Moderner Lebensstil auch am Arbeitsplatz
Schlafkiller Bürojob: Sitzende Arbeit am Bildschirm begünstigt Schlafstörungen
Immer mehr Menschen verbringen einen großen Teil ihres Arbeitstages sitzend am Computer. Das begünstigt chronische Schlafprobleme, die viele Jahre anhalten können, heißt es in einer neuen Studie.

Wenn die Mitarbeiter schlecht schlafen, senkt das die Produktivität am Arbeitsplatz.
Foto: AndreyPopov/iStock
Bürojobs am Computer erhöhen erheblich das Risiko, chronische Schlafprobleme zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen amerikanischen Studie mit fast 1.300 Vollzeitbeschäftigten, die kürzlich im „Journal of Occupational Health Psychology“ erschienen ist.
„Die Art und Weise, wie wir die Arbeit gestalten, stellt eine ernsthafte, langfristige Bedrohung für den gesunden Schlaf dar“, sagte Claire Smith in einer Presseerklärung. Sie ist Hauptautorin der Studie und hat einen Doktortitel in Arbeits- und Organisationspsychologie.
Auswirkungen des Arbeitsplatzes auf den Schlaf
Die Studienautoren identifizierten drei unterschiedliche Kategorien von Schläfern:
- Gesunde Schläfer mit konstanten Schlafmustern,
- „Aufholschläfer“, die auf Nickerchen und Erholung am Wochenende angewiesen sind,
- Zu Schlaflosigkeit neigende Schläfer, die Schwierigkeiten damit haben, konstante Schlafmuster zu entwickeln.
Arbeitnehmer mit schlafstörungsähnlichen Symptomen berichteten über Einschlafschwierigkeiten, Schlafunterbrechungen und übermäßige Müdigkeit während des Tages.
Gegenwärtig üben 80 Prozent der Arbeitskräfte sitzende Tätigkeiten aus. Ferner muss man bei Computerjobs oft stundenlang auf einen Bildschirm schauen. Dies kann den Schlaf beeinträchtigen, da das blaue Licht von Bildschirmen den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers stören kann. Dies wird durch die Senkung des für den Schlaf wichtigen Hormons Melatonin hervorgerufen.
Arbeitgeber sollten sich der Folgen von Schlafmangel bewusst sein
Laut der Studie berichteten 90 Prozent der Teilnehmer mit schlafstörungsähnlichen Symptomen auch noch ein Jahrzehnt später über Schlafprobleme.
„Dies ist sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer besonders wichtig. Denn der Forschung zufolge beeinträchtigt schlechter Schlaf die Produktivität, das Wohlbefinden und die allgemeine Gesundheit“, erklärte Smith in der Pressemitteilung weiter.
Bei einer verbesserten Schlafgesundheit gehe es dabei um mehr als nur die Verwaltung der Arbeitszeiten, so die Arbeitspsychologin. Die Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass Bewegung während des Arbeitstages und weniger Überstunden nicht nur zu einem guten Nachtschlaf beitragen. Diese Maßnahmen könnten auch vor anhaltenden Schlafproblemen ein Jahrzehnt später schützen, meinte sie.
„Gesunder Schlaf umfasst mehr als nur die acht Stunden Schlaf. Es geht auch darum, leicht einzuschlafen, die Nacht durchzuschlafen und einen festen Schlafrhythmus zu haben.“
Deshalb sollten sich Unternehmen „der spezifischen Schlafrisiken ihrer Beschäftigten bewusst sein, um sie besser aufzudecken und ihnen vorzubeugen“, so Smith.
Langfristige Folgen des Schlafmangels
Das sei vor allem wichtig, da sich die Folgen des Schlafmangels summieren würden. „Wenn zum Beispiel ein 30-Jähriger zwei Wochen lang vier bis sechs Stunden pro Nacht keinen Schlaf bekommt, verschlechtern sich Reaktionszeit, Gedächtnis und die Fähigkeit, kritisch zu denken“, meinte Dr. Andrew Zinchuk in einer Pressemitteilung dazu. Er ist Facharzt für Lungen-, Intensiv- und Schlafmedizin an der Yale Medizinuniversität.
„Nach sieben Tagen mit vier Stunden Schlafentzug ist das so, als hätte man zwei Tage hintereinander nicht geschlafen“, erklärte er.
Zu den negativen Folgen von Schlafproblemen gehören Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen sowie eine verminderte Urteilsfähigkeit.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Sedentary Work and Irregular Schedules Linked to Long-Term Sleep Problems“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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