NASA: Ozonloch schrumpft auch 2022 weiter

Der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga hatte keinen Einfluss auf die Ozonschicht. Das zeigen die neuesten Ergebnisse der NASA. Die erfreuliche Entwicklung der letzten Jahre setzt sich fort.
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Mittels Satelliten und speziellen Geräten misst die NASA jährlich die Größe des Ozonlochs.Foto: NASA/Langley Research Center
Von 6. November 2022

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Das jährliche Ozonloch in der Antarktis erreichte zwischen dem 7. September und dem 13. Oktober 2022 eine durchschnittliche Fläche von 23,2 Millionen Quadratkilometern und ist damit etwas kleiner als der nordamerikanische Kontinent. Das Loch in der Ozonschicht war somit erneut kleiner als im letzten Jahr und setzt den allgemeinen Schrumpfungstrend fort.

„Im Laufe der Zeit sind stetige Fortschritte zu verzeichnen, und das Loch wird immer kleiner“, sagte Paul Newman, leitender Wissenschaftler für Geowissenschaften der NASA. „Wir sehen ein gewisses Schwanken, verursacht durch Wetteränderungen und andere Faktoren. Dadurch variieren die Zahlen von Tag zu Tag und von Woche zu Woche leicht. Aber insgesamt haben wir in den letzten zwei Jahrzehnten einen Rückgang festgestellt.“ Wie Newman weiter erklärt, sei daran das Montrealer Protokoll maßgeblich verantwortlich. In diesem völkerrechtlich verbindlichen Abkommen vom September 1987 einigten sich die Unterzeichner auf den vollständigen Verzicht ozonschichtschädigender Stoffe.

Forscher – unter anderem von der NASA – ermitteln und messen das Wachstum sowie den Abbau des Ozonlochs mithilfe verschiedener Satelliten. Die maximale Größe des Ozonlochs im Jahr 2022 maßen die Satelliten am 5. Oktober 2022 mit 26,4 Millionen Quadratkilometer.

Maximale Ausdehnung des Ozonloch über der Antarktis im Jahr 2022

Form und Größe des Ozonlochs über dem Südpol am 5. Oktober 2022, als es seine größte Ausdehnung in diesem Jahr erreichte. Foto: NASA Earth Observatory, Joshua Stevens

Vulkan Hunga Tonga ohne Einfluss auf Ozonloch

Die Ozonschicht ist ein Teil der Stratosphäre, die die Erde vor den UV-Strahlen der Sonne schützt. Diese werde jedes Jahr im September dünner und bilden ein „Ozonloch“ über dem Südpol. Chemisch aktive Formen von Chlor und Brom in der Atmosphäre, die aus von Menschen hergestellten Verbindungen stammen, lagern sich in jedem südlichen Winter an hoch gelegenen polaren Wolken an. Das reaktive Chlor und Brom löse dann ozonzerstörende Reaktionen aus, wenn die Sonne am Ende des antarktischen Winters wieder aufgeht.

Wenn die Polarsonne aufgeht, messen die Wissenschaftler außerdem mithilfe eines Dobson-Spektralphotometers die Gesamtmenge des Ozons zwischen der Oberfläche und dem Rand des Weltraums. Diese Gesamtmenge ist besser bekannt als Gesamtsäulen-Ozonwert. Weltweit liegt der Durchschnitt der Gesamtsäule bei etwa 300 Dobson-Einheiten. Ab einem Wert unter 220 Dobson-Einheiten ist von einem Ozonloch die Rede.

Am 3. Oktober 2022 verzeichneten die Forscher über der Antarktis den niedrigsten Gesamtsäulen-Ozonwert von 101 Dobson-Einheiten. Zu diesem Zeitpunkt war in Höhen zwischen 14 und 21 Kilometern also fast kein Ozon vorhanden – ein ähnliches Muster wie im vergangenen Jahr.

Zuvor war die Fachwelt besorgt über die möglichen Auswirkungen des Vulkanausbruchs von Hunga Tonga-Hunga Ha’apai im Januar 2022. In der Vergangenheit sorgte beispielsweise der Ausbruch des Mount Pinatubo 1991 durch das Freisetzen erheblicher Mengen an Schwefeldioxid für den verstärkten Abbau der Ozonschicht. In den neuesten Daten konnte die NASA jedoch keine direkten Auswirkungen des Hunga Tonga nachweisen. Der aktuelle Zustand der antarktischen Ozonschicht kann mit der Ozonüberwachung der NASA verfolgt werden.

(Mit Material der NASA)

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 69, vom 5. November 2022.



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