Handelskrieg mit den USA: Wachstum von Chinas Roboter-Markt wird 2018 einbrechen

Die "International Federation of Robotics" mit Hauptsitz in Frankfurt am Main prognostiziert in ihrem Jahresbericht, dass die Nachfrage nach chinesischen Robotern 2018 nur um 15-20 Prozent steigen wird. Im vergangenen Jahr ist der Bedarf an Robotern aus dem Reich der Mitte um 59 Prozent auf 137.920 Einheiten gestiegen.
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Ein paar Roboter Kellner liefern Mahlzeiten für Kunden im Roboter-Themen-Restaurant am 18. Mai 2015 in Yiwu, Zhejiang-Provinz in China.Foto: Chinafotopress / Chinafotopress via Getty Images
Epoch Times19. Oktober 2018

Einem Reuters-Bericht zufolge wird das Verkaufswachstum von Industrierobotern aus China in diesem Jahr nur etwa ein Drittel des Vorjahres erreichen. Der Hauptgrund dafür ist der eskalierende Handelsstreit zwischen Amerika und China, erklärt ein globaler Roboterverband.

Die „International Federation of Robotics“ (IFR) mit Hauptsitz in Frankfurt am Main prognostiziert in ihrem Jahresbericht, dass die Nachfrage nach chinesischen Robotern 2018 um 15-20 Prozent steigen wird. Im vergangenen Jahr ist der Bedarf an Robotern aus China um 59 Prozent – auf 137.920 Einheiten – gestiegen.

China ist der größte Markt für Roboter weltweit – mit einem Marktanteil von 36 Prozent. Das Umsatzvolumen übersteigt jenes aus Europa und Amerika.

Die IFR, die knapp 60 globale Roboterlieferanten verbindet, prognostiziert, dass der weltweite Umsatz mit Industrierobotern 2018 um nur 10 Prozent steigen wird. Im Vorjahr waren es noch 30 Prozent.

Aufgrund des Handelskrieges zwischen China und den USA sind viele globale Hersteller „jetzt in einem abwartenden Modus und fragen sich, ob sie die Produktion (weg von China) nach Vietnam oder in die Vereinigten Staaten verlagern sollen“, sagte IFR-Präsident Junji Tsuda in einem Interview mit Reuters.

Der chinesische Robotermarkt profitierte im vergangenen Jahr von der verstärkten Automatisierung in der Smartphone- und Automobil-Herstellung. Ausländische Lieferanten, hauptsächlich europäische und japanische Roboterhersteller, machten 75 Prozent des Roboterumsatzes in China aus.

„Anfang 2018 verlor die Nachfrage nach Robotern aus China an Schwung, verglichen mit dem enormen Umsatzanstieg im ersten Halbjahr 2017“, so IFR.

Tsuda, ebenfalls Vorstandssitzender des japanischen Roboterherstellers Yaskawa Electric Corp, sagte, dass die Hersteller bis Ende dieses Jahres aus dem Warteschleifenmodus aussteigen würden.

Es wird eine Weile dauern, bis die Entwicklung des Handelskrieges klar ist, sagte Tsuda. „Aber die globale Nachfrage nach Smartphones, Halbleitern und Autos war solide, und irgendwann werden sie nicht mehr warten können und ihre Investitionen wieder aufnehmen, um die Nachfrage zu decken.“

Yaskawa, einer der weltweit führenden Roboterhersteller, hat letzte Woche seine jährliche Prognose für den Jahresgewinn von 65,5 Milliarden Yen auf 59 Milliarden Yen (ca. 524,40 Millionen US-Dollar) gesenkt. Die Gründe dafür sind eine Verlangsamung der Nachfrage nach Smartphones in China und eine zunehmende Zurückhaltung im Handelskrieg.

Ab dem nächsten Jahr erwartet die IFR jedoch eine Wiederbelebung des weltweiten Robotermarktwachstums und prognostiziert bis zum Jahr 2021 einen durchschnittlichen jährlichen Anstieg von 14 Prozent. (yz/rls)



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