Klimaschutz und CO2-Preis: Ausgerechnet Vielfliegerin Schulze will teurere Flüge

Peinlich, die Umweltministerin will über eine Preiserhöhung das Fliegen unattraktiver machen. Als Vielfliegerin sollte sie zunächst erst einmal mit gutem Beispiel vorangehen, meint ein Publizist.
Titelbild
Eine Boeing 737 Max 8 der Southwest Airlines im Landeanflug auf den Hobby Airport. Das Flugzeug war bereits in der Luft auf dem Weg nach Houston, als ein Startverbot für alle Flugzeuge der 737-Max-Reihe erlassen wurde.Foto: Yi-Chin Lee/dpa
Epoch Times19. Juli 2019

„Ich bin der Meinung, dass auch der Flugverkehr die Kosten der Klimagasemissionen tragen und sich dies in den Flugpreisen abbilden muss“, sagte Umweltministerin Svenja Schulze der „Rheinischen Post“. Deshalb bräuchte man auch im Flugverkehr einen fairen CO2-Preis. „Es kann nicht sein, dass auf bestimmten Strecken Fliegen weniger kostet als Bahnfahren,“ so die SPD-Politikerin.

Auf eine europäische Lösung will die Vielfliegerin dabei nicht warten. Die deutsche Luftverkehrsabgabe soll schon einmal in einem ersten Schritt erhöht werden. Diese wird übrigens seit 2011 mit Sätzen von aktuell 7,38 Euro bis 41,49 Euro erhoben. Sie spülte im vergangenen Jahr knapp 1,2 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt.

Publizist und ehemaliger Herausgeber der FAZ, Hugo Müller-Vogg, ist der Meinung, dass man das Vielfliegen auch auf andere Art und Weise unattraktiver machen könnte, anstatt gleich die „Preiskeule“ rauszuholen. Bessere und preiswertere Angebote der Bahn könnten da ein erster Schritt sein.

Peinlich

Jedoch könnte man sich mit erhöhten Flugpreisen „bei den grünen und roten Klimaaktivisten“ besonders Beifall holen, schreibt er im „Focus“, schließlich würden die Änderungen vor allem Geschäftsreisende, also „die da oben“ treffen.

Peinlich sei aber, so Müller-Vogg weiter, dass die Umweltministerin selbst nicht mit gutem Beispiel vorangehen würde. Die Ministerin, ihre Staatssekretäre, Beamten und Angestellten seien in diesem Jahr bereits 1740 Mal dienstlich zwischen Bonn und Berlin hin und her geflogen. Aufs ganze Jahr gerechnet käme man da auf rund 3000 Flüge. „Damit dürfte ausgerechnet das Umweltministerium seinen ökologischen Fußabdruck gegenüber dem Vorjahr deutlich vergrößern“, so Müller-Vogg.

Schulze will sich beim Klimaschutz „ehrlich machen“. Für den Publizisten sieht das allerdings anders aus. Zu allererst müsste einmal die gesamte „Beamten-Verschickung“ zwischen altem und neuem Regierungssitz mit der Bahn stattfinden. Sollte dann der Einwand folgen, dass man mit dem Flieger doch sehr viel Zeit sparen könnte, um dann am Schreibtisch die Umwelt zu retten, lässt sich keinerlei Vorbildwirkung bei der Erziehung der deutschen Bürger erkennen. „Sich ehrlich machen“ sieht anders aus. (nmc)



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