Frische Säfte wie zu Omas Zeiten - Entsaften als Vorrat für den Winter
Selbst hergestellter Saft liegt im Trend – nicht nur wegen seines Geschmacks. Die Früchte des eigenen Gartens zu entsaften ist auch ein Beitrag zur nachhaltigen Vorratshaltung. Je nach Methode lässt sich aus heimischem Obst ein gesunder Vorrat für viele Monate gewinnen.

Mit bereits einfachen Mitteln können Säfte selbst konserviert werden.
Foto: iStock/juefraphoto
In Kürze:
Wie gewinnt man den Saft?
Entsaften mit dem Kochtopf
- Das Obst waschen, Schadstellen ausschneiden und größere Früchte wie Birnen, Äpfel oder Pflaumen grob zerkleinern. Beeren oder Kirschen brauchen nicht zerkleinert werden und bei Johannisbeeren können auch die Stiele mitverarbeitet werden.
- Die Früchte – Beeren eignen sich besonders gut, da sie viel Saft abgeben – langsam erhitzen. Damit sie nicht anbrennen, etwa 100 bis 200 Milliliter Wasser hinzufügen. 10 bis 15 Minuten mit niedriger Energiezufuhr leicht köcheln lassen, bis die Früchte weich sind. Durch die Hitze platzen die Zellwände auf und der Saft tritt aus. Wichtig ist dabei nicht umzurühren, damit der Saft klar bleibt und das sonst austretende Fruchtfleisch nicht anbrennt.
- Die heiße Masse in einem Sieb oder Safttuch aus Leinen oder Baumwolle über Nacht abtropfen lassen und den Saft in einem Metallbehälter auffangen. Wer etwas Fruchtfleisch im Saft behalten möchte, kann diesen vorsichtig mit etwas Druck hinzufügen.
- Damit der Saft haltbar wird, diesen nochmals auf 80 Grad Celsius erhitzen, in sterile Flaschen bis zum Rand abfüllen und sofort verschließen. Je nach Geschmack können bei diesem Vorgang noch Zucker und Gewürze hinzugefügt werden, um etwa Sirup herzustellen.
Entsaften mit dem Dampfentsafter

Dampfentsafter sind dreiteilig aufgebaut und mit und ohne eigenem Heizelement erhältlich.
Foto: Markus Volk | iStock
- Die Beeren oder Früchte werden wie bei der Topfentsaftung vorbereitet und in den Fruchteinsatz gefüllt. Der Wassertopf wird mit Wasser gefüllt und der Topf zusammengesetzt und mit dem Deckel verschlossen.
- Das Wasser im Topf zum Kochen bringen und je nach Obstart und Menge 40 bis 60 Minuten leicht kochen lassen. Der aufsteigende Wasserdampf lässt mit der Zeit die Zellwände der Früchte aufbrechen, sodass der Saft austritt und sich im Auffangbehälter sammelt.
- Der Saft kann nun mit dem Ablassschlauch direkt in sterile, vorgewärmte Flaschen abgefüllt werden. Dabei ist es ratsam, Topfhandschuhe zu tragen, da die Flaschen sehr schnell heiß werden.
- Alternativ kann der Saft auch in einem Topf aufgefangen werden. So kann der Saft eventuell noch mit Zucker und Gewürzen verfeinert werden. Er wird dann nochmals auf 80 Grad Celsius erhitzt und in sterile Flaschen abgefüllt.
Entsaften mit elektrischen Saftpressen
- Zentrifugenentsafter arbeiten mit hoher Drehzahl. Der Saft wird mithilfe der Zentrifugalkraft aus dem fein geraspelten Fruchtfleisch geschleudert. Diese Methode ist schnell, erzeugt aber Wärme und wirbelt viel Sauerstoff ein. Beides kann einen Teil der empfindlichen Vitamine zerstören.
- Saftpressen mit Schneckenwalze arbeiten deutlich langsamer. Durch die niedrige Umdrehungszahl entsteht kaum Hitze, wodurch der Saft besonders nährstoffreich und aromatisch bleibt.

Langsames entsaften mittels Schneckenwalze ist besonders schonend.
Foto: Gri-spb | iStock
Entsaften mit manuellen Saftpressen

Traditionelle Korbpressen gibt es in nahezu allen Größen. Für den Hausgebrauch üblich sind 10–20 Liter Fassungsvermögen üblich.
Foto: ts | Epoch Times mit Material von Buenafoto, phbcz | iStock
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