Schulbeginn: Wettbewerb der Bundesländer um strengste Regeln?

Mit Maske oder ohne? Mit Abstand oder ohne? Zum Schulstart in der Corona-Pandemie gibt es weiter viel Unklarheit. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin warnte unterdessen vor einem Wettkampf, wer die strengsten Regeln hat.
Titelbild
Eine Schule in DeutschlandFoto: Bernd Wüstneck/dpa
Epoch Times9. August 2020

Am Montag startet in Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein die Schule nach den Sommerferien. Die Diskussionen um Maskenpflicht und Hygienekonzepte reißen jedoch nicht ab.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) fordert dazu auf, „dass in der Schule Mund- und Nasenbedeckungen getragen werden sollten, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können“. Das sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Angesichts der Corona-Pandemie sieht sie die Schulen vor Herausforderungen, wie es sie „vielleicht noch nie“ gab. „Jetzt wünschen sich verständlicherweise viele die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Die persönliche Begegnung ist für den Lernerfolg unstreitig von besonderer Bedeutung.“

Gerade benachteiligte Schülerinnen und Schüler hätten unter den Schulschließungen besonders gelitten. „Denn sie erreichen wir mit digitalen Lernformaten noch nicht gut genug“, so Karliczek.

Mehr Klarheit gefragt

Der Vorsitzende des Bundestags-Bildungsausschusses, der SPD-Abgeordnete Ernst Dieter Rossmann, bezeichnete in der Zeitung den Schulstart als „Stresstest für den Bildungsföderalismus“. Er forderte von den Bundesländer „mehr Klarheit und Gemeinsamkeit über das Hygienekonzept hinaus“.

Unterschiedliche Regelungen in benachbarten Bundesländern könnten nur verwirren, wenn nicht eindeutig und einsehbar begründet werden könne, was die besonderen Kriterien und regional unterschiedliche Ausgangsbedingungen seien.

Wettbewerb um besonders strenge Regeln?

Die stellvertretende Ausschussvorsitzende Sybille Benning (CDU) sagte der Zeitung: „Eine Rückkehr in den uns bekannten Schulbetrieb wird es vorerst nicht geben. Die oberste Maxime bleibt der Gesundheitsschutz. Nichtsdestotrotz bin ich der festen Überzeugung, dass eine Wiederaufnahme des Unterrichtes unter der Einhaltung der dafür konzipierten Hygienemaßnahmen von großer Bedeutung ist, um die Chancengerechtigkeit für alle jungen Menschen in Deutschland gewährleisten zu können.“

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) warnte vor einem Wettbewerb unter den Ländern über besonders strenge Corona-Regeln in den Schulen. „Die Länder sind in enger Abstimmung, und es gibt einen regelmäßigen Austausch sowohl auf Fachebene als auch unter den Kultusministern. Ich will aber auch betonen: Wettläufe zwischen Bundesländern um besonders strenge Regeln halte ich für falsch.“ (dpa/ks)



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