Verhandlungen über WHO-Pandemievertrag müssen wohl verlängert werden

Bei den Verhandlungen über ein internationales Abkommen zur Vorbeugung von Pandemien hat sich kurz vor Auslaufen einer Einigungs-Frist weiter kein Durchbruch abgezeichnet.
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Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images
Epoch Times28. März 2024

Die Gespräche am Sitz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf müssten wohl verlängert werden, hieß es am Donnerstag aus Teilnehmerkreisen. Eigentlich hatten die Teilnehmer angestrebt, sich bis Mitternacht auf ein Abkommen zu einigen.

„Es ist sicher, dass es heute keine Einigung mehr gibt und die Verhandlungen deshalb verlängert werden müssen“, sagte Yuanqiong Hu von Ärzte ohne Grenzen, die wie andere Hilfsorganisationen bei den Verhandlungen half. „Die Mitgliedsländer beraten derzeit, wie die nächsten Etappen aussehen sollen.“

Der Beschluss, einen internationalen Pandemievertrag auszuarbeiten, war im Dezember 2021 von den 194 WHO-Mitgliedstaaten gefasst worden, um die Lehren aus der Corona-Krise zu ziehen. Durch die Corona-Pandemie starben nach WHO-Angaben ab Ende 2019 weltweit mindestens 20 Millionen Menschen. Gegenmaßnahmen wie Lockdowns und Reisebeschränkungen brachten schwere wirtschaftliche Schäden mit sich. Auch die Gesundheitssysteme waren nicht auf die Pandemie vorbereitet: So behinderte lange ein Mangel an Impfstoff den Kampf gegen das Coronavirus.

Um auf künftige Gesundheitskrisen besser vorbereitet zu sein und im Pandemie-Fall schneller und gezielter reagieren zu können, soll nun ein völkerrechtlich bindendes Abkommen mit klaren Regeln in den Bereichen Prävention, Vorsorge und Reaktion vereinbart werden. Es soll  unter anderem einen genauen Handlungsleitfaden für alle WHO-Mitgliedstaaten vor und während einer Pandemie enthalten und eine zuverlässige Finanzierung sicherstellen.

Die europäischen Länder, die das Pandemie-Abkommen besonders vehement eingefordert haben, wollen erreichen, dass mehr Geld in die Pandemie-Prävention investiert wird. Afrikanische Länder pochen dagegen vor allem auf einen besseren Zugang zu Impfstoffen und Arzneimitteln. Die USA wollen wiederum durchsetzen, dass bei neu auftretenden Krankheitserregern alle Länder verpflichtet werden, Daten und Proben schnell und transparent auszutauschen. (afp)



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