Paris begrüßt Merkels Äußerungen zu EU-Reform als "Annäherung" an Macrons Ideen
Frankreich sieht in Merkels Ansagen zur EU-Reform eine "positive Bewegung", sie "nähere sich der französischen Sichtweise an".

Ein Blick auf den Eifelturm, Paris.
Foto: iStock
Das französische Präsidialamt hat die Überlegungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einer Reform der Europäischen Union und der Eurozone begrüßt. Merkel „nähert sich der französischen Sichtweise an“, erklärte der Elysée-Palast am Sonntagabend in Paris. Merkels Äußerungen zeugten von einer „positiven Bewegung“, die das „europäische Engagement der Kanzlerin und ihrer Regierung“ belegten.
Das Präsidialamt kündigte ein bilaterales Treffen von Präsident Emmanuel Macron mit Merkel am Rande des G7-Gipfels Ende der Woche in Kanada an. Dabei solle es um die gemeinsame Ausarbeitung der Reformpläne gehen.
In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ hatte Merkel Stellung in der Debatte um eine EU-Reform bezogen und damit auch auf Macrons detaillierte Vorschläge reagiert. Sie zeigte sie sich zum Aufbau eines Investitionshaushalts für die Eurozone unter bestimmten Auflagen bereit und unterstützte den ebenfalls von Macron vorgeschlagenen Aufbau einer europäischen Eingreiftruppe.
Der Elysée-Palast deutete Merkels Aussagen als Umschwung in der Haltung Deutschlands. In den „kommenden Wochen“ seien noch weitere Beratungen nötig, hieß es in der Erklärung. „Das ist der einzig mögliche Weg für eine Stärkung der Eurozone und der Europäischen Union“, erklärte der Elysée-Palast.
Macron wirbt seit Monaten intensiv für seine Reformvorschläge und setzt dabei auf eine Zusammenarbeit mit Deutschland. Wegen der langwierigen Regierungsbildung in Berlin bekam er jedoch lange keine klare Rückmeldung der Bundesregierung.
Nachdem Macron von manchen seiner ehrgeizigen Pläne bereits abgelassen hat, ist durch Merkels Interview nun absehbar, in welche Richtung die deutsch-französischen Vorschläge gehen könnten. (afp)
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