Deutscher Wirtschaft geht die Puste aus

Europas größte Volkswirtschaft tritt Ende 2019 auf der Stelle. Die Ausbreitung des Coronavirus dämpft Hoffnungen auf eine rasche Erholung. Einzig die Baubranche verzeichnet nach wie vor volle Auftragsbücher.
Titelbild
Getriebe-Produktion.Foto: Felix Kästle/dpa/dpa
Epoch Times25. Februar 2020

Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus trifft die deutsche Wirtschaft in einer Schwächephase. Zum Ende des Jahres 2019 ging Europas größter Volkswirtschaft die Luft aus.

Im vierten Quartal stagnierte das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag vorläufige Angaben. Deutschland geht damit ohne nennenswerte Impulse in das laufende Jahr. Trotz der Konjunkturabkühlung sind die öffentlichen Kassen sind gut gefüllt.

Vor allem sinkende Exporte bremsten die Entwicklung zum Jahresende. Gestützt wurde die Konjunktur im Zeitraum Oktober bis Dezember von den boomenden Bauinvestitionen.

Der Konsum – zuletzt häufig der Konjunkturmotor – verlor nach einem sehr starken dritten Quartal dagegen deutlich an Dynamik. Die privaten Konsumausgaben stagnierten zum Jahresende, der Staat erhöhte seine Konsumausgaben nur leicht um 0,3 Prozent.

Deutsche Wirtschaft hat in 2019 deutlich an Tempo verloren

Internationale Handelskonflikte und die Abkühlung Weltkonjunktur belasteten die exportorientierte deutsche Industrie.

Hinzu kam der Strukturwandel in der Autoindustrie. Im Gesamtjahr wuchs die deutsche Wirtschaft um 0,6 Prozent. Das war deutlich weniger als jeweils in den beiden Vorjahren. Ähnlich schwach wie 2019 war das Wachstum zuletzt 2013.

In diesem Jahr könnte die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus nach Einschätzung von Volkswirten die erhoffte Konjunkturerholung in Deutschland verzögern.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte bereits seine globalen Wachstumsprognosen. Die Weltwirtschaft werde voraussichtlich um 0,1 Prozentpunkte weniger wachsen als bisher angenommen.

Pralle Kassen

Die öffentlichen Kassen sind trotz der Konjunkturschwäche gut gefüllt. Dank der weiterhin guten Lage auf dem Arbeitsmarkt sprudelten Sozialabgaben und Steuern kräftig und spülten Milliarden in die öffentlichen Kassen. Zugleich sorgte die vor allem in Deutschland umstrittene ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Entlastung.

Wegen der niedrigen Zinsen kann sich der Staat günstiger verschulden. Auf insgesamt 49,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 62,4 Mrd.) bezifferte das Statistische Bundesamt den Überschuss von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialkassen.

Der Überschuss machte im vergangenen Jahr 1,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus, nach 1,9 Prozent im Vorjahr. Ein Defizit hatte Europas größte Volkswirtschaft zuletzt 2011 verbucht.

Deutschland ist mit dem Überschuss weit entfernt von der Defizit-Grenze des Maastricht-Vertrages, in dem sich die Europäer ein Haushaltsdefizit von 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung erlauben.

Lediglich die Baubranche boomt

Die Auftragsbücher der Baubranche in Deutschland sind trotz eines Dämpfers im Dezember weiterhin prall gefüllt.

Im Gesamtjahr 2019 lagen die Bestellungen mit 86,1 Milliarden Euro nominal um 8,2 Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

Das war nach Angaben der Wiesbadener Statistiker der höchste jemals gemessene Jahreswert. Real (preisbereinigt) betrug das Plus zum Vorjahr 3,2 Prozent. Große Nachfrage nach Häusern und Wohnungen sowie staatliche Investitionen etwa im Straßenbau sorgen seit längerem für gute Geschäfte der Baubranche.

Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik berücksichtigt Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten.

Im Dezember lag das eingehende Auftragsvolumen preisbereinigt um 5,0 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Auch gegenüber dem November 2019 gingen die Bestellungen zurück: um real 4,8 Prozent. (dpa/nh)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion