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Studie: Rund die Hälfte der Bevölkerung befürwortet bedingungsloses Grundeinkommen

Menschen mit höherer Bildung und mit niedrigem Einkommen sowie diejenigen, die sich politisch links einordnen würden, seien eher dazu geneigt, den Vorschlag gutzuheißen, heißt es in einer Studie.

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Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine staatliche Leistung, die jeder unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage und ohne Gegenleistung erhält und die ein einigermaßen auskömmliches Leben sichern soll.

Foto: Lino Mirgeler/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens stößt in Deutschland auf eine recht breite Zustimmung. Einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Deutschen Wirtschaftsinstituts (DIW) zufolge befürworten zwischen 45 und 52 Prozent der Bevölkerung die Einführung eines solchen Modells. Dies zeigten zwei repräsentative Umfragen, die zwischen 2016 und 2018 ausgeführt worden seien.
Zustimmung für das Modell gibt es dem DIW zufolge in Deutschland eher bei jungen Menschen unter 25 Jahren als bei älteren – über 65-Jährige stehen einem solchen Grundeinkommen eher ablehnend gegenüber. Zudem sind Menschen mit höherer Bildung und mit niedrigem Einkommen sowie diejenigen, die sich politisch links einordnen würden, eher dazu geneigt, den Vorschlag gutzuheißen. Über die Studie hatte zunächst die „Welt“ vom Mittwoch berichtet.

Zustimmung in ärmeren europäischen Ländern höher als in Deutschland

Allerdings ist den Angaben zufolge die Zustimmung zum bedingungslosen Grundeinkommen in Deutschland im europäischen Vergleich nicht besonders hoch. In Ländern wie Litauen, Ungarn oder Slowenien, in denen der Sozialstaat weniger ausgeprägt sei, seien weitaus mehr Menschen von der Idee angetan.
Die Grünen drängten angesichts der hohen Zustimmungswerte darauf, das bedingungslose Grundeinkommen in Modellprojekten zu erproben. Wenn 52 Prozent die Einführung befürworteten, „verdeutlicht das einmal mehr, dass die Zeit über Hartz IV hinweggegangen ist und wir dringend über neue Formen der sozialen Mindestsicherung diskutieren müssen“, sagte der Grünen-Arbeitsmarktexperte Wolfgang Strengmann-Kuhn der Nachrichtenagentur AFP.

Diskussion auf empirische Basis stellen

„Diese Diskussion solle auf eine empirische Basis gestellt werden“, fügte Strengmann-Kuhn mit Blick auf mögliche Modellprojekte hinzu. „Das wäre ein logischer nächster Schritt.“
Nach dem Modell des bedingungslosen Grundeinkommens soll jeder Bürger unabhängig von seiner wirtschaftlichen Situation eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche Summe vom Staat bekommen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen. (afp)

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