Iran: Gespräche mit USA kein Tabu, aber nur mit klarer Agenda

Teheran (dpa) - Der Iran schließt Gespräche mit den USA nicht völlig aus, wenn es um klare Sachthemen geht. «Wir wollen solche Gespräche ja nicht tabuisieren, aber die müssten Ergebnisse bringen und nicht Zeitverschwendung sein», sagte Auß…
Epoch Times8. August 2018

Teheran (dpa) – Der Iran schließt Gespräche mit den USA nicht völlig aus, wenn es um klare Sachthemen geht. «Wir wollen solche Gespräche ja nicht tabuisieren, aber die müssten Ergebnisse bringen und nicht Zeitverschwendung sein», sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Mittwoch. Seit dem Vortag gelten wieder US-Wirtschaftssanktionen gegen den Iran, mit denen Washington die Islamische Republik zu außenpolitischen und militärischen Zugeständnissen zwingen will.Der Iran habe politische Verhandlungen – auch mit den USA – nie abgelehnt, sagte Sarif in einem Interview der Zeitung «Iran», das von der Nachrichtenagentur Isna aufgegriffen wurde. Teheran bestehe aber stets auf eine klare Agenda im Vorfeld und auf Aussicht auf klare Ergebnisse. US-Präsident Donald Trump hatte letzte Woche gesagt, er wäre «jederzeit» ohne Vorbedingungen zu einem Treffen mit der iranischen Führung bereit. Sein Außenminister Mike Pompeo relativierte Trumps Äußerungen jedoch später und schob Bedingungen für ein Treffen nach. Nach Einschätzung Sarifs zeigt genau dies «das Durcheinander in der amerikanischen Außenpolitik».Der Iran müsse sicher sein, dass Trump nicht wieder aus einer Laune heraus etwas sage und dass das Gesprächsangebot keine «Showeinlage» sei. «Wir sollten alles genau sondieren und auf der Basis unserer nationalen Interessen rational entscheiden», sagte Sarif. Für Sarif – und auch Präsident Hassan Riuhani – ist die Rückkehr der Trump-Regierung zum Wiener Atomabkommen von 2015 eine Grundvoraussetzung für neue Gespräche. Wenn sich die Amerikaner nicht an einen international anerkannten Vertrag hielten, den sie selbst unterzeichnet hätten, könnten sie die Ergebnisse neuer Verhandlungen genauso schnell wieder ignorieren, so Sarif und Ruhani.Trump hatte das internationale Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt und am Dienstag erste Sanktionen gegen Teheran wieder eingesetzt, die auch iranische Handelspartner in Europa bedrohen. Weitere Sanktionen folgen im November. Bereits jetzt steckt der Iran wegen der Sanktionen in einer akuten Wirtschaftskrise. Beobachter in Teheran schließen ein Treffen Ruhanis mit Trump bei der UN-Vollversammlung nächsten Monat in New York nicht aus.



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