Handelskrieg zwischen USA und China: Anleger ziehen 2,9 Milliarden Dollar aus Chinas Aktienmarkt ab
Die Unsicherheit bei Anlegern auf dem chinesischen Aktienmarkt wächst. Seit Anfang des Jahres wurden bereits mehrere Milliarden Dollar aus Chinas Aktienmarkt abgezogen.

Ein Mann ruht vor einer Kursanzeigetafel des chinesischen Aktienmarktes.
Foto: NICOLAS ASFOURI/AFP/Getty Images
Anleger haben 2,9 Milliarden Dollar aus Fonds, die in Chinas Aktienmarkt investieren abgezogen. Hintergrund ist die Besorgnis über Chinas Wirtschaftswachstum und der Handelskrieg mit den USA. Die US-Zölle belasten die chinesischen Aktien. Auch die Angst vor weiteren Zöllen auf chinesische Waren, dazu die enttäuschenden Wirtschaftsdaten und ein schwächerer Renminbi üben Druck auf Chinas Aktienmarkt aus, schreibt die „Financial Times“ in einem Artikel.
Dies verstärkte bei einigen Anlegern die Besorgnis über eine bevorstehende weltweite Konjunkturabschwächung. Gleichzeitig führt dies zu einem Ansturm auf sichere Vermögenswerte wie US-Staatsanleihen, heißt es in dem Artikel weiter.
Finanz-Abflüsse aus chinesischem Markt auf Rekordhoch
Die derzeitigen Abflüsse aus Investmentfonds und börsengehandelten Fonds, die in den chinesischen A-Aktienmarkt investieren, sind die stärksten seit Anfang 2017, heißt es in dem Artikel weiter. Laut EPFR Global-Daten sollen Anleger seit Anfang des Jahres mittlerweile 5,9 Milliarden Dollar aus entsprechenden Fonds abgezogen haben.
Anteil daran hat auch das verlangsamte Wachstum der chinesischen Industrieproduktion, die auf das niedrigste Niveau seit 17 Jahren gefallen ist. Dies belegen die staatlichen Zahlen vom Juli, die letzte Woche vom chinesischen National Bureau of Statistics veröffentlicht wurden. Zudem sank der chinesische Renminbi (Rmb) unter die wichtige Schwelle von 7 Rmb zu einem US-Dollar (7 Rmb = 1 US-Dollar).
Trump kündigt für September weitere Strafzölle an
Eine Entspannung im Handelskrieg zwischen den USA und China ist nicht in Sicht. Anfang August kündigte US-Präsident Donald Trump an, dass eine 10-prozentige Erhöhung auf die bestehende Zollabgabe auf chinesische Waren im Wert von 300 Milliarden im September in Kraft treten würde.
Die Abflüsse aus chinesischen Aktienfonds erfassen dabei nicht die jüngsten Verkäufe der Fonds von Schwellenländern, von denen viele für China bedeutsam sind. Im März hat der Indexanbieter MSCI chinesische Aktien in seine beliebte Benchmark für Schwellenländer aufgenommen, gefolgt von rund 1,9 Milliarden Dollar an Vermögenswerten, berichtet „Financial Times“ weiter.
Chinesische Aktien können „Tail Risk“ beinhalten
Abflüsse aus chinesischen Aktien hätte man definitiv auf dem Radar, erklärte Dave Chapman, Head of Multi-Asset Portfolio Management für Legal & General Investment Management America, gegenüber der Zeitung. Chapman analysiert, dass die abnehmende Währung, Kapitalkontrollen und die Auswirkungen auf die Rentabilität chinesischer Unternehmen, miteinander verbunden wären und ein echtes „Tail Risk“ in sich bergen könnten. (er)
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