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Beendigung des „12-Tage-Kriegs“

Trump: Stufenweise Waffenruhe zwischen Israel und Iran in Kraft

Im Nahen Osten scheint sich ein Ende der Angriffe anzubahnen: Mit Unterstützung von Katar wurde eine Waffenruhe vereinbart. „Bitte verletzen Sie ihn nicht!“, postete US-Präsident Trump gegen 7 Uhr MEZ. Netanjahu erklärt: Israel hat alle Ziele erreicht.

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Trump verkündet Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und Iran. (Archivbild)

Foto: Carlos Barria/Reuters Pool via AP/dpa

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Lesedauer: 7 Min.

Zwischen Israel und dem Iran hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump eine „komplette und absolute“ Waffenruhe begonnen. 24 Stunden nach Beginn der gestaffelten Waffenruhe soll der Krieg beendet werden, schrieb Trump auf Truth Social.
Gegen 7 Uhr MEZ postete Trump auf Truth Social: „Der Waffenstillstand ist in Kraft. Bitte verletzen Sie ihn nicht!“
Über die genauen Details und den Zeitpunkt der Waffenruhe herrscht noch etwas Verwirrung. Sowohl iranische als auch israelische Medien berichten, dass dieser begonnen habe.
Zunächst werde der Iran für zwölf Stunden eine Waffenruhe einhalten, dann auch Israel für zwölf Stunden, verkündete Trump. Nach Ablauf dieser 24 Stunden gelte der Krieg dann als beendet. Das wäre demnach Mittwochmorgen (MESZ). Der von Trump zunächst beschriebene Ablauf scheint sich indes nicht auf eine gleichzeitig in Kraft tretende, sondern eine gestaffelte Waffenruhe zu stützen.

Trump spricht von „12-Tage-Krieg“

„Ich möchte beide Länder, Israel und den Iran, dazu beglückwünschen, dass sie das Durchhaltevermögen, den Mut und die Intelligenz haben, das zu beenden, was man ‚DER 12-TAGE-KRIEG‘ nennen sollte“, schrieb Trump. „Dieser Krieg hätte noch jahrelang andauern und den gesamten Nahen Osten zerstören können, aber das hat er nicht und wird er auch nie!“
Die von Trump vorgeschlagene Bezeichnung „Zwölftagekrieg“ scheint sich an den „Sechstagekrieg“ von 1967 zwischen Israel, Ägypten, Jordanien und Syrien anzulehnen.
 

https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/114734934153569653

 
Seine Ankündigung erfolgte wenige Stunden, nachdem der Iran als Vergeltung für die US-Bombardierung der iranischen Atomanlagen Raketen auf einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar abgefeuert hatte. Dabei kam niemand zu Schaden. Irans Raketen wurden von der Luftabwehr abgeschossen.
Trump zufolge hatten die Iraner die USA vor dem Angriff auch gewarnt – es schien sich also von vorneherein eher um einen symbolischen Akt der Vergeltung zu handeln. Weitere Schläge gegen US-Basen dürften kaum zu erwarten sein.

Hintergründe zur Waffenruhe

Irans staatliches TV berichtete, dass die Waffenruhe nach vier Wellen iranischer Angriffe auf israelisch besetzte Gebiete beginnt. Später verkündete der Iran, dass seinerseits der Waffenstillstand begonnen habe. Die israelische Regierung hat noch keine offizielle Erklärung abgegeben.
Trump beriet sich zuvor mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. Vizepräsident JD Vance, Außenminister Marco Rubio sowie der Sondergesandte Steve Witkoff verhandelten mit dem Iran – auf direktem und indirektem Weg.
Das Weiße Haus betonte, dass das Waffenstillstandsabkommen nur aufgrund des US-Angriffs auf drei iranische Atomanlagen am Samstag möglich war.
Eine wichtige Rolle spielte auch der katarischen Emir Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani. Al Thani habe das iranische Abkommen ausgehandelt und Trump es verkündet. Katar unterhält sowohl zum Iran als auch zu den USA gute Beziehungen.
Die von Israels Angriffen geschwächte Islamische Republik wollte vermutlich keine weitere Eskalation des Konflikts – ein großer Krieg hätte das Fortdauern der iranischen Führung um Ajatollah Ali Chamenei selbst bedroht. Israel scheint seine Kriegsziele mit Blick auf das Atomprogramm als erfüllt anzusehen.

Was sagt der Iran?

Irans Außenminister Abbas Araghtschi schrieb in der Nacht auf X, sein Land werde Gegenangriffe einstellen, sofern Israel seine „illegale Aggression“ spätestens um 4:00 Uhr morgens Teheraner Zeit (2:30 MESZ) einstellt.
Eine endgültige Entscheidung über die Einstellung der eigenen Militäroperationen werde zu einem späteren Zeitpunkt getroffen, schrieb Araghtschi. Israel habe den Krieg gegen den Iran begonnen, nicht umgekehrt, betonte er.

Netanjahu: Israel hat alle Ziele erreicht

Die israelische Regierung berichtet, dass am gestrigen Abend Premierminister Benjamin Netanjahu gemeinsam mit dem Verteidigungsminister, dem Stabschef und dem Mossad-Chef das Kabinett eingerufen habe. Netanjahu erklärte, dass Israel „alle Ziele der Operation ‚Am Kalavi‘ und noch viel mehr“ erreicht habe.
„Angesichts der Erreichung der Ziele der Operation und in voller Abstimmung mit Präsident Trump hat Israel dem Vorschlag des Präsidenten für einen bilateralen Waffenstillstand zugestimmt. Israel wird auf jede Verletzung des Waffenstillstands entschieden reagieren.“
Die unmittelbare existenzielle Bedrohung sei abgewendet – sowohl im nuklearen Bereich als auch im Bereich der ballistischen Raketen. Zudem hätten die israelischen Streitkräfte die vollständige Lufthoheit über Teheran erlangt, der militärischen Führung schweren Schaden zugefügt und Dutzende zentraler iranischer Regierungsziele zerstört. Hunderte Basidsch-Aktivisten – also der Unterdrückungsmechanismus des Terrorregimes – sowie ein weiterer hochrangigen Atomwissenschaftler seien eliminiert worden.
Das Land danke Präsident Trump und den Vereinigten Staaten für ihre Unterstützung bei der Verteidigung und ihren Beitrag zur Beseitigung der iranischen Atombedrohung.
Die Regierung äußerte ihr Mitgefühl für die Familien, die ihre Angehörigen verloren haben, und wünscht den Verletzten vollständige Genesung. Mit der Operation „Am Kalavi“ haben der Staat Israel enorme historische Erfolge erzielt und sich auf „Augenhöhe mit den Weltmächten“ gestellt. „Dies ist ein enormer Erfolg für das israelische Volk und seine Kämpfer, die die beiden existenziellen Bedrohungen für unseren Staat beseitigt und die Ewigkeit Israels gesichert haben.“

Vance: Trump hat Reset-Knopf geknüpft

Vizepräsident JD Vance begrüßte den Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran in einem Interview auf „Fox News“ am 23. Juni. „Ich denke, der Präsident hat wirklich den Reset-Knopf gedrückt und gesagt: ‚Schauen Sie, lassen Sie uns tatsächlich einen langfristigen Frieden für die Region schaffen'“, sagte Vance.
„Ich glaube, wenn wir zurückblicken, werden wir sagen, dass der 12-Tage-Krieg ein wichtiger Moment für die gesamte Region war.“
Vance bezeichnete diesen Moment als eine Gelegenheit für den Iran, einen „Weg des Friedens“ einzuschlagen. Er fügte hinzu, dass die Unterstützung von Terrornetzwerken durch den Iran und das Versäumnis, eine Atomwaffe zu entwickeln, zeige, „dass sie einfach nicht gut im Krieg sind.“
(Mit Material der Agenturen)
Kathrin Sumpf schreibt für Epoch Times seit über zehn Jahren über aktuelle Themen, darunter Politik und Ausland. Sie hat einen facettenreichen Hintergrund in der Erwachsenenbildung und als Supervisorin.

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