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Schicksalstag unter totalitärer Zensur

25. April ’99: KP Chinas zensiert Datum der größten Massenpetition aller Zeiten

Seit 26 Jahren versucht das chinesische Regime, alle Erinnerungen an den 25. April 1999 auszulöschen. Damals fand einer der größten Proteste der jüngeren Geschichte in Peking statt.

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Chinesische Polizisten nehmen am 1. Oktober 2000 einen Falun-Gong-Praktizierenden auf dem Tian’anmen-Platz in Peking fest.

Foto: Chien-min Chung/AP Photo

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Lesedauer: 5 Min.

Vor 26 Jahren, am 25. April 1999, versammelten sich über 10.000 Menschen vor dem Petitionsbüro nahe Zhongnanhai, dem Hauptquartier der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), in Peking.
Friedlich und ohne Parolen forderten sie ihr Recht auf Glaubensfreiheit und die Freilassung von 45 Falun-Gong-Praktizierenden. Diese waren zwei Tage zuvor in der nahe gelegenen Stadt Tianjin verhaftet worden, nachdem sie gegen die Veröffentlichung eines Artikels, der die spirituelle Disziplin diffamiert hatte, protestiert hatten. Beamte der Stadt hatten Praktizierenden gesagt, sie müssten nach Peking gehen, um die Freilassung zu erwirken.
Genau das taten sie. In den Jahrzehnten der brutalen Herrschaft der KPCh hatten die Menschen selten so ein rationales und friedliches Eintreten für ihre Rechte erlebt. Diese Versammlung ging als größte Massenpetition gegen die KP Chinas in die Geschichte ein.

Eine Menschenkette von Falun-Gong-Praktizierenden am 25. April 1999 in der Nähe des Sitzes der Kommunistischen Partei Chinas, Zhongnanhai, in Peking, China.

Foto: Minghui.org

Drei Monate später, am 20. Juli 1999, befahl der kommunistische Führer Jiang Zemin eine landesweite Kampagne zur Auslöschung der spirituellen Bewegung.
Der Protest am 25. April war insofern von Bedeutung, als er dem chinesischen Regime als Vorwand für die Verfolgung diente. Nach Angaben des Falun-Dafa-Informationszentrums haben Chinas staatliche Medien die Fakten über den friedlichen Protest verdreht und wiederholt Propaganda über das Ereignis veröffentlicht, wobei sie es oft als „Belagerung“ gegen die Führung der KPCh bezeichneten.
Seitdem erinnern weltweit Menschen am 25. April 1999 mit Kundgebungen, Paraden und anderen Aktionen an diesen Tag, denn die Verfolgung von Falun Gong dauert an. Sie machen die internationale Gemeinschaft auf die anhaltende Menschenrechtskatastrophe aufmerksam. In China wird alles zensiert, was damit im Zusammenhang steht – selbst das Datum.

Von Taiwan über Finnland bis Las Vegas – und auch in Berlin

Am 19. April 2025 vor der Stadtverwaltung von Taipeh, Taiwan.

Foto: Zhao Yucheng/Daiji Yuan

 

Protest vor der chinesischen Botschaft in Finnlands Hauptstadt Helsinki am 17. April 2025.

Foto: privat/Minghui

 

Kundgebung von Falun-Gong-Praktizierenden auf dem weltberühmten Las Vegas Strip am 19. April 2025 (USA).

Foto: privat/Minghui

 

Kundgebung vor der chinesischen Botschaft in Berlin am Jahrestag, dem 25. April 2025.

Foto: Epoch Times

Von Japan nach New York

Falun-Gong-Praktizierende in Japan in Yokohama: Unter den Gästen waren auch Fumitaka Nibin, ein Mitglied des Bezirks Koto in Tokio, Hirosato Nakatsugawa, ein ehemaliges Mitglied der japanischen Nationalversammlung, und der chinesische Maler Yu Yuwang.

Foto: Jane Shue/Daiki

 

Am 19. April 2025 veranstalteten Falun-Gong-Praktizierende eine große Parade in Flushing in New York City.

Foto: Dai Bing/Epoch Times

 

Eine Kundgebung in Seattle im Westlake Park (USA) am 20. April 2025.

Foto: Shun Hua/Epoch Times

Historische Fotos

Für eine unorganisierte Versammlung waren die Teilnehmer erstaunlich ordentlich. Sie reihten sich entlang der Fußgängerwege auf, einige lasen, andere gingen umher und sammelten Müll ein. Es war so friedlich, dass sich die zunächst angespannte Polizei allmählich entspannte, auf den Bordsteinen saß und sich untereinander unterhielt.

Die friedliche Versammlung am 25. April 1999 in Peking aus einem anderen Blickwinkel.

Foto: Epoch Times, Minghui.org

 

Falun-Gong-Praktizierende versammeln sich im April 1999 in Tianjin, China, vor einer Universität, um die Rücknahme eines Artikels in einer staatlichen Zeitschrift zu fordern, der ihre Praxis diffamiert.

Foto: Archivfoto Epoch Times

Im Jahr 1999 war Falun Gong in China sehr beliebt. Etwa 70 bis 100 Millionen Chinesen machten sich die Idee zu eigen, ihr Leben nach den Falun-Gong-Grundsätzen von Wahrhaftigkeit, Güte und Toleranz auszurichten.

Falun-Gong-Praktizierende machen im Jahr 1998 gemeinsam die Übungen in Guangzhou in der chinesischen Provinz Guangdong. Die Beliebtheit der Kultivierungspraxis ist der KP Chinas ein Dorn im Auge.

Foto: Minghui.org

Anm. d. Red.: Dieser Artikel wurde am 25. April 2025 aktualisiert, um klarzustellen, wofür die Praktizierenden in Tianjin verhaftet wurden.
Kathrin Sumpf schreibt für Epoch Times seit über zehn Jahren über aktuelle Themen, darunter Politik und Ausland. Sie hat einen facettenreichen Hintergrund in der Erwachsenenbildung und als Supervisorin.

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