Erdogan zu Kanzlerin Merkel: „Du wendest Nazi-Methoden an“

Der türkische Präsident hat Bundeskanzlerin Merkel persönlich "Nazi-Methoden" vorgeworfen.
Titelbild
Kanzlerin Angela Merkel bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Kanzleramt in Berlin, 29. September 2018.Foto: Guido Bergmann/Bundesregierung via Getty
Epoch Times19. März 2017

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich „Nazi-Methoden“ vorgeworfen. „Du wendest auch gerade Nazi-Methoden an“, sagte Erdogan in Istanbul an Merkel gerichtet.

„Bei wem? Bei meinen türkischen Geschwistern in Deutschland, bei meinen Minister-Geschwistern, bei meinen Abgeordneten-Geschwistern, die dorthin reisen“, sagte Erdogan.

Mit Blick auf Europa sagte Erdogan, dort könnten „Gaskammern und Sammellager“ wieder zum Thema gemacht werden, aber „das trauen sie sich nur nicht.“ Offen ließ Erdogan, wen er mit „sie“ genau meinte.

Wegen der Absage von Wahlkampfauftritten türkischer Politiker sind die Beziehungen zwischen der Türkei und Europa zurzeit auf einem Tiefpunkt. Trotz heftiger Proteste aus der EU zieht Erdogan immer wieder Nazi-Vergleiche. Das Verhältnis zu Deutschland wird zusätzlich durch die Inhaftierung des Welt-Korrespondenten Deniz Yücel belastet.

Erdogan nannte Yücel erneut einen „Agenten und Terroristen“. Vor knapp drei Wochen hatte ein Haftrichter in Istanbul nach 13 Tagen Polizeigewahrsam Untersuchungshaft für den Deutsch-Türken Yücel angeordnet. Diese kann fünf Jahre dauern, bis es zur Freilassung oder zum Prozess kommt. Yücel wird Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Volksverhetzung vorgeworfen.

Die Türken stimmten am 16. April 2017 über die Einführung eines Präsidialsystems ab, das Erdogan deutlich mehr Macht verleihen und das Parlament schwächen würde. Zur Wahl sind auch 2,9 Millionen wahlberechtigte Türken im Ausland aufgerufen, davon leben fast die Hälfte in der Bundesrepublik. (dpa)



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