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Cheng Lei

Australische TV-Moderatorin in China nach sechs Monaten Gewahrsam formell verhaftet

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Die australische Außenministerin Marise Payne bei einem Meeting in Brüssel, 2018.

Foto: EMMANUEL DUNAND/AFP via Getty Images

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Die australische Fernsehmoderatorin Cheng Lei ist nach sechs Monaten in Gewahrsam der chinesischen Behörden formell verhaftet worden.
Wie die australische Außenministerin Marise Payne am Montag (8. Februar) erklärte, wurde sie darüber am Freitag von der Regierung in Peking informiert. Cheng werde die „Verbreitung von Staatsgeheimnissen im Ausland“ vorgeworfen.
Payne gab in einer öffentlichen Erklärung am Montag an, dass die Regierung ihre „ernsten Bedenken“ gegenüber dem chinesischen Regime bezüglich Chengs Inhaftierung regelmäßig auf höchster Ebene zur Sprache gebracht habe, auch was ihr Wohlergehen und ihre Haftbedingungen betrifft.
„Beamte der australischen Botschaft haben Cheng seit ihrer Festnahme sechsmal besucht, zuletzt am 27. Januar 2021“, sagte Payne. Dies geschah in Übereinstimmung mit unserem bilateralen Konsularabkommen mit China.
„Wir erwarten, dass die grundlegenden Standards der Gerechtigkeit, der Verfahrensfairness und der humanen Behandlung in Übereinstimmung mit den internationalen Normen erfüllt werden“, sagte sie. „Unsere Gedanken sind bei Frau Cheng und ihrer Familie in dieser schwierigen Zeit.“
Louisa Wen, Chengs Nichte, sagte dem australischen öffentlich-rechtlichen Sender „ABC“, dass die Familie schockiert war, als sie zum ersten Mal von der Inhaftierung erfuhr.
„Wir verstehen nichts über den Fall“, sagte Wen. „Aber wir wissen, dass sie seit fünfeinhalb Monaten in Haft ist, und dass sich ihre Bedingungen verschlechtern.“
Cheng ist eine bekannte Moderatorin des englischsprachigen chinesischen Staatssenders im Ausland CGTN und war Mitte August festgenommen worden.
Sie stammt ursprünglich aus der chinesischen Provinz Hunan. Einen Teil ihrer Kindheit verbrachte sie in Australien, 2012 wurde sie von CGTN eingestellt. Falls die chinesische Justiz sie schuldig spricht, gegen die Gesetze zur nationalen Sicherheit verstoßen zu haben, muss sie mit einer schweren Strafe rechnen.
Cheng hat eine elfjährige Tochter und einen neunjährigen Sohn. Beide Kinder leben zur Zeit in Melbourne bei ihrer Großmutter.
Die Beziehungen zwischen Australien und China haben sich zuletzt spürbar verschlechtert. So forderte Australien eine internationale Untersuchung, nachdem das Coronavirus erstmals in der chinesischen Stadt Wuhan entdeckt worden war. Australien wirft Peking auch vor, im asiatisch-pazifischen Raum eine Vormachtstellung anzustreben. (afp/sza)

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