In Deutschland fehlen nicht nur 50.000 Lkw-Fahrer

Die Spediteure sowie die Metall- und Elektrobranche suchen qualifizierte Mitarbeiter. Allein 50.000 Lkw-Fahrer fehlen – denn auch die Angst vor Raubüberfällen steigt.
Titelbild
Lkw-Fahrer unterwegs.Foto: iStock
Epoch Times8. Dezember 2018

Die Spediteure in Deutschland klagen über einen drastischen Personalmangel. „Im Moment fehlen 50.000 Lastkraftfahrer in Deutschland“, sagte der Inhaber des Logistikkonzerns Dachser, Bernhard Simon, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Als Gründe für den Fahrermangel nannte er das „ungerechtfertigt schlechte öffentliche Image“ des Berufs. Auch die Angst vor Raubüberfällen spiele neuerdings eine Rolle.

„Eine weitere, erhebliche Ursache liegt darin, dass früher junge Männer in der Bundeswehr ihren geschenkten Lkw-Führerschein gemacht haben“, sagte Simon. „Das gibt es seit Abschaffung der Wehrpflicht nicht mehr. Heute kostet die Ausbildung zum Lkw-Fahrer 20.000 Euro.“

Diese Kosten übernehme Dachser zwar, das reiche aber nicht, um genügend Nachwuchs zu werben. Er gehe deshalb in Schulen und schaue nach Migranten oder Umschülern, sagte der Unternehmenschef der Zeitung.

Auch Metall- und Elektrobranche sucht qualifizierte Arbeitskräfte

Qualifizierte Mitarbeiter in den Metall- und Elektroberufen sind einem Bericht zufolge nahezu flächendeckend knapp in Deutschland: Zwischen Sommer 2017 und Sommer 2018 waren gut 300.000 Jobs ausgeschrieben – doch für 200.000 davon gab es keinen passenden Bewerber, wie das „Handelsblatt“ am Samstag unter Berufung auf eine Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) berichtete. Besonders schwierig sei die Lage in Süddeutschland.

94 Prozent der Stellenangebote richteten sich dabei an beruflich Ausgebildete, also Gesellen. Der Mangel an Akademikern, aber auch an Meistern und Fachwirten ist demnach weit geringer.

Ausbaufähig sind der Studie zufolge vor allem die Potenziale von Frauen, Älteren und internationalen Fachkräften. In den meisten Bereichen der Metall- und Elektrobranche liege der Anteil der Frauen im Vergleich zu anderen Branchen extrem niedrig bei vier bis acht Prozent.

Generell erhöhten die Metall- und Elektrobetriebe der Studie zufolge im Kampf gegen den Fachkräftemangel ihre Ausbildungsanstrengungen: Gegenüber 2014 wurden sieben Prozent mehr Plätze angeboten. (afp)



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