US-Senat will am Donnerstag über zwei Vorschläge für „Shutdown“-Ende abstimmen

Am Donnerstag soll der US-Senat über zwei Vorschläge zur Beendigung des "Shut-Down" abstimmen. Allerdings werden den Vorlagen nur geringe Chancen eingeräumt. Die Führer der Demokraten Nancy Pelosi im Repräsentantenhaus und Chuck Shumer im Senat zeigten sich zuletzt wenig kompromissbereit.
Titelbild
Nancy Pelosi, demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, und Chuck Schumer, Fraktionsführer der Demokraten im US-Senat. Beide erteilten den Vorschlägen von Präsident Trump, in denen er auf viele Forderungen der Demokraten einging, schon im Vorfeld eine Absage.Foto: Alex Brandon/AP/dpa
Epoch Times23. Januar 2019

Im Ringen um ein Ende der längsten Haushaltssperre in der Geschichte der USA soll der US-Senat am Donnerstag über zwei Vorschläge abstimmen. Darauf einigten sich am Dienstag die Mehrheitsführer von Republikanern und oppositionellen Demokraten im Senat, allerdings werden den Vorlagen nur geringe Chancen auf eine Mehrheit eingeräumt. Leidtragende des Haushaltsstreits sind weiter die rund 800.000 unbezahlten Bundesbediensteten – die Bundespolizei FBI kann sogar ihre Informanten und Übersetzer nicht mehr bezahlen.

Der am Donnerstag zur Abstimmung stehende Vorschlag der Republikaner sieht eine Verfahrensabstimmung vor, die eine Finanzierung der Bundesbehörden bis September sicherstellen soll. Er umfasst auch die von US-Präsident Donald Trump geforderten Mittel für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko sowie seine Vorschläge zur Einwanderungspolitik.

Trump hatte der Opposition am Samstag in einer Fernsehsprache angeboten, für rund eine Million Migranten in den USA die Aufenthaltstitel zu verlängern, wenn dafür das Geld für die Grenzmauer bereitgestellt wird. Die Demokraten wiesen den Vorschlag umgehend zurück.

Der ebenfalls zur Abstimmung stehende Vorschlag der Demokraten sieht eine Zwischenfinanzierung der Behörden bis zum 8. Februar vor. Damit soll Zeit gewonnen werden, um über Grenzsicherung und Einwanderung zu debattieren. Selbst wenn der Vorschlag den Kongress passieren würde, „würde der Präsident ihn nicht unterzeichnen“, sagte ein ranghoher republikanischer Senatsmitarbeiter.

Die beiden Vorschläge bräuchten jeweils eine Mehrheit von mindestens 60 der insgesamt 100 Senatoren. Angesichts der verhärteten Fronten erscheint eine solche Mehrheit derzeit höchst unwahrscheinlich.

Der Haushaltsstreit hat zum längsten Shutdown in der US-Geschichte geführt. Ausgelöst wurde die seit dem 22. Dezember andauernde Sperre durch den Streit zwischen Präsident Trump und den oppositionellen Demokraten um das Mauerprojekt.

Trump verlangt 5,7 Milliarden Dollar (fünf Milliarden Euro) für die von ihm im Wahlkampf versprochene Mauer an der Grenze zu Mexiko, die Demokraten verweigern ihm diese Mittel. Der Streit hat sich inzwischen zu einer Machtprobe im gespaltenen Washington ausgeweitet, bei der jede Seite der anderen auf keinen Fall den Sieg überlassen will.

Die Leidtragenden der als „Shutdown“ bezeichneten Haushaltssperre sind die rund 800.000 Bundesbediensteten, die während der Sperre kein Geld bekommen.

Der Berufsverband der Bundespolizei FBI machte am Dienstag auf die prekäre Situation der Behörde aufmerksam. Die Bundespolizei könne etwa Informanten und Übersetzer nicht mehr bezahlen und auch keine Drogen für verdeckte Einsätze kaufen, beklagten anonyme FBI-Mitarbeiter laut einer Mitteilung ihres Berufsverbandes FBIAA. Wenn aber Quellen des FBI nicht mehr bezahlt werden könnten, bestehe das Risiko, „sie und die von ihnen gelieferten Informationen für immer zu verlieren“, wurde ein Mitarbeiter zitiert.

Ein FBI-Büro beschwerte sich dem Verband zufolge auch darüber, dass es an Geld für DNA-Testsätze, Ersatz-Autoreifen und Kopierpapier fehle. Der FBIAA-Vorsitzende Tom O’Connor warnte, dass der Schaden etwa für die weltweiten Anti-Terrorismus-Aktivitäten des FBI sowie für die Abwehr geheimdienstlicher Operationen anderer Staaten zunehme.

Zwar werden in Vollzeit beschäftigte Bundesbedienstete ihr Geld letztlich nachträglich ausgezahlt bekommen, dennoch müssen sie in der Zwischenzeit ihre monatlichen Kosten bewältigen. Auftragnehmer bekommen das Geld indes nicht nachträglich ausgezahlt. „Die Leute verlieren ihre Häuser, ihre Autos, alles“, sagte Yvette Hicks, die als Vertragspartnerin der Smithsonian-Museen tätig ist. „Der Shutdown zerstört gerade mich und meine Familie“, sagte die alleinerziehende Mutter.

(afp)



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