Kollateralschäden durch die Covid-Maßnahmen der Regierungen

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An Leukämie erkrankt.Foto: iStock
Von 12. Februar 2021

Die Virologen sehen verständlicherweise nur die Viren als einziges Problem auf der Welt. Leider tun dies auch die Politiker, die dann letztlich für die Maßnahmen verantwortlich sind. Dabei verursachen Atemwegsinfektionen jedes Jahr nur etwa 5 bis 7 Prozent der Todesfälle wohingegen Krebs, Diabetes und Herz-/Kreislauferkrankungen weiterhin den Löwenanteil der Sterblichkeit ausmachen.

Die Maßnahmen der Politik gegen die Ausbreitung der Coronaviren werden aber noch Jahre zu einer deutlich erhöhten Sterblichkeit bei anderen Krankheiten führen. Martin Kulldorf, Professor an der Harvard Universität, und Günter Kampf, Professor in Greifswald, haben einige der Folgen in einem Artikel in Lancet zusammengestellt.

Sie zeigen, dass insbesondere Lockdowns und andere Maßnahmen erhebliche gesundheitliche Kollateralschäden verursachen.

Weniger Schlaganfälle in Krankenhäuser eingewiesen

Zum Beispiel waren die Krankenhauseinweisungen in den USA für die Notfallbehandlung von akuten Schlaganfällen im Zeitraum Februar-März 2020 deutlich niedriger als im Zeitraum Februar-März 2019, was zu einer verzögerten Behandlung führte. Im Frühjahr 2020 wurde ähnliches auch aus Österreich, Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern berichtet (mit Ausnahme von Schweden).

Im Vergleich zu einer historischen Basislinie gab es in britischen Pflegeheimen und Hospizen zwischen Februar und Juni 2020 einen Anstieg der Todesfälle, die mit dem akuten Covid (ein Anstieg um 41 Prozent), Schlaganfall (ein Anstieg um 39 Prozent) und Herzversagen (ein Anstieg um 25 Prozent) verbunden waren.

Krebsbehandlungen gingen deutlich zurück

Ähnlich ist die Situation bei Patienten mit Krebs. In deutschen Krankenhäusern gingen die Krebsbehandlungen während des ersten nationalen Lockdowns zwischen dem 12. März und dem 19. April 2020 zurück: um 13,9 Prozent für Brustkrebs, 16,5 Prozent für Blasenkrebs, 18,4 Prozent für Magenkrebs, 19,8 Prozent für Lungenkrebs, 22,3 Prozent für Darmkrebs und 23,1 Prozent für Prostatakrebs.

Das deutet darauf hin, dass Krebserkrankungen in diesem Zeitraum möglicherweise unentdeckt und unbehandelt geblieben sind.

In England sind die Krankenhauseinweisungen für Chemotherapie-Termine um 60 Prozent gesunken, und die dringenden Überweisungen zur Frühdiagnose von Krebsverdacht sind um 76 Prozent im Vergleich zum Niveau vor COVID-19 zurückgegangen, was zu 6270 zusätzlichen Todesfällen innerhalb eines Jahres beitragen könnte.

Es wird erwartet, dass eine verzögerte Diagnose und Behandlung die Anzahl der Todesfälle bis zum Jahr 5 nach der Diagnose um 6 bis 9 Prozent für Brustkrebs, 6 bis 16 Prozent für Darmkrebs, 4 bis 8 Prozent für Lungenkrebs und 5 bis 8 Prozent für Speiseröhrenkrebs erhöht.

Traditionelle Unterstützung durch Freunde und Familie fehlt

Staatliche Restriktionen unterbrechen die traditionellen Möglichkeiten der Unterstützung zwischen Freunden und Familienmitgliedern. Physische Distanzierung und Kontaktreduzierung verursachen bei vielen Menschen schweren Stress und könnten das Risiko eines Suizids erhöhen.

In einer Meta-Analyse der Prävalenz von Stress, Angst und Depression in der Allgemeinbevölkerung während der COVID-19-Pandemie, lag die Verbreitung von Depressionen in den Monaten der Pandemie bis Mai 2020 bei 33,7 Prozent. Zwischen dem 22. April und dem 11. Mai 2020 berichteten 795 (78,9 Prozent) von 1008 Personen im Alter von 18-35 Jahren in den USA über Symptome einer Depression.

Weitere und stärkere Einschränkungen von körperlichen und sozialen Kontakten könnten zu einem weiteren Anstieg von Depressionen führen.

Kollateralschäden berücksichtigen

Kulldorff und Kampf rufen alle Wissenschaftler, Vertreter des öffentlichen Gesundheitswesens, Journalisten und Politiker auf, die Kollateralschäden staatlicher COVID-19-Kontrollmaßnahmen und ihre negativen Auswirkungen auf viele kurz- und langfristige Gesundheitsfolgen abzuwägen und zu berücksichtigen.

Bei dem Versuch, COVID-19 zu kontrollieren, sollten alle Aspekte der körperlichen und geistigen Gesundheit gemeinsam betrachtet werden.

Andere lebensbedrohliche Krankheiten werden vernachlässigt, und Patienten mit diesen Krankheiten sollten die gleiche rechtzeitige und angemessene medizinische Behandlung erhalten wie Patienten mit COVID-19.

Der Artikel erschien zuerst auf dem Blog von Dr. Peter F. Mayer: „Kollateralschäden durch die Covid Maßnahmen der Regierungen“.



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