Im Arbeitslager in China: In zwei Jahren über 20 Jahre gealtert

Titelbild
Frau Liu vor der Haft im Arbeitslager.Foto: Screenshot von der Webseite epochtimes.com (am 23. April)
Epoch Times24. April 2013

 

Was muss passieren, dass ein Mensch nach zweieinhalb Jahren so alt aussieht, als ob mehr als zwanzig Jahre vergangen sind? Welche körperlichen und psychischen Qualen können so etwas verursachen? Die chinesischsprachige Epoch Times, Dajiyuan, berichtete über die tragische Erfahrung von Frau Liu Guifu in einem Arbeitslager in Peking. Der Grund für ihre Verurteilung ist kaum zu fassen: Frau Liu will ein guter Mensch sein und nach den Prinzipien Ehrlichkeit, Güte und Toleranz leben.

Frau Liu ist in zwei Jahren über 20 Jahre gealtert.Frau Liu ist in zwei Jahren über 20 Jahre gealtert.Foto: Screenshot von der Webseite epochtimes.com (am 23. April)

Nach Berichten von Dajiyuan sei Liu Guifu im Jahr 2005 zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefangenschaft im Arbeitslager verurteilt worden. Ihre Tochter habe sich während ihrer Gefangenschaft in den USA für ihre Freilassung eingesetzt. Im Jahr 2007 konnte Frau Liu das Daxing-Arbeitslager in Peking verlassen. Das Foto zeigt Frau Liu einige Monate nachdem die Polizei im Arbeitslager die Folter aufgrund öffentlichen Drucks beendet hat. Frau Liu befindet sich inzwischen im Ausland und hat über ihre Erfahrungen berichtet.

Unmenschliche Folter im Arbeitslager

Frau Liu wurde im Jahr 2005 festgenommen. Als sie von der Verurteilung zum Arbeitslager erfahren hat, begann sie einen Hungerstreik. Aber die Polizei hat sich offensichtlich nicht dafür interessiert. Sie haben sie an den Haaren über den steinigen Weg bis zur Arbeitslager-Verwaltung geschleift. Dort wurde sie ausgezogen und von männlichen Polizisten unter der Vorgabe „körperlicher Untersuchung“ belästigt.

17 Tage später wurde sie zum Daxing-Arbeitslager in Peking geschickt. Dort war sie komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Sie wusste nicht einmal das Datum und das Wetter. Mehrere Male befand sie sich am Rand eines psychischen Zusammenbruchs.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Unmenschliche Methoden

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Das war aber nur der Anfang. Im Arbeitslager wurde Frau Liu mit unmenschlichen Methoden gefoltert. Bei einer dieser Methoden musste Frau Liu etwa 21 Stunden pro Tag auf einem hohen Stuhl sitzen. Ihre Beine mussten dabei ganz eng zusammengedrückt sein und ihre Augen mussten sich auf einem bestimmten Punkt richten. Falls sie Anzeichen von Schlaf zeigte oder sich ihre Augen nur ein bisschen bewegten, wurden ihre Hände mit einem Rohrstock geschlagen. Allein dafür wurden vier Rohrstöcke zerbrochen. Ihr Gesäß war von dem langen Sitzen wund und Eiter und Blut kamen heraus. Außerdem war sie so abgemagert, dass sie sich beim Sitzen auf dem Stuhl wie auf Glasscherben fühlte. Durch diese Strafe waren ihre Beine geschwollen und sie konnte ihren Rücken manchmal wegen der Schmerzen nicht mehr gerade halten. Mehrere Monate lang wurde es ihr verboten, sich die Haare zu waschen. Auch wenn Insekten in ihren Haaren krabbelten, durfte sie sich nicht kratzen.

Auch bei den Grundbedürfnissen der Menschen wie Toilette besuchen, Essen und Schlafen wurden Methoden ausgedacht, um Frau Liu zu quälen. Beispielsweise wurde es ihr ab und zu für einen ganzen Tag verboten, die Toilette zu besuchen, auch wenn ihr zuvor unter Zwang ein Abführmittel verabreicht worden war. Ihre Hose war oft mit Kot, Harn und Regelblut verschmiert. Dazu wurde ihr auch noch immer weniger Essen gegeben. Zum Schluss bekam sie für einen ganzen Tag nur ein Viertel einer Dampfnudel. Schlaf wurde auch stark reduziert. Sie durfte nur drei Stunden pro Tag schlafen.

Wegen Hunger, Salz-Mangel und Schlaf-Mangel war sie abgemagert und ihre Haare wurden weiß. Sie bekam öfter Halluzinationen und hatte Gedächtnisstörungen. Die Mitarbeiter des Arbeitslagers behaupteten jedoch, dass sie psychisch krank sei. Mit dieser Ausrede wurden ihr unter Zwang unbekannte Medikamente verabreicht.

Das war noch nicht alles. Um sie noch mehr unter Druck zu setzen, hat die Polizei versucht, ihren Mann dazu zu bringen, sich von ihr scheiden zu lassen. Als er dies verweigerte, wurde es ihm verboten, sie im Arbeitslager zu besuchen.

Die Verfolgung von Falun Gong dauert bis heute an

Was hier berichtet wurde, ist längst nicht alles, was Frau Liu an unmenschlicher Folter im Daxing-Arbeitslager in Peking ertragen musste. Aber der Grund, warum sie ins Arbeitslager gesperrt wurde, ist mehr als absurd. Liu Guifu ist eine Praktizierende der friedlichen buddhistischen Kultivierungsschule Falun Gong. Falun Gong-Praktizierende folgen den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“. Dennoch wurde Falun Gong seit dem Jahr 1999 auf Befehl des ehemaligen Staatspräsidenten und Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Es gibt Vermutungen über den Grund für diese Entscheidung, nämlich dass Jiang Zemin neidisch auf Falun Gong gewesen sei, weil die Anzahl der Praktizierenden damals 100 Millionen betragen und die Anzahl der Parteimitglieder übertroffen hat.

Das, was Frau Liu erlebt hat, zeigt trotz der unvorstellbaren Grausamkeit nur die Spitze des Eisbergs. Nach inoffizieller Statistik haben mehrere Millionen Falun Gong-Praktizierende ihr Leben infolge der Verfolgung verloren. Bei den Falun Gong-Praktizierenden wird neben Demütigung und Folter sogar Organraub verübt. Diese Verfolgung dauert bis heute an. (yh)

Link zum Artikel von Dajiyuan: 北京大兴劳教所酷刑曝光 美女进去老人出来

 



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