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Anti-Aging aus der Küche: Die Vorteile von Vitamin K entschlüsselt

Vitamin K, das vor allem in dunklem Blattgemüse und fermentierten Lebensmitteln vorkommt, fördert Herzgesundheit und Knochenstärke.

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Vitamin K: So schützen Sie Knochen, Herz und Energie im Alter.

Foto: ratmaner/iStock

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Lesedauer: 8 Min.

In Kürze

Vitamin K, reichlich in dunklem Blattgemüse und fermentierten Lebensmitteln, unterstützt Herzgesundheit, Knochenstärke und mitochondriale Funktion, um altersbedingten Erkrankungen entgegenzuwirken.
Es aktiviert Proteine, die Calcium in Knochen binden und Ablagerungen in Arterien verhindern.
Eine ausgewogene Ernährung mit Vitamin K1 und K2, kombiniert mit gesunden Fetten, fördert die Aufnahme und schützt langfristig vor Mangelerscheinungen.

 
In Teilen Süditaliens und Griechenlands, wo Menschen oft weit über 90 Jahre alt werden, gehören dunkles Blattgemüse mit Olivenöl zu den typischen Bestandteilen der täglichen Mahlzeiten. Diese einfachen Gerichte werden seit Langem mit Herzgesundheit und Langlebigkeit in Verbindung gebracht, und ein Nährstoff scheint dabei eine besonders wichtige Rolle zu spielen.
Vitamin K ist vor allem für seine Rolle bei der Blutgerinnung bekannt, wird jedoch auch auf sein Potenzial hin untersucht, Knochen, Blutgefäße und sogar die Energiesysteme des Körpers im Alter zu schützen.

Entzündungshemmend und antioxidativ

Die Vorteile von Vitamin K gehen weit über die Blutgerinnung hinaus. Als fettlösliches Vitamin hat es entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, die den Körper vor chronischen Erkrankungen schützen, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten.
Vitamin K erfüllt im Körper viele Aufgaben, darunter die Aktivierung wichtiger Proteine:
  • In den Knochen aktiviert Vitamin K Osteocalcin, ein Protein, das zur Bindung von Calcium und zur Erhaltung der Knochenstärke beiträgt.
  • In den Blutgefäßen aktiviert es ein weiteres Protein, das die Ablagerung von Calcium in den Arterienwänden verhindert.
  • Ohne ausreichend Vitamin K bleiben diese Proteine inaktiv, was das Risiko für brüchige Knochen und steife, verkalkte Arterien erhöht. Beides steht in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zwei der häufigsten altersbedingten Gesundheitsprobleme.
  • Vitamin K spielt auch eine weniger bekannte, aber wichtige Rolle in den Energiezentren des Körpers, den Mitochondrien, die Energie für die Zellen produzieren. Mit zunehmendem Alter nimmt die Funktion der Mitochondrien ab, was zu einer erhöhten Produktion reaktiver Sauerstoffspezies führt, die oxidativen Stress und Entzündungen verursachen. Eine häufige Form von Vitamin K – Vitamin K2 – hilft, die Mitochondrienaktivität zu stabilisieren und die Zellschäden durch Alterung zu reduzieren, wodurch das Risiko für Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoarthritis weiter gesenkt wird.
Während ein schwerer Vitamin-K-Mangel selten ist und in der Regel mit bestimmten Erkrankungen oder Medikamenten in Verbindung gebracht wird, sind leichte Mangelerscheinungen häufiger und leichter zu übersehen. Diese können die schützende Wirkung von Vitamin K beeinträchtigen, insbesondere in den Knochen, Arterien und im Gehirn.
„Mit zunehmendem Alter nimmt die Knochendichte ab und das Risiko für Herzerkrankungen und kognitive Probleme steigt, wodurch Vitamin K immer wichtiger wird“, so Ernährungsberater Angel Planells gegenüber Epoch Times.

Wie viel ist genug?

Wie können wir angesichts der wachsenden Liste von Vorteilen, insbesondere für altersbedingte Erkrankungen, sicher sein, dass wir genug Vitamin K zu uns nehmen?
Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung ist für die meisten Menschen der beste Ausgangspunkt.
„Versuchen Sie, regelmäßig eine Vielzahl vitamin-K-reicher Lebensmittel zu sich zu nehmen“, so Planells.
Wenn Sie Vitamin K über die Nahrung aufnehmen, ist es hilfreich, die beiden Hauptformen zu kennen: Vitamin K1, Phyllochinon, und Vitamin K2, Menachinone. Beide sind essenziell, stammen jedoch aus unterschiedlichen Quellen und haben unterschiedliche Funktionen im Körper.
Vitamin K1 kommt hauptsächlich in grünem Blattgemüse vor. Zu den besten Quellen gehören:
  • Grünkohl
  • Spinat
  • Kohl
  • Mangold
  • Petersilie
  • Brokkoli
  • Rosenkohl
  • Pflanzliche Öle wie Raps-, Soja- und Olivenöl
Vitamin K2 hingegen ist in fermentierten und tierischen Lebensmitteln enthalten. Gute Quellen sind:
  • Hartkäse
  • Eigelb
  • Leber
  • Fleisch
  • Natto (ein traditionelles japanisches Gericht aus fermentierten Sojabohnen)
Während K1 die Blutgerinnung unterstützt, spielt K2 eine größere Rolle für die langfristige Gesundheit von Knochen und Herz, so Planells. Der Darm produziert auch etwas K2.
Da Vitamin K fettlöslich ist, wird es am besten zusammen mit einer kleinen Menge gesunder Fette aufgenommen. Denken Sie an Olivenöl auf Ihrem Salat oder Avocado zu Ihrem Gemüse, fügte Planells hinzu.
Nahrungsergänzungsmittel können für bestimmte Personen hilfreich sein, darunter Menschen mit Fettmalabsorption, ältere Erwachsene mit Osteoporose oder Personen, die sich eingeschränkt oder fettarm ernähren. Sie sollten jedoch unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, empfiehlt Planells.

Vitamin K nicht überdosieren

Da Vitamin K fettlöslich ist, kann es sich im Laufe der Zeit im Körper anreichern, insbesondere wenn es in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen wird.
Während eine Vergiftung durch Lebensmittel äußerst selten ist, können hohe Dosen von Nahrungsergänzungsmitteln bei manchen Menschen zu Komplikationen führen.
Eines der größten Bedenken ist die Wechselwirkung mit blutverdünnenden Medikamenten. Diese Medikamente verlangsamen die Blutgerinnung. Vitamin K hingegen fördert die Gerinnung. Eine zu hohe Zufuhr, insbesondere in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder durch plötzliche Ernährungsumstellungen, kann die Wirksamkeit von Blutverdünnern verringern und das Risiko für Blutgerinnsel oder Schlaganfälle erhöhen.
Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen, chronischen Nierenerkrankungen oder anderen Erkrankungen, die die Aufnahme beeinträchtigen, haben möglicherweise ein höheres Risiko für einen Mangel und sollten ebenfalls mit ihrem Arzt sprechen, so Dr. Allan Linneberg, Arzt und Professor an der Universität Kopenhagen.

Ein Tag mit Vitamin K

Wie sieht ein vitamin-K-reicher Tag auf Ihrem Teller aus? Laut Planells umfasst eine ausgewogene Ernährung eine Mischung aus K1- und K2-reichen Lebensmitteln sowie einige gesunde Fette, die die Aufnahme unterstützen. Hier ein Beispiel:
  • Frühstück: Rührei und in Olivenöl sautierter Spinat, serviert mit Vollkorntoast
  • Mittagessen: Grünkohl-Quinoa-Salat mit geraspelten Karotten, Kichererbsen, Avocado und einem Dressing aus Zitrone und Olivenöl
  • Snack: Ein Stück Hartkäse oder eine Portion griechischer Joghurt
  • Abendessen: Gegrillter Lachs mit gedünstetem Brokkoli und gerösteten Süßkartoffeln. Fügen Sie optional einen Löffel Natto oder etwas Sauerkraut hinzu, um die K2-Zufuhr zu erhöhen.
  • Dessert: Ein Stück dunkle Schokolade oder eine Handvoll Beeren – Brombeeren und Heidelbeeren enthalten besonders viel Vitamin K.

Anti-Aging-Forschung

Es sind noch weitere Untersuchungen erforderlich, bevor Vitamin K offiziell als Anti-Aging-Nährstoff eingestuft werden kann.
„Ich glaube nicht, dass wir schon so weit sind, Vitamin K als Wundermittel oder Anti-Aging-Medikament zu bezeichnen“, sagte Linneberg gegenüber Epoch Times. „Wir untersuchen dies derzeit und es gibt noch viele Wissenslücken. Unsere Gruppe und andere führen derzeit großangelegte Studien durch, darunter die InterVitaminK-Studie, die 2027 abgeschlossen sein soll“, so Linneberg.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Age Better With Vitamin K–How to Get Enough“. (deutsche Bearbeitung kr)
Zena le Roux ist Gesundheitsjournalistin mit einem Master in investigativem Gesundheitsjournalismus. Sie ist auch ein zertifizierter Gesundheits- und Wellness-Coach, spezialisiert auf funktionelle Ernährung. Sie ist ausgebildet in Sporternährung, achtsamer Ernährung, internem Familiensystem (IFS) und angewandter Polyvagaltheorie. Sie arbeitet in einer Privatpraxis und unterrichtet an einer Lehranstalt des Gesundheitswesen in Großbritannien über das Thema Ernährung.

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