Tucker Carlson: Fabrizierte Medienlügen können Demokratie zerstören

In seiner ersten persönlichen Rede nach seinem Ausscheiden bei „Fox News“ sprach Tucker Carlson über die Probleme, die seiner Meinung nach die amerikanische Gesellschaft untergraben. Besonders hob er den Mangel an Wahrheit in der Medienlandschaft und eine „inszenierte“ nationale Spaltung hervor.
Titelbild
Tucker Carlson spricht während der 2022 FOX Nation Patriot Awards im Hard Rock Live at Seminole Hard Rock Hotel & Casino Hollywood am 17. November 2022 in Hollywood, Florida.Foto: Jason Koerner/Getty Images
Von 7. Mai 2023

Das 1.215 Plätze fassende Oxford Performing Arts Center im US-Bundesstaat Alabama war bis auf den letzten Platz besetzt. Nach Standing Ovations durfte der ehemalige Moderator der „Fox News“-Show „Tucker Carlson Tonight“ dort am vergangenen Donnerstag seine erste Rede nach seiner Trennung von „Fox News“ halten.

Er sprach auf einer privaten Benefizveranstaltung von Rainbow Omega, einer religiösen Non-Profit-Organisation, die Menschen mit geistigen Behinderungen und Entwicklungsstörungen unterstützt.

In seiner einstündigen Rede ging Carlson nicht direkt auf die Situation bei „Fox News“ ein, sondern sprach über die politischen und sozialen Probleme Amerikas, die seiner Meinung nach zum „Ende der Demokratie“ und zur „Versklavung“ des amerikanischen Volkes führen könnten.

Der ehemalige „Fox News“-Moderator Tucker Carlson erhält zu Beginn seiner Rede im Oxford Performing Arts Center am 4. Mai 2023 stehende Ovationen. Foto: Gary Bai/ The Epoch Times

Die inszenierte Spaltung

Laut Carlson steht die Arbeit von Rainbow Omega, die materielle Verbesserung des Lebens der Menschen, in krassem Gegensatz zu seinen Erfahrungen mit der amerikanischen Politik und der Medienindustrie.

„Die amerikanische Politik soll angeblich das Leben der Menschen verbessern, aber was passiert in Wirklichkeit? Während wir uns über die großen, abstrakten Probleme an weit entfernten Orten Sorgen machen oder so tun, als könnten wir das Wetter kontrollieren […], gibt es Kinder mit Entwicklungsstörungen, deren alternde Eltern berechtigte Angst davor haben, was passieren wird, wenn sie sterben.“

Die von den Medien verbreiteten Ideen hätten laut Carlson nichts mit den Alltagssorgen der Amerikaner zu tun. Sie wollten spalten.

„Ich beginne wirklich zu glauben, dass die Spaltungen, die wir in unserer Gesellschaft sehen, weitgehend inszeniert sind“, sagte Carlson. Ein Beispiel dafür sei die Idee des Rassismus.

Vom Aufbruch zum Hass

„In Obamas erster Amtszeit ging es darum, wie wir die Rassentrennung überwinden können“, sagte Carlson. Er habe ihn zwar nicht gewählt, sei aber dennoch begeistert gewesen. „Wir kamen an einen Punkt, an dem wir aufhörten, nur an der Kruste zu kratzen und uns als Land vorwärts bewegten.“

Aber das habe sich in Obamas zweiter Amtszeit geändert: „Oh nein, wir sind nicht post-rassistisch. Alles, worüber wir reden, ist Rasse, und wir bringen uns gegenseitig dazu, uns wegen der Rasse zu hassen.“

„Ich glaube nicht, dass die meisten Amerikaner sich wegen ihrer ethnischen Unterschiede hassen“, fügte er hinzu. „Ich denke, dass vieles nur eine Lüge ist, um die Menschen abzulenken.“

Eine der Ursachen für diese Spaltung, beklagte Carlson, sei die „Propaganda“, die von der „überwältigenden Mehrheit“ der amerikanischen Medien verbreitet werde.

„Warum ignorieren sie die wichtigen Themen?“, fragte sich Carlson und meinte damit die am Boden liegende Wirtschaft und den Krieg in der Ukraine, der in Wirklichkeit ein Krieg der USA gegen Russland sei. Für ihn sind das alles Lügen, die dazu dienen, die Aufmerksamkeit von den wichtigen Dingen abzulenken. „Das ist keine Nachrichtenberichterstattung. Das ist klassische Propaganda“, schließt er.

Das Ende der Demokratie

Das demokratische System könne nicht funktionieren, wenn Unehrlichkeit den öffentlichen Raum beherrsche. Die erste Folge wäre das Ende der Demokratie. Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie sei, dass die Wähler wüssten, worüber sie abstimmten.

Wenn aber die Medienindustrie wichtige Themen wie Kriminalität, Einwanderung und Wirtschaft kollektiv ausklammere, sei die Bevölkerung laut Carlson uninformiert. Das untergrabe einen grundlegenden Teil der Demokratie. Der Schaden, den die Medienindustrie angerichtet habe, werde durch die mangelnde Authentizität der Regierung, einschließlich der Politiker beider Parteien, noch verschlimmert, erläuterte Carlson.

„Wenn sie einem nicht einmal die Wahrheit über eine übertragbare Krankheit sagen können, die Menschen tötet, dann lügen sie einen an“, fügte er hinzu. „Sie können nichts glauben. Das ist sehr verwirrend. Es ist eigentlich eine Art Chaos, ein Zustand, mit dem die Menschen nicht umgehen können“, sagte er.

Dieses Chaos untergrabe das Vertrauen der Amerikaner in den demokratischen Prozess, schaffe die Voraussetzungen für weitere Spaltungen und führe zu einer Art Versklavung der Bevölkerung, so Carlson. Und genau das sei das Ziel.

Die Suche nach der Wahrheit

Das Gegenmittel, so Carlson in seiner Ansprache, sei die Suche nach der Wahrheit. „Sucht die Wahrheit in euren zwischenmenschlichen Beziehungen, immer mit Demut und im Bewusstsein, dass es ziemlich schwierig ist, den Kern der Wahrheit in diesem Leben zu finden“, sagte er.

Er ermutigte die Zuhörer, die Wahrheit zu sagen und sich nicht an den Lügen zu beteiligen, die seiner Meinung nach in der Gesellschaft verbreitet werden. „Denn es raubt einem das Einzige, was zählt, nämlich das Menschsein, das von Gott gegebene Menschsein.“

Dann forderte er die Zuhörer auf, nach ihrem Gewissen zu entscheiden. Er sei für das Leben, sagte er, und er wähle die Republikaner wegen der Haltung der Partei in dieser Frage.

Echte Nächstenliebe

Schließlich schlug er vor: „Ich würde einfach das Offensichtliche sagen – versuchen Sie, echten Menschen zu helfen“, was seiner Meinung nach eigentlich die Aufgabe der Bundesregierung sein sollte.

Abgesehen von seiner Liebe zum Bundesstaat Alabama, so Carlson, sei er vor allem gekommen, weil er die Arbeit von Rainbow Omega aufrichtig unterstütze, die darin bestehe, „den Menschen nicht abstrakt, sondern konkret zu helfen“.

Ein Ergebnis dieser Nächstenliebe war für ihn die Begegnung mit einem Mädchen auf der Straße in einer Hilfseinrichtung am Tag dieser Rede: „Dieses Mädchen drehte sich zu mir um. Ihr Gesicht war so strahlend. Ich wurde ganz emotional, als ich sie ansah“, sagte Carlson. „Ich dachte, weißt du, ich verstehe nicht wirklich viel von Gott, aber Gott ist auf der Seite dieser Person – Gott denkt viel mehr an sie als an mich.“

Neue Moderatorin: Kayleigh McEnany

Derweil tritt bei „Fox News“ die dritte temporäre Moderatorin auf dem ehemaligen Sendeplatz von „Tucker Carlson Tonight“ vor die Kameras. Es ist die ehemalige Pressesprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany. Die Co-Moderatorin der Sendung „Outnumbered“ wird mindestens eine Woche lang die Ersatzsendung „Fox News Tonight“ moderieren.

„Bitte schließen Sie sich mir nächste Woche an, wenn wir über den Zustand der Politik, der Medien, der Kultur und des Glaubens in Amerika sprechen“, schrieb die Kommentatorin auf Twitter, die bereits unter Präsident Donald Trump diente.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „‘Manufactured’ Media Lies Can End Democracy: Tucker Carlson Makes First In-Person Speech After Departing From Fox“ und verwendet Material von „Kayleigh McEnany Taking Over Tucker Carlson’s Fox News Time Slot Next Week“ (deutsche Bearbeitung jw)



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