US-Militär stellt Sensor und wichtige Elektronikteile des chinesischen Ballons sicher

Die US-Behörden haben neue Erkenntnisse zum chinesischen Spionageballon bekannt gegeben.
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Das Foto zeigt die Bergung des Spionageballons.Foto: Ryan Seelbach/U.S. Navy via Getty Images
Von 14. Februar 2023

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Die USA haben nach eigenen Angaben einen Sensor sowie wichtige Elektronikteile aus dem vor gut einer Woche abgeschossenen chinesischen Ballon bergen können. „Unsere Teams waren in der Lage, wichtige Trümmerteile zu bergen“, erklärte am Montag das US-Militär. Dazu gehörten „der wichtigste Sensor und Elektronikteile“ des Ballons.

Der tagelange Überflug des chinesischen Ballons über die USA hatte zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt. Ein US-Kampfjet schoss ihn letztlich am 4. Februar 2023 über dem Meer ab, seitdem sucht das US-Militär nach Trümmerteilen. Den Angaben Washingtons zufolge handelte es sich um einen chinesischen Spionage-Ballon. Peking wiederum weist dies zurück und spricht von einem zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei.

In der vergangenen Woche hatte Washington dann erklärt, der abgeschossene Ballon habe zu einer ganzen Flotte von Spionage-Ballons gehört, die über fünf Kontinente geflogen seien. Nach dem Abschuss des Ballons haben die USA in den vergangenen Tagen drei weitere verdächtige Flugobjekte vom Himmel geholt.

Peking beharrt darauf, dass es sich bei dem Ballon lediglich um einen zivilen meteorologischen Ballon gehandelt habe, der aufgrund von Wetterproblemen vom Kurs abgekommen sei.

Laut Washington wurde der Ballon zur Spionage benutzt

Washington behauptet jedoch,, dass es sich wahrscheinlich um ein hochentwickeltes Spionageflugobjekt in großer Höhe handelte. Es habe sensible US-Militärstandorte überflogen. Unter ihnen befanden sich das Strategische Kommando der USA in Montana, ein Stützpunkt für Atombomber in Missouri. Als Spionage wird die Überwachung ohne Genehmigung bezeichnet.

US-Beamte haben seither mit anderen verbündeten Ländern Informationen über Chinas Luftüberwachungsprogramm ausgetauscht. Ihren Angaben zufolge seien mindestens 40 Länder auf fünf Kontinenten betroffen.

Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) hat in den letzten Jahren für verschiedene militärische Zwecke Ballons entwickelt. US-Beamte gehen davon aus, dass der abgestürzte Ballon in direkter Beziehung zum chinesischen Militär steht. Dabei verwiesen die US-Behörden auf ein Onlineportal, über welches das chinesische Militär einkauft.

Laut der Erklärung eines hochrangigen Beamten des Außenministeriums war der Ballon mit High-Tech-Geräten und „mehreren Antennen“ ausgestattet. Diese deuteten „eindeutig auf nachrichtendienstliche Überwachung“ hin und waren „wahrscheinlich in der Lage, Kommunikation zu sammeln und zu lokalisieren“.

Seit dem Abschuss des Ballons sechs Meilen vor der Küste von South Carolina haben die US-Streitkräfte in den letzten Tagen drei weitere kleinere Flugobjekte abgeschossen. Darunter flog eines über Alaska, eines über dem kanadischen Yukon-Territorium und ein Weiteres über dem Huronsee in Michigan an der Grenze zwischen den USA und Kanada.

Die Behörden konnten allerdings bislang weder die Herkunft dieser Objekte noch ihre Funktion ermitteln. Die stellvertretende US-Verteidigungsministerin, Melissa Dalton, erklärte am 12. Februar 2023 gegenüber Reportern, dass eine Reihe von Objekten in großer Höhe häufig von verschiedenen Ländern oder Unternehmen für legitime Forschungszwecke genutzt werden.

Peking antwortet auf die Behauptung, die USA hätten Ballons nach China geschickt

Die Entdeckung der weiteren Flugobjekte so kurz hintereinander sei zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Regierung ihre Radarsysteme verbessert habe, so Dalton. „In Anbetracht des Ballons der Volksrepublik China […] haben wir unseren Luftraum in diesen Höhen genauer unter die Lupe genommen und auch unser Radarsystem verbessert.“

Nach dem Abschuss des Ballons verhängten die USA Wirtschaftssanktionen gegen sechs chinesische Unternehmen. Sie sollen Pekings Luft- und Raumfahrtprogramme mit Materialien und Komponenten unterstützt haben, die unter anderem zum Bau von Ballons verwendet wurden. Somit ist es US-Unternehmen künftig verboten, Produkte und Technologien an diese Firmen ohne vorherige Regierungsgenehmigung zu verkaufen.

Inmitten der angespannten Lage zwischen Peking und den USA behauptete die KPC am Montag, dass zehn amerikanische Höhenballons im vergangenen Jahr ohne deren Erlaubnis über China geflogen seien. Die KPC forderte die USA auf, diese Fälle zu untersuchen. US-Beamten wiesen die Vorwürfe als „falsch“ zurück.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: US Military Recovers ‘Priority Sensors,’ Electronics From Downed Chinese Spy Balloon (deutsche Bearbeitung nh)



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