Schweden – Ruf des Muezzin statt Kirchenglocken

In einer schwedischen Kleinstadt darf seit kurzem der Muezzin zum Gebet rufen, doch Kirchenglocken zu läuten ist im gleichen Ort seit Jahren verboten.
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Symbolbild Montage mit AgenturfotoFoto: AMRO MARAGHI/AFP/Getty
Epoch Times27. Mai 2018

In der schwedischen Kleinstadt Växjö darf die dortige katholische Kirche schon seit Jahren ihre Glocken nicht mehr läuten lassen. In der Stadt des protestantischen Bischoffs Modeus wird hingegen der Ruf des Muezzins begrüßt.

Die polizeiliche Genehmigung für den Ruf des Muezzins gilt zwar nur für 4 Minuten am Freitag, bei gedämpfter Lautstärke, hat aber dennoch zu vielen Diskussionen geführt, wie die Tagespost meldete.

Pastor Ingvar Fogelqvist von der katholischen Kirche St. Michael, die nur etwa einen Kilometer von der Moschee entfernt liegt, fragte wo die „Fairness“ bleibe. Seit den 90er Jahren wurden die Anträge auf Geläut, dem Vernehmen nach wegen Lärmschutz, negativ beschieden. Nun wird er einen neuen Anlauf machen.

Die Entscheidung strahlt bis in den aktuellen Wahlkampf aus

Die Entscheidung der Behörde in Växjö hat eine schwedenweite Diskussion angestoßen, die bis in den Wahlkampf ausstrahlt. Schweden wählt im September dieses Jahres sein neues Parlament.

Der sozialdemokratische Ministerpräsident Stefan Lövfen begrüßte die Zulassung des Gebetsrufs als „Zeichen gegen Ausgrenzung“, von christdemokratischer Seite kam jedoch Kritik.

„Die Bürger sollten den Gebetsruf nicht hören müssen,“ so Ebba Busch Thor von den Christdemokraten. Die gemäßigt konservative Stadträtin Anna Tenje aus Växjö selber, sieht durch diesen Schritt weniger die Integration gefördert, sondern befürchtet deswegen eine Spaltung in der Stadt. (al)



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