Dershowitz über fehlerhafte FBI-Ermittlungen: „Trump war ein störender Außenseiter“

Nach der Veröffentlichung des Durham-Berichts ist klar, dass das FBI an einer politischen Hetzkampagne gegen Donald Trump beteiligt war. Der bekannte Jurist Alan Dershowitz hat seine eigene Theorie dazu, wie es dazu kam.
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US-Staranwalt Alan Dershowitz, 2020.Foto: Mario Tama/Getty Images
Von und 18. Mai 2023

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Der jüngste Bericht des Sonderermittlers John Durham ist nach Ansicht des prominenten Rechtswissenschaftlers Alan Dershowitz ein Paradebeispiel dafür, warum die Amerikaner kein Vertrauen in die Regierung haben. „Ich denke, er zeigt, dass die Amerikaner zu Recht der Regierung misstrauen – sogar den Beamten in der Regierung“, sagte Dershowitz im Interview mit Epoch Times am 15. Mai. „Der Fall zeigt, dass Menschen [in der Regierung] bereit sind, gegen die Verfassung zu verstoßen, um ihren persönlichen und ihren parteipolitischen Willen durchzusetzen.“

Durham hat scharfe Kritik an den Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI über mögliche Kontakte zwischen Donald Trump und Russland im Jahr 2016 geübt. Die Untersuchung sei auf Grundlage dünner Beweise eingeleitet worden und enthalte schwere Fehler, heißt es in seinem Bericht. Durham nahm fast drei Jahre die FBI-Ermittlungen zur Russland-Affäre vor den Wahlen 2020 unter die Lupe. Und tatsächlich fand er keine Belege für illegale Absprachen zwischen dem Trump-Team und Moskau.

Der emeritierte Harvard Law School Professor Dershowitz hat das Buch „Get Trump“ geschrieben, wo er das Trump-Phänomen im politischen Establishment beschreibt. Aus seiner Sicht sahen die US-Geheimdienste wie das FBI und die CIA den Ex-Präsidenten als „Gefahr“ an. Also versuchten sie, „Trump zu kriegen“. Dershowitz ist überzeugt, dass Trumps politische Feinde eine illegale Kampagne gegen den Ex-Präsidenten gestartet haben, um zu verhindern, dass er als Präsident wiedergewählt wird.

Ich denke, es lag daran, wer er war – was für ein Außenseiter er war. Er war ein störender Außenseiter, der keinen Respekt vor der ständigen Regierung in Washington, D.C., hatte“, so Dershowitz.

Auch gute Menschen können schlechte Dinge tun

Dershowitz meint, dass sich an dieser Hetzkampagne gegen Trump nicht nur schlechte Menschen beteiligt hatten, sondern auch viele gute. „Ich denke, der Durham-Bericht zeigt, dass gute Menschen schlechte Dinge tun können, wenn sie beschließen, dass sie Trump absägen müssen“, sagte er. „Der Wahn, Trump politisch auseinanderzunehmen“, habe sogar vor anständigen Menschen keinen Halt gemacht.

„Ich spreche von anständigen Menschen, die wirklich glauben, dass es eine höhere Pflicht als die Wahrheit ist, Trump zu überführen und zu verhindern, dass er Präsident wird. […] Also setzten sie den Geheimdienstapparat und die nationale Sicherheitsgemeinschaft ein und verdrehten die Wahrheit, um ihn zu kriegen.“

Solch ein Verhalten würde jedoch die Verfassung aushebeln sowie die Rechtsstaatlichkeit und die bürgerlichen Freiheiten der Amerikaner untergraben, warnt Dershowitz.

„Diese Leute hätten es besser wissen müssen“

Als Beispiel führte er einen offenen Brief an, der von Dutzenden ehemaligen hochrangigen Geheimdienstmitarbeitern im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2020 unterschrieben wurde. In dem Brief wurde die von der New York Post veröffentlichte Hunter-Biden-Laptop-Geschichte als russische Desinformation dargestellt – was sich später jedoch als falsch herausstellte.

„Diese Leute hätten es besser wissen müssen. Und sie haben ihre Intelligenz nicht genutzt. Sie haben ihren Verstand nicht eingesetzt“, so Dershowitz. „Weil sie unbedingt Trump kriegen wollten, waren sie bereit, etwas zu unterschreiben, was sie normalerweise nie unterschrieben hätten.“

„Es muss Konsequenzen geben“

Die FBI-Ermittlungen gegen die Trump-Kampagne seien „beispiellos in unserer Geschichte“, so Dershowitz. Allerdings seien sie auch „außerordentlich gefährlich“. „Ich denke, es muss Konsequenzen für die Beteiligten geben. Und deshalb bin ich froh, dass es Anhörungen geben wird. Die Leute müssen verstehen, dass sie so etwas nicht tun können.“ Dershowitz war Mitglied von Trumps Verteidigungsteam während des ersten Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump.

Am Montag gab der Vorsitzende des Justizausschusses des Repräsentantenhauses, Jim Jordan, bekannt, dass er Durham zu einer Anhörung am 25. Mai vorgeladen hat. Er bat Durham, Fragen zu beantworten.

Auch Senator Lindsey Graham, das ranghöchste Mitglied des Justizausschusses des Senats, forderte eine „schnelle Anhörung“ zum Durham-Bericht.

Ermittlungen gegen Joe Biden

Ein weiteres hochrangiges Mitglied des Justizausschusses, Senator Chuck Grassley, forderte das FBI auf, Unterlagen über Präsident Joe Biden zur Verfügung zu stellen.

„Wir wissen, dass sich das FBI auf unbestätigte Behauptungen gestützt hat, um einen republikanischen Präsidenten unerbittlich ins Visier zu nehmen. Was hat das FBI getan, um die Behauptungen über einen demokratischen Präsidenten zu untersuchen? Es ist an der Zeit, dass das FBI kooperiert und seine Arbeit dem amerikanischen Volk vorstellt“, sagte Grassley.

Als Reaktion auf den Durham-Bericht räumte das FBI Fehler bei seinen Ermittlungen gegen die Trump-Kampagne ein. Es wandte jedoch ein, dass es seitdem mehrere Reformen innerhalb der Behörde gegeben habe, die ähnliche Fälle künftig verhindern würden.

Trump schrieb auf Truth Social, dass „die amerikanische Öffentlichkeit betrogen wurde“. „Der Durham-Bericht beschreibt sehr detailliert den Schwindel der Demokraten, der mir und dem amerikanischen Volk angetan wurde“.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Dershowitz: Durham Report Shows ‘Americans Are Right’ to Distrust Government (deutsche Bearbeitung nh)



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