„Ledermilch“‘ taucht in China auf

Titelbild
Nach dem Skandal um die mit Melamin verseuchte Milch wurde kürzlich „Ledermilch“ in China entdeckt. Wenn sie über einen längeren Zeitraum getrunken wird, kann sie Krebs verursachen oder für Kinder sogar tödlich sein.Foto: Liu Jin/AFP/Getty Images

Seit Jahren besuchen chinesische Produzenten von Milchprodukten örtliche Gerbereien und sammeln den chemischen Abfall, der beim Prozess des Weichmachens von Leder entsteht, geben ihn in die Milch und brüsten sich mit den Testergebnissen der in ihrer Milch festgestellten hohen Proteinanteile.

Aber die Chemikalien, die sie zusetzen – verflüssigte Lederproteine, Sodium und Kaliumdichromat und der sechswertige Chrom – sind krebserregend.

Diese giftige Milch wird als „Ledermilch“ bezeichnet. Am höchsten gefährdet sind die Kinder.

Dieses Thema wurde schon 2005 angesprochen, aber neueste Berichte in chinesischen Medien zusammen mit vehementem Leugnen der Kommunistischen Partei, dass es irgendwelche Probleme gäbe, lassen dieses Thema wieder aktuell werden.

Die „Metropolitan Daily“ aus Zhejiang berichtete, dass fünf von acht Packungen mit Milchprodukten von der Chenyuan Diary Co, Ltd in Jinhua in der Provinz Zhejiang einen hohen Anteil von verflüssigten Proteinen aus Leder enthielten. Außerdem enthielten sechs Packungen, die an die Märkte in Longyou, Haining und Jiashan verkauft wurden, verflüssigte Lederproteine.

Die „Wenweipo“ aus Hong Kong berichtete schon 2005, dass wenigstens 200 Molkereien in der Provinz Shandong ihren Produkten verflüssigte Lederproteine zusetzten.

Im Juli 2005 berichtete Xinhua, dass in der Provinz Shanxi künstlich hersgestellte Milch aus Produkten gemacht würde, die mit echter Milch nichts zu tun hatten, wie zum Beispiel synthetische Geschmacksstoffe, verflüssigte Proteine und Zusatzstoffe. Eine so künstlich hergestellte Milch wurde dann unter bekannten  Markennamen verkauft.

Im März 2009 ergab eine Inspektion bei Chenyuan Diary Co., Ltd, dass drei Zwanzigkilosäcke mit verflüssigten Lederproteinen vorhanden waren. Hinzu kamen noch  1.300 Packungen mit vergifteten Molkereiprodukten. Ähnliche Fälle gab es Berichten zufolge in den Provinzen Shandong, Shanxi und Hebei.

Das staatliche chinesische Ministerium für Lebensmittelsicherheit gab am 13. Februar bekannt, dass es seit Juli 2010 vierzig illegale Molkereien und Verkaufsstellen aufgedeckt habe. 2.131 Tonnen vergifteten Milchpulvers wurden konfisziert.

Wang Xiaofeng, ein Pekinger Experte für Nahrungsmittelinspektion, erklärte, dass es schwieriger sei, verflüssigte Lederproteine nachzuweisen als Melamin, weil sie selbst ein bestimmter Typ von Proteinen seien. Die Untersuchungsmethode, die das Ministerium für Landwirtschaft empfiehlt, besteht darin, zu prüfen, ob eine Art von verflüssigtem tierischem Collagen in den Molkereiprodukten  enthalten ist. Wenn das der Fall ist, kann man davon ausgehen, dass das Produkt verflüssigte Lederproteine enthält.

Niedergang des sozialen Systems

Unehrliche Händler fügen der Milch oft Wasser hinzu. Dadurch wird die Milch verdünnt und fällt bei den Tests für Nährgehalt durch, weil der Gehalt an Proteinen reduziert ist. Daraufhin werden dann Substanzen zugesetzt, um einen akzeptablen Gehalt an Proteinen zu gewährleisten.

Die „Xinmin Weekly“ zitierte einmal einen Insider der Milchindustrie, der sagte, dass eine Tonne verflüssigten Proteins 1.000 Yuan koste. Die Kosten bei der Herstellung einer Tonne Milchpulver – einschließlich der frischen Milch, des Arbeitsaufwands, Wasser und Elektrizität – liegen bei wenigstens 20.000 Yuan.

Wenn jedoch Proteinhydrolisat zugesetzt wird, können die Kosten auf 4.000 bis 5.000 Yuan sinken.

Milch wird hauptsächlich von Kindern getrunken und ist ihre einzige Nahrungsquelle. Die verheerenden Folgen des voraufgegangenen Skandals im Jahre 2008, in dem es um die Chemikalie Melamin ging, sind wenigstens sechs Todesfälle, die auf Nierensteine zurückzuführen waren. Außerdem gehören Millionen kranker Kinder zu den Geschädigten, die ihr Leben lang Gesundheitsprobleme haben werden.

Zu der Zeit hielt die Kommunistische Partei die Fälle von Vergiftung so lange geheim, bis die Olympischen Spiele vorüber waren.

Professor Guo Yuhia von der Tsinghua Universität an der Fakultät für Soziologie erklärt, dass es ein Problem von Chinas Sozialsystem sei, in dem jeder nur seinen eigenen Interessen nachginge.

„Dieses ist eine Gesellschaft, in der sich die Leute gegenseitig vergiften“, sagte Guo zu Ming Pao in Hong Kong.

Guo erklärte, dass das soziale Umfeld sich in steigendem Maße verschlechtere. Das fange schon ganz oben bei den verschiedenen Berufen an, von denen jeder auf seine eigene Art und Weise seinen Vorteil sichere, indem man anderen Schaden zufüge.

„Es gibt kein Vertrauen in eine solche Gesellschaft und ehrliche Menschen sind für gewöhnlich benachteiligt“, sagte Guo.

Der ehemalige Leiter der Vereinigung Guandongs für Milchwirtschaft, Wang Dingmin, äußerte sich gegenüber „Xingmin Weekly“: „Die Technologie, die für solche verfälschten Produkte eingesetzt wird, kann nur von Experten stammen. Viele Leute erforschen und entwickeln diese Art von Technologie, um sie dann an andere zu verkaufen. Letztendlich verbreitet sie sich dann überall.“

„Milch ist Milch. Sie sollte nichts anderes enthalten“, sagte Chen.

Entmutigte Eltern

Einige Opfer der mit Melamin verseuchten Milch erklärten, sie hätten schon von der „Ledermilch“ gehört. Sie sagen, dass die Kommunistische Partei nur dann neue Vorschriften für die Inspektion erlässt, wenn es zu einem Skandal komme und dass die Partei keine vorsorglichen Schritte unternähme, um die Interessen der Verbraucher zu schützen.

Sie beklagen sich auch über den Mangel an Transparenz. Jiang Yalins Kind wurde krank, weil es mit Melamin verseuchtes Milchpulver bekommen hatte. Nun will sie mehr darüber wissen, wie die Inspektionen durchgeführt werden.

„Sie reden nur von Inspektionen, sagen uns aber nicht, wie viel „Ledermilch“ gefunden wurde. Sie wollen uns nicht sagen, wie die Schädigung aussehen könnte und wie schlimm es werden kann. Wenn der entstandene Schaden zu groß ist, als dass man ihn noch verbergen könnte, dann machen sie eine neue Politik“, sagte Jiang.

In den ersten 11 Monaten des Jahres 2010 erreichten Chinas Milchpulverimporte eine neue Höhe von 370.600 Tonnen.

Medien aus Hong Kong berichten, dass Touristen vom Festland in großen Mengen importiertes Milchpulver einkaufen. Bestimmt Marken von Milchpulver für Babys und Kinder sind sehr gefragt und die Touristen ergattern sie schnell.

Medien aus Macao berichten, dass Reisende vom Festland einen höchst wichtigen Punkt für ihre Reisen haben: möglichst viel Milchpulver zu kaufen. Oft bleibt für die Ortsansässigen nichts übrig.

Das wahre Problem ist das Regime

Jetzt äußerte sich Dr. David Gao, der Präsident des Globalen Servicecenters für das Ausscheiden aus der KPCh, zu den Problemen. Er war früher Dekan der Universität für Technologie in Guangzhou in der Provinz Guangdong. Jetzt ist er Nahrungswissenschaftler bei einer Nahrungsmittelfirma in den USA.

Gao teilte „The Epoch Times“ in einer E-Mail mit, dass die Kommunistische Partei Chinas sich nicht im Geringsten um das Volk kümmere.

„Fälschungen und vergiftete Lebensmittel überfluten Chinas Märkte und die Anzahl der Krebserkrankungen in China ist sehr hoch. Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) geht nur oberflächlich mit diesen Themen um. Manchmal weist sie auf Beispiele einiger Einzelpersonen hin und das nur, um ihr Gesicht zu wahren“, erklärte Gao.

„Das Regime ist der eigentliche Grund für die schlechte zivile Gesellschaft in China. Es kümmert sich nicht um das Wohlergehen der Menschen, sondern befürwortet eine Überlebensstrategie für diejenigen, die am stärksten sind. Der springende Punkt bestand immer darin, die Menschen zu benutzen, um sich selbst zu bereichern. Die jahrelangen Bemühungen der KPCh, traditionelle moralische Werte niederzumachen und zu zerstören, haben zu dem Trend nach unten beigetragen,“ sagte er.

„Alles dies hat den Effekt gehabt, die zivile Gesellschaft zu terrorisieren und zu entmenschlichen, Das chinesische Volk zahlt einen schweren Preis“, erklärte er. „Systematische Korruption von der Spitze bis nach unten ist entstanden. Leute werden immer alles für Geld tun, wenn sie meinen, damit durchzukommen. Es macht ihnen nichts aus, falls irgendjemand dadurch verletzt wird.“

Artikel auf Englisch: ‚Leather Milk‘ Surfaces in China

Artikel auf Chinesisch: 大纪元 – 废皮革榨蛋白质 大陆曝有毒“皮革奶“

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion