Nordkorea schickt 12 Kampfflugzeuge in Nähe der Grenze

Die USA verlegen ihren nukleargetriebenen Flugzeugträger wieder in das Ostmeer. Nordkorea antwortet prompt mit Kurzstreckenraketen und der Verlegung von Kampfjets.
Ein Fernsehbildschirm im südkoreanischen Seoul zeigt eine Nachrichtensendung über den nordkoreanischen Raketenstart.
Ein Fernsehbildschirm im südkoreanischen Seoul zeigt eine Nachrichtensendung über den nordkoreanischen Raketenstart.Foto: Lee Jin-Man/AP/dpa
Epoch Times6. Oktober 2022

Nordkorea hat zwölf Kampfflugzeuge in der Nähe der innerkoreanischen Grenze entsandt. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den südkoreanischen Generalstab am Donnerstag berichtete, sollen diese einer ersten Einschätzung zufolge Schießübungen durchgeführt haben. Südkorea schickte als direkte Reaktion 30 Kampfflugzeuge in das Grenzgebiet.

Erst am Donnerstagmorgen hat Nordkorea ungeachtet starker Proteste seine Serie von Raketentests fortgesetzt und erneut zwei ballistische Kurzstreckenraketen in Richtung des Japanischen Meeres (koreanisch: Ostmeer) abgefeuert. Die Geschosse seien bei der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang gestartet worden, hieß es aus Südkorea. Die eine sei bei einer maximalen Höhe von 80 Kilometern 350 Kilometer weit geflogen, die andere 800 Kilometer bei einer maximalen Höhe von 60 Kilometern.

Am Mittwoch hatte Südkorea mitgeteilt, die USA wollten ihren nukleargetriebenen Flugzeugträgers „USS Ronald Reagan“ erneut in die Gewässer östlich der koreanischen Halbinsel entsenden. Zuletzt war das Schiff im September zu seinem ersten Besuch in Südkorea seit fast vier Jahren eingetroffen und hatte an einem Seemanöver zwischen südkoreanischen und US-Streitkräften teilgenommen. Es wird laut Yonhap erwartet, dass der Flugzeugträger noch im Laufe des Tages an einer weiteren Übung mit Südkorea und Japan in den internationalen Gewässern teilnehmen wird.

Südkorea: „Schwerwiegende Provokation“

Das südkoreanische Militär erklärte: „Die fortgesetzten Raketenstarts Nordkoreas sind eine schwerwiegende Provokation, die nicht nur den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel bedrohen, sondern auch die internationale Gesellschaft.“ Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol sagte laut Yonhap am Donnerstagmorgen, dass sich seine Regierung „umfassend um die Sicherheit und das Leben der Bevölkerung kümmern“ werde. Seit dem 25. September hat Nordkorea nun bereits sechs Mal Raketen gestartet.

Der japanische Regierungschef Fumio Kishida verurteilte die wiederholten Raketenstarts Nordkoreas zudem als „völlig inakzeptabel“, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Über ihre Botschaft in Peking übergab Japans Regierung einen formellen Protest an die diplomatische Vertretung Nordkoreas in der chinesischen Hauptstadt.

Am Dienstag hatte Pjöngjang zudem eine ballistische Mittelstreckenrakete abgefeuert, die – erstmals seit knapp fünf Jahren – über die japanische Inselgruppe geflogen war. Als Reaktion schossen die USA und Südkorea am Mittwoch vier Boden-Boden-Raketen in Richtung des Japanischen Meers. Das letzte Mal, als Nordkorea 2017 eine Rakete über Japan fliegen ließ, führte das Land nur wenige Tage später einen Atomwaffentest durch. UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können.

Experten rechnen mit Atomtest Nordkoreas

Laut Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums soll Nordkorea den Abschuss einer ballistischen U-Boot-Rakete sowie einer Interkontinentalrakete vorbereiten. Experten rechnen auch damit, dass Nordkorea in den kommenden Wochen seinen ersten Atomtest seit 2017 durchführen könnte.

Eine gemeinsame Haltung des UN-Sicherheitsrates zu den nordkoreanischen Raketenstarts ist aber nicht in Sicht. Bei einer Dringlichkeitssitzung am Mittwoch in New York wurde Diplomaten zufolge keine Einigung auf einen Text erwartet. Demnach sei ein Vorschlag zu einer gemeinsamen Stellungnahme von China vor dem Treffen blockiert worden. China gilt als wichtigster Partner Nordkoreas. (dpa/red)



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