Mordfall Keira (14): Freunde sagen, es war der Ex – Deutscher Staatsangehöriger (15) gesteht Bluttat
Im Mordfall Keira wurde am Sonntag ein 15-jähriger Verdächtiger, ein deutscher Staatsangehöriger verhaftet. Freunde des Mädchens sagen, es sei der Ex-Freund. Kurz vor ihrem Tod verschickte die 14-Jährige ein Selfie von sich und einem möglicherweise 17-jährigen Jungen, einem neuen Date offenbar. Durch das polizeiliche Schweigen bleibt der Fall mysteriös.
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Am Sonntag fand das „Treffen für Keira“ in Berlin statt. Mitschüler und Freunde des Mädchens hatten es im Gedenken an die ermordete 14-Jährige organisiert.
Mittwoch, 7. März, Berlin: Wieder wurde ein Mädchen ermordet. Diesmal eine 14-Jährige in Berlin, in einer Drei-Zimmer-Wohnung in der Plauener Straße in Alt-Hohenschönhausen. Gegen 17.30 Uhr wird die 14-jährige Keira Gross von ihrer Mutter in ihrem Blut liegend im Kinderzimmer entdeckt. Nach eineinhalb Stunden Reanimation müssen die Retter aufgeben, die Mutter bricht zusammen.
Die Polizei nahm am Sonntagvormittag, 11. März, einen Verdächtigen fest. Wer die Person war, in welchem Zusammenhang sie zu der ermordeten Schülerin steht, darüber wurde noch nichts mitgeteilt.
„Ermittler der 3. Mordkommission nahmen heute Vormittag einen Tatverdächtigen in seiner Wohnung vorläufig fest. Er wird zurzeit vernommen. Die Ermittlungen dauern an.
Das Motiv sei noch unklar, so die Polizei Berlin auf Twitter. Am Montag wurde der Jugendliche dem Richter vorgeführt.
#Update:Der heute von unserer #Moko festgenommene 15-Jährige hat gestanden, die 14-Jährige Schülerin getötet zu haben. Das Motiv ist noch unklar. Er wird morgen einem Richter vorgeführt.^tsm pic.twitter.com/Y6VKeZnS6N— Polizei Berlin (@polizeiberlin) 11. März 2018
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Führte ein Brief zum Täter?
Obwohl der Verdächtige die Tat bereits gestanden hat, schweigen die Behörden weiter zu seinen Hintergründen:
„Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir derzeit keine weiteren Angaben machen.“
(Martin Steltner, 57, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft)
Wie die „B.Z.“ berichtet, hatten die Ermittler offenbar keine Beweise gegen den 15-Jährigen. Lediglich Indizienhinweise soll es gegeben haben. Eine Frau aus dem Haus der Familie Gross erzählte dem Blatt, dass hier neben Blumen und Kerzen ein mysteriöser Brief hingelegt worden sei. Eine andere Nachbarin habe dann die Polizei gerufen, die diesen am Samstagnachmittag mitgenommen habe. Am Sonntagvormittag kam es zur Festnahme. Zufall?
Die Polizei habe bei der Festnahme des Jugendlichen auch Dinge aus der Wohnung mitgenommen, u.a. einen Drucker.
Ex-Freund, Nachbarschaft, deutsche Staatsangehörigkeit …
Bei der Gedenkveranstaltung am Sonntagnachmittag vor der Eishalle in Berlin hätten Freunde der Ermordeten erzählt, dass der Festgenommene Keiras Ex-Freund sei, so die „B.Z“. Die Polizei bestätigte diesen Zusammenhang noch nicht.
Wie das Blatt berichtet, soll der Jugendliche aus der Nachbarschaft des Mädchens sein. Der „Tagesspiegel“ ergänzt die Informationen zum Täter um eine deutsche Staatsangehörigkeit und verweist auf Spekulationen der letzten Tage um Ähnlichkeiten mit dem Mordfall Mia in Kandel: „Vermutlich deshalb hat die Polizei als präzise Angabe zum Tatverdächtigen zunächst nur die ‚deutsche Staatsangehörigkeit‘ genannt“, schreibt die Zeitung dazu.
Kurz vor dem Mord hatte die Schülerin der 8. Klasse an der Gemeinschaftsschule Grüner Campus Malchow möglicherweise ein Date. Gleich nach der Schule wollte sie sich mit einem mutmaßlich 17-Jährigen treffen. Einem Freund schickte sie gegen 15 Uhr noch während des Heimwegs ein Foto von sich und dem Jugendlichen über Snapchat.
Ob es zu dem Treffen kam, ist unbekannt. Nachbarn hörten später einen lauten Streit und Türenknallen, berichten Medien.