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Gerüchte über Abtransport

Merz: Iran versuchte, Uran zu verlagern – möglicher Grund für US-Angriffe

Bundeskanzler Friedrich Merz hat neue Hintergründe zum gemeinsamen Militärschlag Israels und des USA gegen iranische Atomanlagen genannt. Demnach habe das Regime in Teheran versucht, größere Mengen Uran heimlich aus Fordo, Natanz und Isfahan zu verlagern.

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Kanzler Merz äußert Respekt für das israelische Militär wegen der Militärschläge gegen den Iran.

Foto: Michael Kappeler/dpa-Pool/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Das militärische Vorgehen Israels und der USA gegen den Iran hatte möglicherweise mit Versuchen des Regimes in Teheran zu tun, Uran aus den großen Atomanlagen zu verlagern. Diese Auffassung vertrat Bundeskanzler Friedrich Merz am Montag, 23. Juni.

Merz: „Neue Erkenntnisse am Wochenende erhalten“

Merz erklärte bei einer Veranstaltung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) in Berlin, es habe neue Erkenntnisse zum iranischen Atomprogramm gegeben. Diese seien auch ihm am Wochenende zur Kenntnis gekommen. Diesen zufolge habe der Iran versucht, bestimmte Mengen an Uran aus den Anlagen in Fordo, Natanz und Isfahan herauszunehmen und an andere Orte zu transportieren.
Das scheine „mit ein Grund gewesen zu sein, dass die israelische Regierung sich entschlossen hat, den Angriff vor gut einer Woche zu beginnen“. Auch für die USA sei dies ein ausschlaggebender Grund gewesen, um sich mit ihren bunkerbrechenden Waffen in den Krieg zwischen Israel und dem Iran einzuschalten.
Die USA haben in der Nacht zum Sonntag die stark gesicherte Uran-Anreicherungsanlage in Fordo angegriffen.

Die USA haben in der Nacht zum Sonntag die stark gesicherte Uran-Anreicherungsanlage in Fordo angegriffen.

Foto: Uncredited/Maxar Technologies via AP/dpa

Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) konnten nach den Angriffen der USA auf die Atomanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan bislang keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen festgestellt werden.

Satellitenbilder zeigen „Dutzende Lastwagen“ in Fordo

IAEA-Chef Rafael Grossi erklärte, Teheran habe der Behörde am 13. Juni einen Brief geschickt – am Tag des Beginns der israelischen Angriffe. Darin habe der Iran mitgeteilt, „spezielle Maßnahmen zum Schutz der nuklearen Ausrüstung und des nuklearen Materials“ umzusetzen.
Grossi verlangte am Montag Zugang zu den iranischen Atomanlagen, um die Bestände des angereicherten Urans überprüfen zu können.
„Wir müssen den Inspektoren ermöglichen, zurückzukehren und eine Bestandsaufnahme der Uranvorräte vorzunehmen, insbesondere der 400 Kilogramm, die auf 60 Prozent angereichert sind“, sagte der IAEA-Chef zu Beginn einer Krisensitzung der IAEA an ihrem Sitz in Wien.
Der Nachrichtenagentur „Reuters“ zufolge sollen Satellitenbilder des Anbieters Maxar zeigen, dass am 19. und 20. Juni „Dutzende Lastwagen“ in Fordo angekommen seien.

Merz: Keine friedliche Nutzung bei 60 Prozent Anreicherung

Kanzler Friedrich Merz warf unterdessen die Frage auf, wozu der Iran auf 60 Prozent angereichertes Uran benötige. Dies sei ein Wert, der weit über das hinausgehe, was für eine friedliche Nutzung von Kernkraft erforderlich sei.
Atomwaffenfähig wäre zu 90 Prozent angereichertes Uran. Der Iran habe sich an seine Vereinbarungen mit der Internationalen Atomenergiebehörde nicht gehalten, äußerte Merz im Gespräch. Zudem brauche niemand „verbunkerte Anlagen bis zu 100 Meter unter dem Boden für die Anreicherung von Uran für friedliche Zwecke“. Man könne die Evidenz nicht länger bestreiten, dass der Iran auf dem Weg dazu gewesen sei, eine Atombombe zu bauen.
Reinhard Werner schreibt für die Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.

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