Blutbad in Schule
Amoklauf in Kasan: Mehrere Tote bei Schusswaffenangriff in Schule - Putin ordnet Überarbeitung des Waffenrechts an
Bei einem Schusswaffenangriff auf eine Schule der russischen Stadt Kasan sind mehrere Menschen getötet worden. Nach offiziellen Angaben wurden elf Menschen getötet, 32 weitere Personen wurden verletzt.

Amoklauf in Kasan.
Foto: ROMAN KRUCHININ/AFP via Getty Images
Nach dem tödlichen Schusswaffenangriff auf eine Schule im zentralrussischen Kasan ist der zweite Schütze offenbar getötet worden. Der Angreifer, der sich in dem Schulgebäude verschanzt habe, sei vorläufigen Informationen zufolge getötet worden, berichteten am Dienstag die russischen Nachrichtenagenturen Tass und Interfax unter Berufung auf Sicherheitskreise. Zuvor war demnach ein Jugendlicher festgenommen, der ebenfalls an dem Angriff beteiligt gewesen sein soll.
Wie Tass und die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf Rettungskräfte meldeten, wurden bei dem Angriff in der Schule Nr. 175 elf Menschen getötet, darunter neun Schüler. Nach Tass-Informationen wurden 32 weitere Menschen verletzt, darunter Kinder. Polizei und Katastrophenschutzministerium wollten sich zunächst nicht zur Opferbilanz äußern.
Augenzeugen berichteten von einer Explosion in der Schule. „Wir haben eine Explosion im Schulgebäude gehört, wir sehen starken Rauch“, zitierte RIA Nowosti einen Augenzeugen. Eine Lehrerin sagte laut Tass, sie habe erst eine Explosion und dann Schüsse gehört.
Kasan hat 1,2 Millionen Einwohner und ist die Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan. Die tatarischen Behörde kündigten an, die Sicherheitsvorkehrungen an den anderen Schulen der Stadt zu verschärfen. Der tatarische Präsident Rustam Minnichankow machte sich Agenturberichten zufolge am Angriffsort ein Bild von der Lage. Dem staatlichen Fernsehen sagte er, bei dem Festgenommenen handele es sich um einen 19-Jährigen, der einen Waffenschein habe.

Amoklauf in Kasan.
Foto: ROMAN KRUCHININ/AFP via Getty Images
Putin ordnet Überarbeitung des Waffenrechts an
Nach dem Schusswaffenangriff hat Russlands Staatschef Wladimir Putin nun eine Überarbeitung des Waffenrechts angeordnet. Der Präsident habe angeordnet, „rasch eine neue Vorschrift auszuarbeiten hinsichtlich der Waffenarten, die in den Händen von Zivilisten sein dürfen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. Dabei solle auch der Waffentyp berücksichtigt werden, der bei dem Angriff in einer Schule in Kasan zum Einsatz gekommen war.
Schusswaffenangriffe an russischen Schulen sind relativ selten, denn die Waffengesetze im Land sind strikt. In den vergangenen Jahren nahmen Gewalttaten von Schülern allerdings zu.
Im Oktober 2018 hatte ein Gymnasiast in einer Schule in Kertsch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim 19 Menschen erschossen. Putin hatte damals die „Globalisierung“ für die Bluttat verantwortlich gemacht. Schließlich stamme das Phänomen der Schusswaffenangriffe an Schulen aus den USA.
Im November 2019 erschoss ein Schüler bei einer ähnlichen Tat in einer Schule in Blagoweschtschensk einen Mitschüler und verletzte drei weitere, bevor er Suizid beging. Die russischen Behörden versichern, in den vergangenen Jahren Dutzende Angriffe in Schulen vereitelt zu haben. So wurden im Februar 2020 zwei Jugendliche festgenommen, die den Ermittlern zufolge eine Schule in Saratow hatten angreifen wollen. (afp/so)
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