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Ökonomen für weniger staatliche Eingriffe

Ifo-Institut fordert Neuausrichtung der Industriepolitik

Ein schlichtes Reagieren auf eine ‚wie-du-mir-so-ich-dir‘-Politik führt international zu Wettbewerbsverzerrungen. Das sagt Oliver Falck vom ifo-Institut. Vorgeschlagen wird eine stärkere Konzentration auf wettbewerbsfördernde und wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen.

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Nicht nur in der chemischen Industrie hakt es.

Foto: vichie81/iStock

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Das Münchener ifo-Institut fordert eine Neuausrichtung der deutschen Industriepolitik. Den derzeitigen industriepolitischen Maßnahmen fehle die ökonomische Logik, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie des Instituts.
Die Fachleute schlagen deshalb eine neue Fokussierung auf bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft vor.
„Das schlichte Reagieren auf Maßnahmen anderer Länder – eine ‚wie-du-mir-so-ich-dir‘-Politik verstärkt international schädliche Wettbewerbsverzerrungen“, sagte Oliver Falck, Leiter des ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
Sie empfehlen in der Studie eine Neuausrichtung der Industriepolitik: weniger direkte Eingriffe, mehr Fokus auf strukturelle Wettbewerbsfähigkeit und eine stärkere Nutzung der „komparativen Vorteile Deutschlands“.

Vorschläge der Fachleute

Die Experten halten eine stärkere Konzentration auf wettbewerbsfördernde und wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen für dringend geboten.
„Anstatt spezifische Branchen oder Unternehmen gezielt zu fördern, sollte Deutschland verstärkt auf Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation setzen“, sagte Nina Czernich, Co-Autorin der Studie.
Zudem könnten steuerliche Investitions- und Innovationsanreize und der Abbau bürokratischer Hürden die Wettbewerbsfähigkeit langfristig besser stärken als kurzfristige Subventionen.

Oft ineffiziente Maßnahmen

Besonders problematisch ist aus Sicht der Wissenschaftler, dass industriepolitische Maßnahmen oft ineffizient und schwer steuerbar seien.
„Der Staat kann weder alle relevanten Marktinformationen über Branchen und Technologien erfassen noch zielgenaue Interventionen gewährleisten“, so Falck. (dts/red)

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