Schlüsselübergabe an Steffi Jones

Franz Beckenbauer verspricht ihr Starthilfe
Titelbild
Franz Beckenbauer und Steffi Jones bei der symbolischen Schlüsselübergabe. (Foto: DFB)
Von 3. Februar 2008

Der Kreis der Mitarbeiter ist noch klein, doch er arbeitet bereits intensiv auf ein großes Ziel hin: 2011 – die erste Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Mit der feierlichen Eröffnung seines Büros hat das Organisationskomitee des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) als Ausrichter am letzten Freitag nun auch offiziell die Arbeit aufgenommen. Franz Beckenbauer, der Präsident des Organisationskomitees, das die WM 2006 zu einem weltweit gefeierten Erfolg gemacht hatte, war zur symbolischen Schlüsselübergabe gekommen. An Steffi Jones, die Präsidentin des WM-OK 2011. „Der Schlüssel soll dir nicht nur alle Türen zu deinem OK öffnen, sondern vielmehr auch national und international möglichst viele Tore zur Unterstützung aller Art aufschließen“, sagte der „Kaiser“ und ergänzte: „Wie 2006, so muss auch die WM 2011 ein Gemeinschaftswerk sein, das nur im Zusammenspiel möglichst vieler Kräfte zu einem großen Erfolg wird.“ Steffi Jones nahm die Steilvorlage des „Kaisers“ gekonnt an und sagte: „Ich bin dankbar, dass uns Franz Beckenbauer diese Starthilfe gibt.“

Mit Blick auf Theo Zwanziger, den Förderer und Fan des Frauenfußballs an der DFB-Spitze, sagte sie: „Wie unser Präsident möchte ich mit unserem OK viel bewegen für den Mädchen- und Frauenfußball, und zwar über die WM hinaus.“

Hochkarätige Ehrengäste wie DOSB-Präsident Thomas Bach, Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth, die Bundesvorsitzende der Grünen Claudia Roth oder FIFA-Direktor Jim Brown sowie das nahezu komplette DFB-Präsidium, darunter auch Oliver Bierhoff und Matthias Sammer, nahmen an der knapp einstündigen Info-Veranstaltung teil. Zudem präsentierte Steffi Jones der Öffentlichkeit erstmals ihr fünf Personen umfassendes Führungsteam. Uli Wolter (33), der vor und während der WM 2006 als Leiter der OK-Außenstelle Leipzig eng in die wesentlichen WM-Abläufe eingebunden war, koordiniert als OK-Geschäftsführer die operativen Vorbereitungen für die WM 2011. Ihm zur Seite stehen die vier Abteilungsleiter: Heike Ullrich (38), eine versierte Frauen-Fußball-Spezialistin für den Bereich „Turnierorganisation“; die 144-malige Nationalspielerin Doris Fitschen (39) für „Marketing“; Winfried Nass (54), der als Chef der Frankfurter Arena viel praktische WM-Erfahrung angesammelt hat, für „Städte/Stadien“; und Jens Grittner (37), der frühere Pressesprecher im OK 2006, für „Kommunikation“.

Andere OK-Fachgebiete werden bis auf Weiteres von entsprechenden Experten im DFB betreut. „Die gesamte Organisation ist diesmal wesentlich enger an den DFB angegliedert als dies im Vorlauf der WM 2006 möglich war. Etliche hauptamtliche DFB-Fachkräfte werden ihren Sachverstand und ihre Arbeitskraft in die WM 2011 einbringen“, sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger. Doch nicht nur personell kann das OK 2011 auf Strukturen seines Vorgängers aufbauen. So werden dort, wo die Macher des „Sommermärchens 2006″ ihren Sitz hatten, nun auch die Weichen für 2011 gestellt: in der DFB-Zentrale in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise.

Dreieinhalb Jahre Vorbereitungszeit

„Unser OK beginnt nicht bei Null“, konnte die 35 Jahre alte OK-Chefin Steffi Jones mit Fug und Recht feststellen. Dreieinhalb Jahre beträgt die Vorbereitungszeit diesmal – zwei Jahre also weniger als vor der WM 2006, als das Beckenbauer-Team Anfang Januar 2001 an den Start gegangen war. Dies bedeutet, dass schon in diesem Jahr wichtige Entscheidungen getroffen werden.

Am 14. März will die FIFA den genauen Zeitraum für das Turnier und vor allem auch die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften festlegen. Danach kann das OK mit der Auswahl der definitiven Spielorte beginnen, wofür sich zwölf Städte beworben haben. Zu den Meilensteinen des Jahres 2008 zählen
außerdem die Präsentation des Logos und des Slogans. Zudem wird das DFB-Präsidium bei seiner Sitzung am 29. Februar das OK-Budget verabschieden. Es wird mit Sicherheit erheblich kleiner sein als die
430 Millionen Euro, die 2006 zur Verfügung standen .

„Auf jeden Fall aber werden wir auch diesmal keine Mittel der öffentlichen Hand für unseren Haushalt beanspruchen“, sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Um die anfallenden Organisationskosten abermals aus Eigenmitteln zu bestreiten, hat die wichtige Akquisi-tion der sechs nationalen Sponsoren und Werbepartner bereits begonnen. Eine Aufgabe, bei der Franz Beckenbauer seiner Nachfolgerin auf dem Chefsessel des OK-Präsidiums ebenfalls manche wichtige Türe öffnen kann.

Text erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 5 (30.Jan. – 2. Feb. 2008)



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