Notbetreuung von Kindern soll ausgeweitet werden – Viele verschiedene Forderungen auf dem Tisch

Bund und Länder suchen eine gemeinsame Linie für die Notbetreuung jüngerer Kinder in der Corona-Krise. Dabei sollten nicht nur die Jobs der Eltern zählen, mahnen Experten. Sozialverbände, Gewerkschaften und Elternvertreter haben dazu unterschiedliche Auffassungen.
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Das Angebot der Kinderbetreuung soll ausgeweitet werden. Dazu berät sich Bundesfamilienministerin Franziska Giffey mit ihren Länderkollegen.Foto: Annegret Hilse/Reuters Pool/dpa/dpa
Epoch Times17. April 2020

Vor den Bund-Länder-Gesprächen zur Ausweitung der Notbetreuung in der Corona-Krise fordern Fachleute, die Kitas auch für Kinder aus Familien in schwierigen Situationen zu öffnen.

„Kinder, die besonders unterstützt werden müssen und mit der Situation gerade besondere Schwierigkeiten haben, sind besonders zu fördern“, sagte Björn Köhler vom Vorstand der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft der Deutschen Presse-Agentur. „Ich denke zum Beispiel an Kinder mit einem psychisch kranken Elternteil oder mit Behinderung.“ Es brauchten auch Kinder ein Angebot, deren Eltern nicht in einem sogenannten systemkritischen Beruf arbeiten.

Bundesländer regeln Betreuung sehr unterschiedlich

Bisher wurden in der Regel jüngere Kinder notbetreut, deren Eltern beide dringend am Arbeitsplatz gebraucht werden – etwa im Pflege-, Gesundheits- oder Sicherheitsbereich. Nun soll das Angebot ausgeweitet werden, dazu berät sich Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) heute mit ihren Länderkollegen. Einige Landesregierungen haben schon angekündigt, dass etwa Alleinerziehende berücksichtigt werden sollen oder künftig nur noch ein Elternteil in einem als besonders wichtig eingestuften Beruf arbeiten muss, damit Notbetreuung möglich ist.

Die Diakonie wies auf die Notlage von Familien hin, die auf engem Raum wohnen. „Bei der Ausweitung der Notbetreuung müssen vor allem Kinder von Alleinerziehenden und auch aus besonders belasteten Familien berücksichtigt werden“, sagte Maria Loheide vom Diakonie-Vorstand. „Dazu gehören auch Kinder aus Familien, in denen Angehörige zu pflegen oder Menschen mit Behinderung begleitet werden müssen.“

Besprochen werden soll zwischen Bund und Ländern, auf welche Berufsgruppen genau die Betreuung ausgeweitet wird, wie die stufenweise Rückkehr von Kindergartenkindern in die Betreuung am besten organisiert werden kann und welche Voraussetzungen nötig sind. Am Mittwoch hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder sich auf erste Lockerungen der Einschränkungen  geeinigt, Kitas sollen aber vorerst grundsätzlich geschlossen bleiben.

Köhler sagte der dpa, die Situation in der Notbetreuung unterscheide sich von Bundesland zu Bundesland – teils seien alle Kitas und Horte einbezogen, teils nur kommunale Kindergärten, teils auch Schulen. Es sei ein „föderaler Flickenteppich“, sagte er. „Die Frage ist, ob es überhaupt möglich ist, ein gemeinsames Konzept zu entwickeln.“

Unterfinanzierung von Kitas erweist sich als Bumerang in der Corona-Krise

Zudem müsse die Situation vor Ort berücksichtigt werden. Die meisten Kitas arbeiteten nach einem offenen Konzept, so dass die Kinder sich bewegen und begegnen könnten. In der Notbetreuung seien jedoch nun geschlossene Gruppen gefragt. In 22 Prozent der Kitas sei mehr als die Hälfte des Teams älter als 50 Jahre. Dazu kämen Menschen mit Vorerkrankungen oder gefährdeten Angehörigen, die jetzt nicht arbeiten können. „Wir hatten vor der Krise schon einen erheblichen Fachkräftemangel, der verschärft sich jetzt noch.“

Mindestabstände könnten Erzieherinnen und Erzieher nicht einhalten, sagte Köhler. „Wickeln, Naseputzen oder beim Essen zu unterstützen, das geht nicht aus 1,5 Metern Entfernung.“ Bei der Gewerkschaft gingen Forderungen nach Schutzkleidung ein, andere wollten die Kinder nicht noch belasten, indem sie Einwegkittel oder Mundschutz trügen. (dpa)



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