Ex-Mitarbeiter berichtet über BAMF-Chaos bei Markus Lanz: „60-Jähriger Asylbewerber gibt sich für 24 Jahre alt aus“

Abdullah Khan, war auf Flüchtlingsrouten unterwegs und arbeitete dann für vier Monate beim BAMF in Berlin-Wilmersdorf. Er berichtete in der Fernsehsendung von Markus Lanz über manipulierte Fingerkuppen, falsche Altersangaben und katastrophale technische und strukturelle Probleme beim BAMF.
Epoch Times29. Mai 2018

Bei Markus Lanz waren Abdullah Khan Journalist mit pakistanischen Wurzeln, der sich am BAMF in Berlin arbeitete und Nicola Beer Generalsekretärin der FDP zu Gast. Das Kernthema der Sendung sind die chaotischen Abläufe beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Khan war vom Februar bis Mai 2016 beim BAMF. Vorher war er auf der Balkanroute unterwegs und gab sich als Flüchtling aus. Als er auf der Balkanroute in Österreich unterwegs war, erfuhr er, dass 90-95 % von den Flüchtlingen nach Deutschland wollten, weil man dort „leicht Asyl“ erhalte. Außerdem komme man leicht dahin durch. Selbst die Belastung des BAMF sei unter den Migranten Thema gewesen.

Pässe wurden weggeworfen, um sich als Syrer auszugeben

Da sie Khan als einer von ihnen als einen Pakistani ansahen, erzählten sie ihm, dass sie ihre Pässe weggeworfen hätten, da sie sich so leicht als Syrer ausgeben konnten. So hätten sie bessere Chancen auf Asyl, als wenn sie sich nach ihrer tatsächlichen Nationalität als Pakistaner melden würden. „Dann müsste man mir erst einmal beweisen, dass ich nicht aus Syrien komme.“ so zitiert Khan eine Aussage eines Migranten.

Sie hätten auch schon gewusst, dass ihnen in Deutschland beim BAMF dann vier bis fünf Fragen gestellt werden, deren Inhalt sie schon kennen würden, durch Informationen übers Internet. Da wäre „die Antwort natürlich einfach“, so erfuhr Khan.

Später bewarb sich Khan dann beim BAMF und wurde ins Berlin BAMF eingeladen. Das Vorstellungsgespräch hätte gerade einmal 15-20 Minuten gedauert. Dabei ging es weniger um Vorkenntnisse, als vielmehr darum, was er von Integration halte, ob er von Hamburg nach Berlin umziehen wolle u.Ä.

Schulung im BAMF dauerte nur zehn Tage

Er bekam eine zehn tägige Einweisung, dann wurde er als Sachbearbeiter eingesetzt. Nach seinen Angaben ging die Schulung vor der Massenmigrationswelle 2015 über zehn Wochen. Es gab eine kurze Einweisung ins Datensystem, wie etwas eingescannt wird, wie eine Aufenthaltsgestattung ausgedruckt werde, dann sei er schon ins Büro gekommen. Die Verhältnisse seien damals chaotisch gewesen. Das BAMF habe damals in kürzester Zeit die Mitarbeiterzahl von 3.000 auf 7.500 erhöht, jedoch sei auch die IT-Infrastruktur dem nicht gewachsen gewesen.

Sehr früh morgens, als noch nicht so viele Mitarbeiter da waren, funktionierte das IT-System einwandfrei. Ab 8:30 Uhr / 9:00 Uhr sei dann nichts mehr gegangen, da dann auch die Masse der Mitarbeiter in ihren Büros war. Teilweise funktionierte das System dann tagelang nicht. Der Druck wäre groß gewesen durch die ganzen wartenden Antragsteller. Man habe dann einfach angefangen die Schreibtische zu wischen und aufzuräumen.

Er berichtet weiter, dass die Antragsteller mit einem Dolmetscher und einem bereits ausgefülltem Fragebogen ins Büro kamen. In den Fragen geht es u. a. darum, woher der Asylbewerber kommt. Er hat dann die Angaben aus dem Fragebogen in das Computersystem übertragen. Bei Unklarheiten fragte er über den Dolmetscher nach.

60 jähriger Mann gab an, 24 Jahre alt zu sein

Er berichtet, dass einmal ein älterer Mann zu ihm kam, den er auf 60 schätzte, in seinem Antrag gab er allerdings an, 24 zu sein. Auf Nachfrage durch Khan blieb der Mann bei seiner Angabe – was sollte er also tun, so sagte Khan selber. Er habe dann die Angabe so gelassen und einen kleinen Vermerk dazu gemacht, in der Hoffnung das das noch mal überprüft würde. Dieser Mann hatte keinen Pass, so wie es bei 80 % Prozent der Antragsteller der Fall war.

Dabei gibt es unterschiedliche Angaben, z. B. hieß es manchmal er sei verloren gegangen oder wäre vom IS weggenommen worden. Manchmal heißt es auch, dass man nie einen besessen hätte. Aber das entspräche ja durchaus auch bei einem Teil der Flüchtlinge sogar der Wahrheit, erzählt Khan.

Dann berichtet Khan von einem Landsmann aus Pakistan, dem er in seiner Landessprache plausibel machen konnte, dass es besser sei wenn er einen Pass hat – und siehe da, auf einmal hätte er diesen aus der Tasche gezogen.

Sachbearbeiter hätten leicht Daten manipulieren können

Dann wird Khan von Lanz gefragt, ob er auch Daten hätte manipulieren können. Khan bejaht dies. Khan erklärt, dass er ja die Daten selbst in das System eintrug und hätte so jeden möglichen Menschen anlegen können. Er hätte auch gegen Geld das Gewünschte eintragen können.

Khan habe immer die Hoffnung gehabt, dass das, was er einträgt, und die Vermerke, dass das alles noch mal kontrolliert wird.

Er berichtet dann auch, dass zu seiner Zeit im BAMF 135.000 Syrer durch ein „beschleunigtes Verfahren geschleust worden“. Das hätte bedeutet, dass diese Leute gar nicht persönlich in einer BAMF-Behörde vorstellig geworden und befragt worden seien, sondern ihnen sei ein Fragebogen zugeschickt worden. in dem Fragebogen hätten sie die Antworten angekreuzt und ihn ans BAMF zurück geschickt. Dann seien sie sofort als Flüchtlinge anerkannt worden.

Auf die Frage von Lanz, ob er es für möglich halte, dass auch Gefährder oder IS-Terroristen ins Land gekommen seien, antwortet Khan: „Ja, klar!

Asylbewerber bearbeiteten Fingerkuppen mit Sekundenkleber und Feilen

Bei solchen Schlupflöchern wie in Bremen, wo keine Fingerabdrücke abgenommen oder Fotos gemacht werden und Leute da so durchgeschleust werden, klar, dann ist, so hart das auch klingen mag, die Tür offen für jeden“, so Khan.

In seiner Zeit beim BAMF in Berlin begegnetem Khan Flüchtlinge, die mit Sekundenkleber oder Feile ihre Fingerkuppen bearbeitet hätten und so die Abdrücke manipulierten. Dann gab es einfach wieder einen Aktenvermerk, wobei er hoffte, dass das später noch irgendwer mal überprüft.

Er hoffte, dass das Bundeskriminalamt solche Angaben noch mal prüft. Später hat er dann ermittelt, dass gerade mal „ein Prozent der Asylbescheide kontrolliert wurden.“ (er)

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