Bundespolizei senkt Anforderungen an Bewerber
Um neu geschaffene Stellen besetzen zu können, hat die Bundespolizei die Anforderungen an Bewerber gesenkt. Laut dem Chef der Polizeigewerksschaft, Jörg Radek, geht es bei der Maßnahme um eine „Anpassung an die gesellschaftlichen Veränderungen junger Menschen in Bezug auf die geistigen und körperlichen Voraussetzungen für den Polizeiberuf".

Polizei.
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Zur Besetzung neu geschaffener Stellen hat die Bundespolizei laut einem Pressebericht ihre Anforderungen an Bewerber gesenkt.
Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppen in ihren Montagsausgaben berichten, hob die Bundespolizei bei den Deutschtests für den mittleren Dienst die Fehlertoleranz im Diktat an. Auch seien beim Fitnesstest Weitsprung und Liegestützen durch einen Pendellauf ersetzt worden.
Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle sagte den Funke-Zeitungen, die Schaffung zahlreicher neuer Stellen bei der Bundespolizei stelle die Behörde vor große Herausforderungen. „Dabei darf die Qualität der Ausbildung nicht leiden“, warnte er. Die Bundespolizei müsse die Ausbildung „weiter ausbauen, wenn auch neu geschaffene Stellen zeitnah besetzt werden sollen“.
Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht, haben 2009 und 2015 alle Anwärter für den gehobenen Dienst die Prüfungen bestanden, im Durchschnitt der letzten zehn Jahre sind jeweils weniger als fünf Polizeianwärter durchgefallen. Von den 440 Anwärtern aus dem Jahr 2019 haben bislang nur zwölf die Prüfungen nicht bestanden.
2020 gehen 853 Polizeibeamte in den Ruhestand
Wie die Bundespolizei den Funke-Zeitungen mitteilte, gehen allein im laufenden Jahr 853 Polizeibeamte in den Ruhestand. Gleichzeitig hat der Bundestag zusätzliche Stellen genehmigt.
Nach Angaben der Potsdamer Behörde beträgt der Bruttoaufwuchs der Bundespolizei für das Haushaltsjahr 2020 genau 2.150 Planstellen. Die Zahl aller Anwärter in der teils dreijährigen Ausbildung gab die Bundespolizei mit 7.420 an.
Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, sagte den Funke-Zeitungen, „um Defizite auszugleichen bedarf es aber veränderter Ausbildungs- und Studienpläne, mit mehr Praxisanteilen zum Beispiel durch Einsatztraining“.
Er sprach von einer „Anpassung an die gesellschaftlichen Veränderungen junger Menschen in Bezug auf die geistigen und körperlichen Voraussetzungen für den Polizeiberuf“. (afp/nh)
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