Bundesregierung verurteilt jüngsten Raketentest in Nordkorea

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Raketentests in Nordkorea.Foto: ANTHONY WALLACE/AFP via Getty Images
Epoch Times20. Oktober 2021

Nach mehreren Raketentests in den vergangenen Wochen hat Nordkorea laut Angaben von Staatsmedien erfolgreich eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete getestet. Die Rakete „neuen Typs“ verfüge über „viele fortschrittliche Kontroll- und Steuerungstechnologien“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch.

Der UN-Sicherheitsrat setzte angesichts der aktuellen Entwicklungen für Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung an, wie AFP aus Diplomatenkreisen erfuhr. Die Sitzung wurde von Großbritannien und den USA beantragt.

Die Bundesregierung verurteilte den Test „mit Nachdruck“. Nordkorea verstoße „hiermit erneut gegen seine Verpflichtungen aus einschlägigen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats und gefährdet die internationale und regionale Sicherheit und Stabilität“, erklärte das Auswärtige Amt am Mittwoch in Berlin.

Die wiederholten Tests von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern erhöhten die politischen Spannungen „in unverantwortlicher Weise“. Berlin forderte die nordkoreanische Führung auf, seine völkerrechtlichen Verpflichtungen einzuhalten, Gesprächsangebote der USA und Südkoreas anzunehmen und in ernsthafte Verhandlungen einzusteigen.

Das südkoreanische Militär hatte den jüngsten Raketentest Nordkoreas am Dienstag gemeldet und von einem „nicht identifizierten“ Geschoss berichtet. Das Geschoss wurde laut KCNA vom selben U-Boot aus abgefeuert wie die erste von Pjöngjang getestete U-Boot-gestützte ballistische Rakete (SLBM) vor fünf Jahren.

Die Zeitung „Rodong Sinmun“ veröffentlichte Bilder, auf denen zu sehen war, wie die schwarz-weiße Rakete aus ruhigen Gewässern auftaucht und eine Feuer- und Rauchsäule hinter sich herzieht. Auch ein auftauchendes U-Boot war auf den Fotos zu sehen.

Sollte Nordkorea tatsächlich in der Lage sein, ballistische Raketen von U-Booten aus abzufeuern, wäre das ein bedeutsamer Schritt bei den Rüstungsbestrebungen des international isolierten Landes.

Pjöngjang könnte dann Angriffe von anderen Orten als dem nordkoreanischen Festland aus starten – und wäre auch nach einem möglichen Angriff auf seine Militärstützpunkte reaktionsfähig.

Kim Jong Un wies Gesprächsangebote zurück

Bei dem U-Boot handelte es sich laut KCNA um die „8.24 Yongung“. Nach einer im Jahr 2018 veröffentlichten Analyse des US-Forschungsinstituts Nuclear Threat Initiative ist dieses U-Boot „in der Lage, eine einzige ballistische Rakete abzuschießen“. Nach einigen Tagen müsse es jedoch wieder auftauchen, was seine Einsatzmöglichkeiten einschränke.

Pjöngjang zeigt keinerlei Bereitschaft, sein Waffenarsenal aufzugeben. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte Gesprächsangebote Ende September zurückgewiesen und Washingtons Erklärungen als „billigen Trick“ bezeichnet.

Nach Einschätzung des Nordkorea-Experten Leif-Eric Easley von der Ewha-Universität in Seoul entwickelt das Land U-Boot-gestützte ballistische Raketen, weil es eine langlebigere nukleare Abschreckung anstrebt, „mit der es seine Nachbarn und die USA erpressen kann“.

Pjöngjang hat in den vergangenen Wochen mehrfach Raketen getestet und damit weltweit Besorgnis ausgelöst. Das international weitgehend isolierte Land steht wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen. (afp/dl)



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