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Brasilianer wählen neuen Präsidenten

Jair Bolsonaro gilt als Rassist, Frauenhasser und Waffennarr. Dennoch dürften die Brasilianer den Ex-Militär heute zum neuen Präsidenten wählen. Zu groß ist der Frust über die korruptionsverseuchte Polit-Elite im größten Land Südamerikas.

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Brasilien wählt einen neuen Präsidenten. Vor einigen Jahren galt die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas noch als aufstrebende Regionalmacht, heute ist Brasilien ein Sorgenkind.

Foto: Matthew Stockman/Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Nach einem harten Wahlkampf wählen die Brasilianer einen neuen Staatschef. Der Kandidat der Sozial-Christlichen Partei, Jair Bolsonaro, geht als Favorit in die Stichwahl am Sonntag.
Der Ex-Militär provoziert immer wieder mit Ausfällen gegen Frauen, Schwarze und Schwule sowie mit seiner Sympathie für die Militärdiktatur (1964-1985). Allerdings profitiert er von der Wut vieler Brasilianer über die jüngsten Korruptionsskandale und die zunehmende Gewalt.

Unterstützer Jair Bolsonaro bei der Präsidentenwahl.

Foto: Ian Cheibub/dpa

Dieser Wechselstimmung hat der linke Kandidat Fernando Haddad wenig entgegenzusetzen. Das Image seiner Arbeiterpartei ist nach Lateinamerikas größter Schmiergeldaffäre „Lava Jato“ (Autowäscherei) schwer beschädigt. Haddads politischer Ziehvater, Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, sitzt wegen Korruption im Gefängnis.

Fernando Haddad, Kandidat der Arbeiterpartei, hat ein schweres Paket zu tragen. Seine linke Arbeiterpartei (PT) steht für die größte Schmiergeldaffäre in der Geschichte Lateinamerikas.

Foto: Diego Herculano/dpa

Im Falle eines Wahlsiegs will Bolsonaro das Waffenrecht liberalisieren, gegen Homoehe und Abtreibung eintreten sowie die Rechte indigener Gemeinschaften im Amazonas-Gebiet beschneiden. Beobachter befürchten eine Zunahme der Gewalt sowie negative Auswirkungen auf den internationalen Klimaschutz und die soziale Lage im größten Land Südamerikas. (dpa)

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