Duma ernennt Homosexuellen-Kritikerin zur Vorsitzenden des Kulturausschusses

Die Duma bestätigte die Abgeordnete Jelena Jampolskaja als neue Kulturausschuss-Vorsitzende.
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Die Staatsduma ist das Unterhaus des russischen Parlaments. Gemeinsam mit dem Föderationsrat, der als Oberhaus die Regionen vertritt, ist die Duma für die Gesetzgebung zuständig.Foto: Maxim Shipenkov/dpa
Epoch Times25. Juli 2018

Das Unterhaus des russischen Parlaments hat die Journalistin und Abgeordnete Jelena Jampolskaja zur neuen Vorsitzenden seines Kulturausschusses ernannt.

Die bekennende Stalinistin trat am Mittwoch die Nachfolge des verstorbenen Filmemachers Stanislaw Goworuchin an. Jampolskaja war als Kandidatin der regierenden Partei Einiges Russland von Präsident Wladimir Putin angetreten. Die Personalie rief geteilte Reaktionen in Russland hervor.

In der Vergangenheit hatte Jampolskaja immer wieder mit umstrittenen Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht. 2007 schrieb die Journalistin in der Zeitung „Iswestija“: „Es gibt nur zwei Kräfte, die Russland vor dem Abgrund bewahren können. Die erste heißt Gott, die zweite Stalin.“

In einem anderen Text von 2011 hieß es: „Der Nationalismus ist die Antwort von Geist und Körper auf die erzwungene Ausradierung der Grenzen, auf die Globalisierung unserer privaten und sogar genetischen Sphäre.“

Jampolskaja, die der Duma seit 2016 angehört, machte sich dort für das umstrittene Gesetz gegen Homosexuellen-Propaganda stark. Das seit 2013 geltende Gesetz stellt positive Äußerungen über Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen oder im Internet unter Strafe. Bei Zuwiderhandlungen drohen Geldbußen und sogar Haft.

Der russische Theaterregisseur Josif Reichelgaus nannte Jampolskajas Nominierung „grässlich“. Andere Kulturschaffende wie der Schriftsteller Sachar Prilepin begrüßten dagegen die Entscheidung. Der Vorsitz des Duma-Kulturausschusses war seit Goworuchins Tod im Juni vakant.  (afp)



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