Brandbrief an Wirtschaftsminister: CO₂-Mangel versetzt Brauereien in Aufruhr

Die Folge der Folge der Folge ereilt nun auch die deutschen Brauereien. Aufgrund der hohen Gaspreise wurde die unwirtschaftlich gewordene europäische Düngemittelproduktion rapide heruntergefahren. Ein Nebenprodukt der Düngerherstellung: Kohlensäure – die nun zum Luxusgut wird.
Eine Bedienung zapft Bier in einem Wirtshaus.
Eine Bedienung zapft Bier in einem Wirtshaus.Foto: Angelika Warmuth/dpa
Von 17. September 2022

Allerorts sorgt man sich darum, mehr CO₂ einzusparen, des proklamierten Klimawandels wegen. Die Sorgen der deutschen Brauereien gehen eher in die andere Richtung. Sie fragen sich gerade, wo sie noch mehr CO₂ herbekommen könnten.

Brandbrief an Aiwanger

Nach Angaben des „Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts“ schrieb kürzlich der stellvertretende Fraktionschef der Freien Wähler im bayerischen Landtag, Bernhard Pohl, einen Brandbrief an seinen Parteikollegen und Bayern-Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Darin warnte Pohl vor den Folgen des CO₂-Mangels im Biergewerbe: „Die Lage ist dramatisch! Wenn wir jetzt nicht sofort handeln, gefährden wir die Existenz einer Vielzahl von Mittelstandsbrauereien“, schilderte der Politiker und Rechtsanwalt die Situation. Demnach müsse in einer Vielzahl der Brauereien kurzfristig sogar die Produktion von alkoholfreien Getränken eingestellt werden, wie Pohl vom Bayerischen Brauerbund erfahren habe.

Als Grund für das Dilemma wird in dem Bericht das Herabfahren der europaweiten Düngemittelherstellung um 90 Prozent angegeben, aufgrund der explodierenden Gaspreise. Doch bei der Produktion von Stickstoffdünger fallen entsprechende Mengen an Kohlensäure als Nebenprodukt an: für die Getränkeindustrie, zur Konservierung von Milch und Fleisch und andere Wirtschaftszweige. Pohl fordert von Aiwanger, umgehend bei Bundeswirtschaftsminister Habeck für einen Gaspreisdeckel zu intervenieren.

Auch die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet von Alarmstimmung und der Einrichtung eines Krisenstabes bei einer bayerischen Brauerei, nachdem deren CO₂-Lieferant einen totalen Lieferstopp mitgeteilt habe – und zwar voraussichtlich bis Ende des Jahres. Brauerei-Chef Erich Schweiger schildert: „Wir leben derzeit von der Hand in den Mund“. Orangenlimonade werde beispielsweise jetzt nicht mehr hergestellt, weil deren Herstellung besonders viel Kohlensäure benötigt.

Was braut sich da zusammen?

Die „SZ“ resümiert: „Nun wird das Industriegas, über das sich vorher kaum jemand groß Gedanken gemacht hat, knapp.“ Doch nicht nur die Getränkebranche sei betroffen: Molkereien, Schlachtereien, chemische Industrie und Medizintechnik – sie alle benötigen das unscheinbare Gas dringend.

Die Bundesregierung habe das wohl noch gar nicht auf dem Schirm, was sich da gerade zusammenbraue, meinte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, jüngst gegenüber der „Rheinischen Post“ und warnte von einer Insolvenzwelle aufgrund der Energiekrise. „Traditionsbetriebe – teils in vierter Generation geführt – gehen gerade reihenweise pleite“, unter anderem auch Brauereien, Bäckereien, Fleischereien und andere. Zigtausende Arbeits- und Ausbildungsplätze seien in Gefahr, warnte der Verbandspräsident.

„Kosten-Tsunami“ weitergeben

Bereits Mitte August kündigten die deutschen Brauer eine Preissteigerung bei Bier an, das in manchen Landesteilen als Grundnahrungsmittel angesehen wird. Angesichts dramatisch steigender Energie- und Rohstoffpreise sprach der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, gar von einem „Kosten-Tsunami“ und dass nun die „marktbeherrschenden Handelskonzerne“ die höheren Preise an die Kunden weiterzugeben bereit sein müssten.



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