Bundesregierung will Lebensmittelpreise anziehen – Merkel trifft heute den Handel

Seit Monaten rollen Bauern mit Traktoren in die Städte, um für mehr Wertschätzung zu demonstrieren. Und die beweist sich letztlich an der Ladenkasse. Die Regierung spricht heute mit dem Handel.
Titelbild
Angela Merkel.Foto: MICHAEL KAPPELER/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times3. Februar 2020

Angesichts umstrittener Billigangebote für Lebensmittel in den Supermärkten kommt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern von Handel und Ernährungsindustrie zusammen.

Die Bundesregierung hatte bereits vorab das Ziel „angemessener“ Preise für die Landwirte deutlich gemacht, von denen unter anderem zusätzliche Anstrengungen zum Umweltschutz erwartet werden.

Thema des Treffens, an dem Agrarministerin Julia Klöckner und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) teilnehmen, sollen außerdem Neuregelungen bei Lieferkonditionen des Handels sein.

Die Verbraucherzentralen forderten faire Verhandlungsbedingungen für die Erzeuger. Der Chef des Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Ein Preisdruck des Handels zulasten von Tierschutz- und Umweltstandards ist nicht im Interesse der Verbraucher.“

Viele Kunden wünschten sich hohe Standards etwa beim Tierwohl und wären bereit, dafür mehr zu zahlen. „Aktuell können sie die Qualität eines Produktes aber kaum erkennen, schon gar nicht am Preis.“

Nötig seien bessere Haltungsbedingungen, ein Eindämmen der verwirrenden Werbeflut und verbindliche Kennzeichnungssysteme für Lebensmittel. Nicht vergessen werden dürften in der Debatte aber auch Verbraucher, für die preiswerte Lebensmittel entscheidend seien.

Rewe-Chef verteidigt Preise

Rewe-Chef Lionel Souque verteidigte die Preisgestaltung des Handels. „In Deutschland leben rund 13 Millionen Menschen in Armut oder an der Armutsgrenze“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Günstige Lebensmittelpreise ermöglichen diesen Menschen eine gesunde und sichere Ernährung. Das wollen und werden wir als Lebensmittelhändler auch in Zukunft sicherstellen.“

Souque betonte zugleich, es sei gut und richtig, über mehr Wertschätzung von Lebensmitteln zu reden. „Da gibt es in Deutschland sicherlich Nachholbedarf.“ Doch dürfe man darüber nicht vergessen, dass es in erster Linie die Verbraucher seien, die von günstigen Lebensmittelpreisen profitierten.

Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte kürzlich der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, Lebensmittel dürften nicht zu Schnäppchenpreisen verramscht werden.

„Auch der Handel muss seinen Teil dazu beitragen, dem Verbraucher zu verdeutlichen, dass höhere Standards im Stall oder auf dem Feld einen höheren Preis erfordern.“ Werbung mit Dauerniedrigpreisen bewirke jedoch das Gegenteil.

Preise werden nicht gedrückt

„Die Preise werden absolut nicht gedrückt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth im Bayerischen Rundfunk. „Wir haben hier eine Situation, die volatil ist zwischen Angebot und Nachfrage.“

Genth verwies auf Situationen, in denen etwa der Export von Milch „aufgrund irgendwelcher weltweiter Krisen“ stocke. „Dann geht der Milchpreis beispielsweise in den Keller, weil einfach zuviel Menge am Markt verfügbar ist.“

Insgesamt liege Deutschland bei den Lebensmittelpreisen rund zwei Prozent über dem Schnitt der EU-Staaten, sagte Genth weiter. Es gebe hierzulande auch Verbraucher, die „gar nicht in der Lage wären, doppelte Lebensmittelpreise zu bezahlen“.

Das Treffen im Kanzleramt mit Verbänden und Supermarktketten war nach einem „Agrargipfel“ bei Merkel mit Vertretern der Landwirtschaft im Dezember angekündigt worden. Hintergrund sind auch anhaltende Proteste von Bauern, die sich gegen neue Umweltauflagen, aber auch gegen umstrittene Billigangebote für Fleisch und andere Lebensmittel richten.(dpa/nh)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion