Bundesregierung wirft Onlinehändler Temu Verbrauchertäuschung vor

Das Umweltministerium unter Steffi Lemke (Grüne) ist mit den Praktiken des chinesischen Onlinehändlers Temu, der für sehr niedrige Preise bekannt ist, unzufrieden.
Mit seinen Billigangeboten wächst der Online-Marktplatz Temu aus China in Deutschland rasant.
Mit seinen Billigangeboten wächst der Online-Marktplatz Temu aus China in Deutschland rasant.Foto: Hannes P. Albert/dpa
Epoch Times1. April 2024

Das für Verbraucherschutz zuständige Bundesumweltministerium von Ressortchefin Steffi Lemke (Grüne) übt scharfe Kritik am chinesischen Onlinehändler Temu. Geschäftspraktiken wie die von Temu seien aus mehreren Gründen für Umwelt und Verbraucher „überaus problematisch“, sagte eine Ministeriumssprecherin dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).

Hintergrund ist eine Mängelliste des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV). Der VZBV wirft Temu etwa vor, sogenanntes Greenwashing zu betreiben.

So würde das Unternehmen damit werben, dass sich der CO₂-Fußabdruck verringere, wenn sich Käufer ihre Waren nicht nach Hause, sondern zu einer Abholstelle in ihrer Nähe liefern ließen. Dabei hätten die Produkte, meist aus China stammend, bis zur Zustellung bereits lange Wegstrecken zurückgelegt.

Greenwashing

Das Verbraucherministerium erklärte hierzu, wenn Kunden „fälschlicherweise vorgetäuscht wird, dass sie mit dem Kauf eines Produktes etwas für die Umwelt tun, ist das abzulehnen“. Vielen Verbrauchern sei Umweltschutz wichtig. „Wenn sie aber regelmäßig feststellen, dass Produkte grün gewaschen werden, dann verunsichert sie das.“

Das Ministerium sieht die Entwicklungen im globalen Onlinehandel generell „mit großer Sorge“. Es bezieht sich dabei auf Presseberichte, wonach täglich Hunderttausende im Onlinehandel bestellte Pakete mit dem Flugzeug von China nach Deutschland transportiert würden.

„Enthalten seien auch Produkte, die gegen europäische Vorschriften verstießen und vom Zoll aufgrund des geringen Wertes in den Paketen nicht überprüft würden“, sagte die Sprecherin. Sie fügte hinzu: „Solche Geschäftspraktiken sind aus Umwelt- und Verbraucherschutzsicht abzulehnen.“ (dts)



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