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Wahlumfrage

AfD und Union im ZDF-Politbarometer erstmals gleichauf

In der aktuellen Sonntagsfrage der Forschungsgruppe Wahlen zieht die AfD mit CDU/CSU gleich. Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt der beliebteste Politiker. 56 Prozent sprachen sich grundsätzlich für Ausgabenkürzungen im Haushalt aus.

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Die AfD legt auch im ZDF-Politbarometer zu (Symbolbild).

Foto: Soeren Stache/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Die AfD liegt im ZDF-Politbarometer erstmals gleichauf mit der Union. In der aktuellen Sonntagsfrage der Forschungsgruppe Wahlen kommt sie auf 26 Prozent weil sie einen Punkt zulegt, CDU/CSU büßen dagegen einen Punkt ein.
Die SPD verharrt derweil bei ihren 15 Prozent. So hätte die schwarz-rote Koalition aktuell weiter wenig Chance auf eine Wiederwahl.
Zulegen kann dagegen die Linke um einen Punkt auf elf Prozent. Die Grünen verlieren einen Zähler auf zehn Prozent. Beim BSW, der FDP (je drei Prozent) und den Sonstigen (sechs Prozent) tut sich nichts.
Unterdessen glauben drei Viertel der Befragten, dass es in Zukunft mehr Gewalt gegenüber politischen Akteuren geben wird. Deutlichster Ausreißer in dieser Frage sind die Anhänger der BSW, bei denen als einzige keine Mehrheit, sondern nur 47 Prozent davon ausgehen.

Bei YouGov liegt die AfD vorn

In der vom Meinungsforschungsinstitut YouGov erhobenen „Sonntagsfrage“ liegt in dieser Woche die AfD erstmals vor der Union.
Laut der Daten, die am 17. September veröffentlicht werden, kommen CDU/CSU bundesweit auf 26 Prozent, das ist ein Punkt weniger als Mitte August. Die AfD verbessert sich gleichzeitig um zwei Zähler auf 27 Prozent.
Die weiteren Ergebnisse: SPD 15 Prozent (+1), Grüne 11 Prozent (-1), Linke 9 Prozent (-1), BSW 5 Prozent (unverändert), FDP 4 Prozent (+1), Sonstige 4 Prozent (unverändert).

ZDF-Politbarometer: Beliebteste Politiker

Im Ranking des Politbarometers der zehn wichtigsten Politiker bleibt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit einem Zustimmungswert von 1,8 (minus 0,2) auf dem ersten Platz. Es folgen Außenminister Johann Wadephul (CDU) mit 0,6 (minus 0,1), Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) mit 0,0 (minus 0,5) und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) mit ebenfalls 0,0 (minus 0,4).
In den Negativbereich rutscht Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit nun minus 0,2 (minus 0,2). Schlusslichter sind BSW-Chefin Sahra Wagenknecht mit minus 1,9 (unverändert) und AfD-Chefin Alice Weidel mit minus 2,4 (beide unverändert).

Würde die AfD besser regieren?

Trotz der gewachsenen Unterstützung für die AfD rechnet nur eine Minderheit von 21 Prozent mit einer besseren Politik, wenn diese im Bund mitregieren würde. 60 Prozent gehen in diesem Fall von einer schlechteren Politik aus, für 16 Prozent würde eine AfD-Regierungsbeteiligung keinen großen Unterschied machen.
Von den Wählern der AfD sagten 65 Prozent, sie würden die Partei aus Überzeugung wählen, 33 Prozent sprachen von einem Denkzettel für andere Parteien.

Über die Hälfte für Kürzung der Ausgaben im Bundeshaushalt

Mit Blick auf den Bundeshaushalt sprachen sich 56 Prozent grundsätzlich für Ausgabenkürzungen aus. Gefragt nach konkreten Einzelplänen forderten 88 Prozent mehr Geld für Bildung, 68 Prozent zusätzliche Mittel für die Verkehrsinfrastruktur und 58 Prozent mehr Geld für die Bundeswehr. Mehrausgaben im Sozialbereich befürworten demnach 40 Prozent – weitere 34 Prozent wollen hier am Status Quo festhalten, Kürzungen würden 23 Prozent gutheißen.
Deutlich zugenommen haben die Sorgen vor einem russischen Angriff auf osteuropäische NATO-Staaten. Erstmals erwartet mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent), dass es zu einem solchen Angriff durch Russland auf Polen oder die baltischen Staaten kommen wird, 39 Prozent erwarten dies nicht.
In Ostdeutschland rechnen 51 Prozent nicht mit einem solchen Angriff. 47 Prozent gaben an, die NATP solle auf russische Provokationen etwa mit Drohnen mit mehr militärischer Stärke reagieren, 44 Prozent lehnen dies ab.
Auf Kritik stößt das israelische Vorgehen im Gazastreifen, verbunden mit hohen Opfern unter der palästinensischen Zivilbevölkerung. 83 Prozent halten dieses Vorgehen nicht für gerechtfertigt, zehn Prozent sind gegenteiliger Meinung.
Die Forschungsgruppe Wahlen befragte für das „Politbarometer“ von 16. bis 18. September repräsentativ 1419 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die statistische Fehlerquote wurde je nach Prozentwert mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben. (dts/afp/ks)

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