Mord an Susanna: Iraker in die Heimat geflohen – Politiker fordern Aufklärung über Ausreise

Unfassbar: Der Hauptverdächtige Iraker im Fall Susanna, ist ohne Problem in den Irak geflohen. Einige Politiker fordern nun Aufklärung.
Titelbild
Kerzen stehen vor dem Haus der Mutter der getöteten Susanna in Mainz. Die 14-Jährige wurde Opfer eines Sexualdelikts. Ihre Leiche war im benachbarten Wiesbaden entdeckt worden.Foto: Boris Roessler/dpa
Epoch Times8. Juni 2018

Nach dem gewaltsamen Tod der 14-jährigen Susanna aus Mainz hat eine Reihe von Politikern Aufklärung darüber gefordert, wie sich der Tatverdächtige trotz Unklarheiten über seine Identität offenbar in seine Heimat Irak absetzen konnte.

SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider sagte der „Bild“-Zeitung vom Freitag, es müsse „rasch geklärt werden, wie der Tatverdächtige entkommen konnte und wie er möglichst schnell in Deutschland vor Gericht gestellt werden“ könne.

Der CDU-Innenpolitiker Armin Schuster sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagsausgabe), es stelle sich die Frage, warum der Tatverdächtige, der bereits polizeilich in Erscheinung getreten sei, „nicht längst in Untersuchungshaft war“. Der CDU-Obmann im Innenausschuss des Bundestages forderte, dass Staatsanwaltschaften und Gerichte den Rechtsrahmen „offensiv ausschöpfen“ müssten.

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, sagte der „Bild“-Zeitung, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) müsse „dafür sorgen, dass die vorhandenen Kontrollmechanismen bei Ein- und Ausreisen auch genutzt werden“. Bei „solch fragwürdigen Papieren“ wie im Fall des Tatverdächtigen „und angesichts des Reiseziels hätte die Bundespolizei mit einem einfachen Fingerabdruck-Vergleich feststellen können, dass hier ein Krimineller auf der Flucht ist“.

Auch der SPD-Politiker Karl Lauterbach sagte der „Bild“-Zeitung, es müsse „schnellstens geklärt werden, wieso ein Verdächtiger ins Flugzeug steigen kann, obwohl seine Identität nicht klar ist“. Die deutschen Behörden müssten „alles tun, damit der Mann ausgeliefert und nach Deutschland zurückgebracht wird“. Die Tat dürfe „nicht ungesühnt bleiben“. Ähnlich äußerte sich der Grünen-Politiker Omid Nouripour. Der Mann müsse ausgeliefert, ihm müsse „hier der Prozess gemacht werden“, forderte er in der „Bild“.

Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff sagte dem Blatt: „Das ist typisch für unsere deutschen Sicherheitsbehörden. Es gibt einfach zu viele Lücken in diesem System.“ Dies sei „seit langem verantwortet von der CDU“.

Der CDU-Haushaltspolitiker Eckhardt Rehberg sagte der „Bild“ vor dem Hintergrund des Mordfalls, Seehofer habe seine „volle Unterstützung, jetzt das gesamte Asylverfahren grundlegend umzugestalten“. Dafür werde das Geld bereitgestellt.

Die vor zwei Wochen vermisst gemeldete Susanna wurde vergewaltigt und getötet, wie die Ermittler in Wiesbaden am Donnerstag mitgeteilt hatten. Zunächst war von zwei mutmaßlichen Tätern die Rede. Ein zunächst festgenommener 35-jähriger Türke wurde am Abend wieder freigelassen.

Bei dem anderen Verdächtigen handelt es sich um einen 20-jährigen Iraker, der sich Anfang Juni mit seiner Familie von Düsseldorf aus erst nach Istanbul in der Türkei und von dort aus weiter nach Erbil im Nordirak abgesetzt haben soll. Die Flugtickets waren dabei laut Polizei auf andere Namen ausgestellt. Ein Abgleich mit den Namen auf den Aufenthaltsgenehmigungen fand demnach nicht statt. (afp)



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