Multikultureller Frauenmarsch in Berlin: „Wir gehen auf die Straße für die Zukunft unserer Kinder“

Lebendigkeit, Urkraft, Weiblichkeit. Gerade für Mütter ist es in der heutigen Zeit schwierig, die Balance zwischen Homeschooling, Fernunterricht, Haushalt und Familie zu finden und sich dabei nicht selbst zu vergessen. Aus ihrer Praxis weiß die Berliner Heilpraktikerin Sandra Seelig, dass Frauen gerade jetzt mehr Unterstützung brauchen denn je – und die finden sie am ehesten unter Gleichgesinnten, die gemeinsam ihre Kräfte bündeln.
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Von 28. Februar 2021

Bunt soll es werden, vor allem aber weiblich. Am 28. Februar findet in Berlin von 13 bis 15 Uhr ein multikultureller Frauenmarsch vom Brandenburger Tor über das Rote Rathaus bis zum Gendarmenmarkt statt. Am Zielort findet nach dem Umzug von 15 bis 18 Uhr eine Kundgebung statt. Verschiedene Rednerinnen, darunter Initiatorin Sandra Seelig, Christina Salopek und Susanne Brian, kommen zu Wort. Für die Musik sorgt die beliebte Berliner Band „Berge“ mit Auftritt. Epoch Times ist mit einem Livestream dabei.

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Eigentlich sei sie eher ein Mensch, der länger über etwas nachdenkt, bevor er handelt, erklärt die Berliner Heilpraktikerin Sandra Seelig gegenüber Epoch Times auf die Frage, wie die Idee zum Frauenmarsch entstanden ist. Die Anmeldung des Frauenmarsches sei aber sehr „impulsgesteuert“ gewesen. Das Thema „Frauen in der Krise“ beschäftige sie jedoch bereits seit April 2020. Spätestens seit Einführung der Maskenpflicht und jetzt auch mit den COVID-19-Impfungen sei klar, dass man auch als spiritueller Mensch politischen Themen kaum noch entkommen könne.

Mit zunehmender Sorge hat die zweifache Mutter in ihrer Praxis beobachtet, dass der Druck auf ihre Patienten wächst. Schon vor Corona habe sie mit verhaltensauffälligen Kindern – also Kinder mit ADHS-Diagnose – und ihren Müttern gearbeitet. Anliegen war es dabei, die Mütter zu stärken und die Kinder zu schützen. Es sei nicht die Aufgabe einer Mutter, dafür zu sorgen, dass ihr Kind der Umwelt gefällt, so Seelig. Eine Mutter müsse dafür sorgen, dass sich das Kind zu einem freien Menschen entwickeln kann.

Die Heilpraktikerin hat auch vor Corona Heranwachsende mit destruktiven Verhaltensweisen, beispielsweise Selbstverletzungen, Bulimie und Magersucht behandelt. „Innerhalb der Corona-Krise hat das extrem an Fahrt aufgenommen“, betont Seelig. Das erste Mal in ihrer Berufspraxis habe sie ein Kind ins Krankenhaus einweisen müssen, „weil das Kind nichts mehr gegessen hat“.

„Man darf nicht vergessen, dass das Problem der psychischen Betreuung schon vor Corona bestand“, schildert sie weiter. Es mangelt an Kinderpsychologen. Wenn man dringend auf Hilfe angewiesen sei, besteht die Wahl zwischen der Notaufnahme in eine Klinik oder mindestens einem halben Jahr Wartezeit. Aktuell beträgt die Wartezeit, bevor man einen Termin beim Kinderpsychologen bekommt, sogar eineinhalb Jahre.

Insbesondere Mütter würden oft allein mit den Problemen rund um Kind und Familie dastehen. „Und sie denken auch noch, sie müssen das allein tragen“, sagt Seelig. Das sei eine gewaltige gesellschaftliche Misslage.

Grenzen ziehen – Kräfte bündeln

Spätestens seit den Herausforderungen in der Corona-Krise sei es wichtig, dass Frauen und Mütter in ihre Kraft kommen, eine Grenze ziehen und ihr Anliegen formulieren, findet Sandra Seelig. Das geht im kleinen privaten Kreis oder eben bei Frauenmärschen.

In erster Linie muss sich die Frau um sich kümmern, erst dann kann sie für die Familie sorgen. „Aber seit Jahren wird den Frauen eingebläut, dass sie sich um alle andern kümmern sollen, bloß nicht um sich!“ Wenn eine Frau aber merkt, dass sie an einer Belastungsgrenze ist, muss sie sich um sich selbst kümmern, erklärt die Berlinerin am Beispiel einer Patientin.

Erst kürzlich habe sich eine Mutter bei ihr ausgeweint, die seit über einem Jahr nicht mehr schlafen kann und total verzweifelt war. Schließlich hat sie ihren kleinen Sohn in die Kita-Notbetreuung gebracht – allerdings mit schlechtem Gewissen. Sinnvoll wäre es hier gewesen, schon früher die Reißleine zu ziehen und nach Lösungen zu suchen, rät Seelig.

Ich muss mich trauen, nicht mehr das brave Mädchen zu sein, sondern eine starke Frau, die auch mal unbequem ist“, sagt sie.

„Aber wir alle wollen die schön angepassten, perfekten, gut aussehenden Mütter sein“. Dabei gehe es auch anders. Im Oktober hat die Homöopathin beim „Festival der Weiblichkeiten“ die Frauenpower spüren können. „Da waren wir über 100 Frauen und das war so kraftvoll“, schwärmt sie noch heute. Aus dem Bauch heraus hat die zweifache Mutter dann im Januar den Frauenmarsch angemeldet. Interessanterweise hätten sich innerhalb kurzer Zeit ganz viele Frauen angeschlossen.

Zurück zu Intuition und Herzensweisheit

Eine Frau, die sich angeschlossen hat, ist Susanne Brian. Sie unterstützt Menschen in ihrer Bewusstseinsentwicklung und Potenzial-Entfaltung. Sie öffnet nach eigenen Angaben Räume, in welchen Gefühle gesehen, angenommen und integriert werden können, und ermutigt Menschen, sich über freies Bewegen und Tönen in ihrem unmittelbaren Ausdruck zu erfahren. Zudem leitet Susanne Brian Frauengruppen und wirkte an Frauenkongressen mit.

Auch wenn sie keine eigenen Kinder hat, so spürt sie doch stark den Auftrag, die heranwachsende Generation zu schützen, insbesondere seit der Corona-Krise. Ihr Anliegen ist jedoch weniger, gegen etwas auf die Straße zu gehen. Vielmehr möchte sie gemeinsam mit vielen Frauen Inspiration für eine lebenswerte Gegenwart und Zukunft sein. Dabei geht es ihr um die Frage, wie Spaltung überwunden werden kann und „wie wir zurückfinden … zur Verbindung mit uns selbst, mit der Menschenfamilie und mit der Natur“.

Brian weiß von einigen allein erziehenden Müttern, die aufgrund des Lockdowns noch mehr belastet sind, als bereits zuvor – durch die vielen Aufgaben aus Homeoffice, als Lehrerinnen ihrer Kinder, dem Haushalt und so weiter. Diese Mütter können sich aufgrund der extremen Belastung kaum noch spüren, schildert sie. Genau das aber sei wichtig: „Frauen müssen sich spüren können, um mit ihrer Intuition und Herzensweisheit verbunden zu sein. Sie müssen auf ihre innere Stimme hören und wahrnehmen, was für sie und ihre Kinder richtig ist und was nicht.“

Starke Inspiration waren für Brian die Frauenmärsche in Israel und Palästina, wo palästinensische und israelische Frauen vereint für den Frieden auf die Straße gingen und lange Wege – auch durch den Gaza Streifen – zurücklegten. Das Musikvideo von Yael Deckelbaum und Miriam Toukan „Prayer of the Mothers“ hat sie tief berührt. Es wurde viral verbreitet und hat auf jene Frauenmärsche aufmerksam gemacht, die in vielen Städten der Welt Anklang fanden und nachgeahmt wurden, unter anderem in Berlin. Aus eigener Erfahrung weiß Susanne Brian, dass sich eine große Kraft entwickeln kann, wenn sich die Energie von Frauen bündelt.

Aber nicht nur Frauen seien zu dem Event eingeladen. Auch Männer – dazu zählt Brian Brüder, Söhne, Freunde und Väter –  seien eingeladen, um für die anwesenden Frauen den Raum zu halten und sie energetisch, meditierend, bezeugend und auf ihre Weise zu unterstützen. „Kinder sind ebenfalls sehr willkommen“, betont sie.

Frauenmärsche deutschlandweit

Eine weitere Mitorganisatorin ist Silvana Del Rosso. Die frühere Sozialpädagogin, die ihre Diplomarbeit über Waldkindergärten geschrieben hat, kennt Sandra Seelig vom „Festival der Weiblichkeiten“ und ist begeistert von dem Geburtsprozess des Frauenmarsches. Innerhalb kürzester Zeit hätten sich auch an anderen Orten, beispielsweise in München, der Schweiz und Österreich Frauen organisiert, um ebenfalls Frauenmärsche am 28. Februar zu veranstalten.

Schon vor sechs Jahren hatte Del Rosso den Women´s Peacemarsch mit Yael Deckelbaum in Berlin mitorganisiert. Ihr liegt es am Herzen, dass Frauen wieder ihrer Intuition vertrauen und ihrer eigenen inneren Stimme folgen, besser gesagt, sie überhaupt wahrnehmen können. „Frauen sind sehr stark mit der Erde verbunden, das zeigt sich auch an dem weiblichen Zyklus“, erklärt Del Rosso. Es sei ihre Aufgabe, die Menschen daran zu erinnern, dass es (die) Naturgesetze gibt und man sich daran orientiert.

Wir sind Teil der Natur. Es liegt nicht in unserem Wesen, sie zu beherrschen oder uns von ihr abzuspalten“, betont Silvana Del Rosso.

Es sei an der Zeit, dass Frauen den notwendigen Wandel einläuten. Aber dazu müsste Frau sich erst einmal wieder spüren. Das gehe am besten in der Gemeinschaft, die existentiell für Frauen und Kinder notwendig sei. Del Rosso wünscht sich, dass sich am 28. Februar in Berlin ganz viele Frauen treffen und miteinander vernetzen. „Vielleicht finden sich Gruppen auch regional zusammen“, sagt sie in die Zukunft blickend. Aber was aus dem Frauenmarsch letztlich entsteht, das stehe noch in den Sternen.

1.000 Frauen wurden zu der Veranstaltung am 28. Februar bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Die Veranstaltung ist auch genehmigt – allerdings unter der Auflage, dass Masken getragen werden. Aus diesem Grund hat sich Initiatorin etwas Besonderes ausgedacht: Eine „sehr weibliche Rose“ wird die speziell für die Veranstaltung angefertigten Gesichtsmasken zieren, die gegen eine Spende von den Teilnehmerinnen erworben werden können.

Musikalisch wird der multikulturelle Frauenmarsch von der Band „Berge“ unterstützt, und zwar ganz ohne Gage. Die beiden Künstler haben nach Auskunft der Organisatorinnen spontan zugesagt. Entscheidend dafür sei die auf das Positive ausgerichtete Absicht des Frauenmarsches gewesen.

„Wir gehen auf die Straße für die Zukunft unserer Kinder, für die nächsten sieben Generationen, für die Lebendigkeit, für die Urkraft, für die Natur, für die Naturgesetze, dass wir uns wieder spüren, dass wir frei sind und die Hand schützend über unsere Kinder legen“, fasst die Initiatorin des Berliner Frauenmarsches, Sandra Seelig, ihr Herzensanliegen in einer neuen Videobotschaft zusammen.

Wer sich mit den Frauen vernetzen möchte, findet Gleichgesinnte auf dem Telegram-Kanal Multikultureller Frauenmarsch Berlin.



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