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plus-iconStarker Darm, starkes Immunsystem

Schluss mit Darmpilz: Diese Tipps bringen Ihre Flora ins Gleichgewicht

Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät, kann das viele negative Folgen haben. Eine davon ist die Pilzinfektion des Darms. Doch mit den richtigen Strategien kann man sie in den Griff bekommen.

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Pilzinfektionen des Darms gehen mit verschiedenen Symptomen einher.

Foto: Liubomyr Vorona/iStock

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Lesedauer: 6 Min.

Der moderne Lebensstil verlangt dem Darm so einiges ab: Verarbeitete Lebensmittel, chronischer Stress und unruhige Nächte – das alles bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht und begünstigt das Wachstum schädlicher Darmbakterien, insbesondere der Candida-Hefepilze. Die Folge sind Pilzinfektionen des Darms.
„Wenn der Darm ungesund ist, kann Candida übermäßig wachsen und zu einer geschwächten Immunreaktion beitragen“, sagte Mpho Tshukudu, eine Ernährungswissenschaftlerin aus Südafrika, gegenüber Epoch Times.
Wer die Pilzbelastung senken und die Infektion heilen möchte, kann Folgendes tun: 

Darmmikrobiom im Ungleichgewicht

Candida albicans kommt auf der Haut, im Mund, im Verdauungstrakt und im Vaginalbereich vor und ist normalerweise harmlos. Wenn jedoch Bedingungen herrschen, die seine übermäßige Vermehrung begünstigen, kann es problematisch werden und Pilzinfektionen verursachen. Diese können oberflächlich und lokal begrenzt sein, wie im Mund oder Darm. Breitet sich der Pilz allerdings ins Blut aus, kann er eine lebensbedrohliche Blutvergiftung verursachen.
Ferner kann bei einem gestörten Darmmikrobiom die schützende Auskleidung des Darms geschädigt und die Immunfunktion beeinträchtigt sein. Dadurch entsteht ein Umfeld, in dem sich Candida vom Darm aus auf lebenswichtige Organe und Systeme, einschließlich Haut, Nieren und Mund, ausbreiten kann. Daher ist die Darmgesundheit ein wichtiger Faktor, um Hefepilzinfektionen vorzubeugen.

Das Problem mit der modernen Ernährung

„Viele Faktoren können einen ungesunden Darm verursachen“, erklärte Amy Bragagnini, Ernährungsberaterin aus den USA, gegenüber Epoch Times.
Ein wichtiger Faktor sei die westliche Ernährung, die arm an Ballaststoffen und reich an verarbeiteten Fetten und zugesetztem Zucker ist. Diese Lebensmittel würden im Laufe der Zeit Entzündungen verursachen und die gesunden Darmbakterien reduzieren. Das begünstige das Wachstum von Candida, so die Ernährungsberaterin.
Außerdem enthalten westliche Lebensmittel häufig Konservierungsstoffe. Auch werden sie bei der Verarbeitung erhitzt und geschält, das heißt, die äußere Schicht von Körnern oder Samen wird entfernt. All dies wirke sich auf die Mikroben in den Lebensmitteln aus, erklärt Bragagnini. 
Diese Verfahren würden zwar die Anzahl schädlicher Bakterien senken und die Haltbarkeit erhöhen. Allerdings beseitigen sie auch nützliche Bakterien, die normalerweise das übermäßige Vermehren von Candida verhindern würden, fügte sie hinzu.
Neben verarbeiteten Lebensmitteln können laut Tshukudu auch Hefe, Antibiotika, Schimmel, künstliche Süßstoffe wie Aspartam und sogar chronischer Stress zu einer Pilzüberwucherung beitragen.
Auch bestimmte Lebensgewohnheiten stören die Darmgesundheit und schaffen ein Umfeld, das eine Pilzüberwucherung begünstigt. Dazu gehören unter anderem übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegungs- sowie Schlafmangel, heißt es in einer Studie aus dem Jahr 2023.

Strategien gegen die Pilzbelastung

Wer die Pilzbelastung senken möchte, sollte folglich vermeiden, was die Darmgesundheit stören könnte. Auch sollte er gezielt gegen die Pilzüberwucherung vorgehen.

Ausgewogene Ernährung

So kann beispielsweise eine abwechslungsreiche Ernährung dazu beitragen, die Anzahl der Pilzarten im Darm zu reduzieren, heißt es in der oben erwähnten Studie weiter. Unter abwechslungsreich verstehen die Forscher eine Ernährung reich an Mikronährstoffen, Präbiotika, Probiotika, fermentiertem Gemüse, Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen.
„Das Gleichgewicht ist der Schlüssel zu einem gesunden Mikrobiom. Dieses ist entscheidend, um Überwucherungen wie Candida zu vermeiden“, sagte Bragagnini dazu.

Natürliche Heilmittel, die das Pilzwachstum verlangsamen

Neben einer ausgewogenen Ernährung wirken auch bestimmte Lebensmittel nachweislich gegen eine Pilzüberwucherung. So sind insbesondere mehrfach ungesättigte Fettsäuren – wie sie in fettem Fisch, Walnüssen, Chia- und Leinsamen enthalten sind – dafür bekannt, dass sie gegen den Hefepilz helfen. 
Frisch gepresster Knoblauch hat ebenfalls antimykotische Eigenschaften und kann das Pilzwachstum verlangsamen. Das tut er, indem er ein wichtiges Enzym im Candida hemmt und seine Zellwände zerstört. Auch Zimt und andere ätherische Öle erwiesen sich als wirksam gegen Pilzwachstum.

Anti-Pilz-Ernährung

Neben natürlichen antimykotischen Lebensmitteln könnte auch eine Candida-Diät eine wichtige Rolle spielen, um eine Pilzüberwucherung zu bekämpfen. Diese Diät zielt darauf ab, das Wachstum der Candida-Hefe zu reduzieren, die bei übermäßiger Vermehrung wie ein Pilz wirken kann.
Candida brauche Zucker, um zu wachsen. Die Anti-Pilz-Diät entziehe ihm diese Grundlage, indem sie die Aufnahme von Kohlenhydraten und zugesetztem Zucker einschränke, meint Ernährungswissenschaftlerin Tshukudu. 
Auch vermeide man bei dieser Diät hefehaltige Lebensmittel wie Backwaren, Hefebrot, Alkohol und Essig – mit Ausnahme von rohem Apfelessig. Ebenso Sojasoße, Tempeh (aus Sojabohnen und einem Schimmelpilz), Miso, Malz, Nährhefe und Lebensmittel mit hohem Risiko für Schimmelpilzbefall wie Erdnüsse, Cashews sowie gereifter oder verschimmelter Käse sollten nicht gegessen werden, rät sie.
Es sei auch wichtig, viel zu trinken. Zudem sollten Kreuzblütler wie Grünkohl, Kohl und Blumenkohl sowie schwarze und blaue Lebensmittel wie Beeren und Auberginen auf dem Speiseplan stehen. Dies alles könnte den Körper bei der Entgiftung unterstützen, so Tshukudu.
Bei manchen Personen könne es bei einer Anti-Pilz-Diät zu verschiedenen Beschwerden kommen, fügte die Ernährungswissenschaftlerin hinzu. Das komme daher, dass die Hefezellen während des Absterbeprozesses toxische Nebenprodukte freisetzen. Diese Reaktion könne zu Symptomen wie verstärkten Blähungen, verändertem Stuhlgang, Benommenheit, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen sowie Steifheit führen. 
Während sich der Körper anpasst, würden die Symptome in der Regel einige Tage bis eine Woche anhalten, so Tshukudu.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschienen im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „How to Heal Your Gut to Fight Common Fungus Overgrowth“. (redaktionelle Bearbeitung as)
Zena le Roux ist Gesundheitsjournalistin mit einem Master in investigativem Gesundheitsjournalismus. Sie ist auch ein zertifizierter Gesundheits- und Wellness-Coach, spezialisiert auf funktionelle Ernährung. Sie ist ausgebildet in Sporternährung, achtsamer Ernährung, internem Familiensystem (IFS) und angewandter Polyvagaltheorie. Sie arbeitet in einer Privatpraxis und unterrichtet an einer Lehranstalt des Gesundheitswesen in Großbritannien über das Thema Ernährung.

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