Grenzöffnung: Innenminister Seehofer gegen Kanzler Kurz
Eine Wiederaufnahme des Reiseverkehrs zwischen Deutschland und Österreich ist noch nicht angedacht: "Solange das Virus keinen Urlaub macht, müssen auch wir uns mit unseren Reiseplänen beschränken", erklärte Horst Seehofer.

Auf der A7 in der Nähe von Füssen ist die Grenze nach Österreich noch zu.
Foto: Andreas Gebert/Getty Images
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich gegen eine vorschnelle Wiederaufnahme des Reisebetriebes zwischen Deutschland und Österreich ausgesprochen.
„Solange das Virus keinen Urlaub macht, müssen auch wir uns mit unseren Reiseplänen beschränken – so verständlich der Wunsch für die Menschen und die Tourismusbranche auch ist. Der Infektionsschutz gibt da den Zeitplan vor“, sagte Seehofer zu „Bild am Sonntag“.
Ob und wann wieder Urlaub gemacht werden könne, hänge vom Infektionsgeschehen ab. „Niemand will die Bewegungsfreiheit der Bürger länger einschränken als unbedingt nötig. Aber leichtsinnige Öffnungen, die später in Gestalt erhöhter Ansteckungszahlen zurückschlagen, helfen niemandem.“
Kanzler Kurz hält baldige Grenzöffnung für möglich
Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz hält eine baldige Öffnung der Grenzen zu Deutschland für möglich. Sein Land hofft auf deutsche Touristen spätestens in den Sommerferien.
Mit den Schließungen der deutschen Außengrenzen wurde nach Angaben der Bundesregierung knapp 105.000 Menschen die Einreise verweigert (Stand 27. April 2020), an den Flughäfen betraf das 1.661 Reisende und an den Seehäfen 87.
„Diese intensiveren Kontrollen haben aber auch einen Nebeneffekt. Wir konnten zusätzlich 1.696 Straftaten aufklären und hatten 1.423 Fahndungstreffer“, sagte Seehofer. (dts)
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