
Dopaminmangel treibt Parkinson an – wie Sie gegensteuern können
Bei Parkinson sterben die Gehirnzellen ab, die Dopamin produzieren. Dem kann man mit verschiedenen nichtmedikamentösen Ansätzen entgegenwirken.

Bei der Parkinson-Krankheit ist der Dopaminspiegel im Gehirn niedrig. Die Übertragung von Nervensignalen funktioniert nicht mehr richtig.
Foto: Astrid860/iStock
Morbus Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Nach Daten aus dem Gesundheitsatlas Deutschland litten im Jahr 2022 deutschlandweit rund 310.000 Personen an ihr.
„Parkinson führt zum Absterben von Neuronen, insbesondere von solchen, die Dopamin produzieren“, erklärte Kate Chaytor-Norris, Ernährungsberaterin, gegenüber Epoch Times.
Die Verbindung zwischen Dopamin und Parkinson
Dopamin hat viele Aufgaben. Unter anderem hilft es dabei, Nervensignale vom Gehirn an den Körper zu senden, um Bewegungen und andere Funktionen zu steuern. Bei der Parkinson-Krankheit ist der Dopaminspiegel im Gehirn zu niedrig – die Signalübertragung funktioniert nicht mehr richtig.
Das stört die motorischen Funktionen des Körpers: Die Bewegungen verlangsamen sich, es fällt schwer, zu gehen und das Gleichgewicht zu halten, und ein Zittern tritt häufig auf. Ebenso beeinflusst Dopamin die Motivation, die Freude und die Aufmerksamkeit. Das bedeutet, dass die Parkinson-Krankheit neben den motorischen Problemen auch erhebliche, aber weniger bekannte Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben könne, meinte Chaytor-Norris.
Um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, ist es daher entscheidend, den Dopaminspiegel zu verbessern und die Zellen, die Dopamin produzieren, zu schützen.
Ein mehrgleisiger Ansatz
Parkinson ist nicht heilbar. Die Symptome lassen sich allerdings mit verschiedenen Methoden lindern. Neben der medikamentösen Behandlung gehören dazu auch verschiedene Lebensstilfaktoren.
Körperliche Betätigung
Sport ist weithin als Ansatz zur Behandlung der Parkinson-Krankheit anerkannt. So zeigte eine Studie aus dem Jahr 2024 in der Fachzeitschrift „npj Parkinson’s Disease“, dass sechs Monate intensiver körperlicher Betätigung dazu beitrugen, den Dopaminspiegel im Gehirn von Personen mit Parkinson im Frühstadium zu verbessern. Das bedeutet, dass körperliche Betätigung das Dopaminsystem des Gehirns positiv beeinflussen kann.
Virtuelle Realität
Ein neuer Ansatz zur Behandlung von Parkinson ist die virtuelle Realität (VR). Die Integration nicht traditioneller Methoden wie VR mit Standardbehandlungen könnte zu besseren Ergebnissen führen als Medikamente allein, erklärte Dr. Sulagna Misra, Ärztin für integrative Medizin, gegenüber Epoch Times.
VR macht Bewegung interessanter, indem sie Routinetätigkeiten wie das Gehen auf einem Laufband in Erlebnisse verwandelt, zum Beispiel einen Strandspaziergang. VR kann nicht nur den Spaß an der Bewegung steigern, sondern auch reale Hindernisse simulieren, wie beispielsweise über Treibholz oder Seegras zu steigen.
Dies helfe den Nutzern, Gleichgewicht und Koordination in einer kontrollierten Umgebung zu trainieren. Solche Bewegungen könnten im wirklichen Leben Vorteile bringen, wie etwa das Sturzrisiko senken, so Misra. Solche neuen Behandlungsansätze sollten die konventionelle Behandlung allerdings ergänzen und nicht ersetzen, merkte sie an.
Ernährung
Zu viel Zucker im Blut kann neurodegenerative Erkrankungen fortschreiten lassen. Um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, helfe es, weniger Zucker und raffinierte Kohlenhydrate zu essen. Auch sollte man darauf achten, dass Mahlzeiten ausreichend Eiweiß und gesunde Fette enthalten, sagte Chaytor-Norris.
Zudem kann man die Dopaminausschüttung im Körper mit Tyrosin fördern. Tyrosin ist eine Aminosäure (ein Proteinbaustein), die der Körper in L-Dopa, eine Vorstufe von Dopamin, umwandelt. Laut Chaytor-Norris gehören zu den tyrosinreichen Lebensmitteln unter anderem Rind-, Schweine- und Lammfleisch, Geflügel, Lachs, Forelle, Eier, Mandeln, Kürbisse und Sesamsamen.
Schlaf
Neben dopaminfördernden Aktivitäten, Bewegung und Ernährung ist auch die Qualität und Dauer des Schlafs wichtig. „Es wäre nachlässig von mir, die Bedeutung des Schlafs im Zusammenhang mit Parkinson nicht zu erwähnen“, so die Ernährungstherapeutin weiter.
Der Schlaf sei die einzige Gelegenheit für den Körper, das Gehirn zu entgiften und zu reinigen. Dafür sei eine regelmäßige Schlafroutine wichtig, wie etwa jede Nacht zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen. Ein natürliches Aufwachen ohne Wecker sei ebenfalls von großem Vorteil, sagte sie.
In diesem Zusammenhang könne es auch helfen, potenzielle Quellen überschüssiger Toxizität im Körper zu ermitteln. Das könnten Schwermetalle, Schimmelpilze oder Glyphosat sein. Wenn man die Quellen kennt, könne man den Körper bei der Ausscheidung dieser Toxine unterstützen, was viele Vorteile bringe, so Chaytor-Norris.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Parkinson’s Disease Is Linked to Lack of Dopamine—Here’s How to Boost It“. (redaktionelle Bearbeitung as)

Zena le Roux ist Gesundheitsjournalistin mit einem Master in investigativem Gesundheitsjournalismus. Sie ist auch ein zertifizierter Gesundheits- und Wellness-Coach, spezialisiert auf funktionelle Ernährung. Sie ist ausgebildet in Sporternährung, achtsamer Ernährung, internem Familiensystem (IFS) und angewandter Polyvagaltheorie. Sie arbeitet in einer Privatpraxis und unterrichtet an einer Lehranstalt des Gesundheitswesen in Großbritannien über das Thema Ernährung.
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