Handel in Zahlen
Deutsche Exporte nehmen im Mai erneut ab - besonders Ausfuhren in die USA schrumpfen
Noch verhandelt die EU mit den USA über neue Zollsätze. Doch schon die Unsicherheit bereitet den deutschen Exporteuren große Probleme.

Die EU verhandelt noch mit den USA über ein Handelsabkommen (Archivbild).
Foto: Sina Schuldt/dpa
Deutschlands Exporte sind im Mai erneut gesunken. Die deutschen Ausfuhren gingen gegenüber April um 1,4 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Demnach exportierten die Händler im Mai Waren im Wert von 129,4 Milliarden Euro aus Deutschland. Besonders die Exporte in die USA schrumpften massiv.
Im Vergleich zu Mai 2024 führten die Unternehmen 0,4 Prozent mehr Waren aus. Bei den Importen waren die Veränderungen noch etwas deutlicher.
Es wurden Waren im Wert von 111,1 Milliarden Euro nach Deutschland importiert, das sind dem Statistikamt zufolge 3,8 Prozent weniger als im April, aber 4,2 Prozent mehr als im Mai 2024.
Exporte brechen allseits ein ein
Die meisten deutschen Exporte gingen zwar weiterhin in die USA – zugleich brachen die Lieferungen in das Land um 7,7 Prozent ein. So sanken die Exporte in die Vereinigten Staaten auf 12,1 Milliarden Euro und damit auf den niedrigsten Wert seit März 2022. Damals waren es 11,9 Milliarden Euro gewesen.
Auch die deutschen Ausfuhren nach China nahmen ab, sie gingen um 2,9 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro zurück.
Insgesamt nahmen die deutschen Exporte in Staaten außerhalb der EU um 0,3 Prozent ab. In andere EU-Länder lieferten die Exporteure 2,2 Prozent weniger Waren.
Die meisten Importe kamen im Mai aus China. Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 13,8 Milliarden Euro eingeführt (-1 Prozent). Die Importe aus den USA sanken um 10,7 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro, die aus dem Vereinigten Königreich stiegen um 4,0 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro.
Analyst Brzeski: Enttäuschender Monat für Exporte
ING-Analyst Carsten Brzeski sprach von einem „weiteren enttäuschenden Monat für deutsche Exporte“. Die Daten deuteten daraufhin, dass der Anstieg der Ausfuhren im Februar und März „fast ausschließlich“ auf ein Vorziehen von Lieferungen in die USA angesichts drohender Zöllen zurückzuführen sei.
Die EU-Kommission führt zurzeit mit Vertretern der US-Regierung Gespräche über eine künftige Zollregelung. Die US-Regierung kündigte am Montag an, noch bis 1. August auf neue Zölle zu verzichten. Zuvor hatten die USA eine Frist bis 9. Juli angegeben. (afp/dpa/red)
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