Am 4. Juni 1989 legte er die Büroschlüssel der Xinhua Agentur auf seinen Schreibtisch und kehrte nie wieder an diesen Arbeitsplatz zurück

Titelbild
Michel Wu, Teilnehmer an der Podiumsdiskussion in Berlin am 1. Juni 2005 „China und Taiwan: Wohin führt ihr Weg?“ (The Epoch Times)
Von 4. Juni 2005

Am 4. Juni 1989 sah Michel Wu, Korrespondent der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, in seinem Büro in Paris auf dem Fernsehschirm, wie chinesische Panzer chinesische Studenten auf dem Platz des Himmlischen Friedens überrollten. Michel Wu legte die Schlüssel seines Büros auf seinen Schreibtisch und verließ das Büro. Er ist nie wieder an diesen Arbeitsplatz zurückgekehrt.

Dies erzählte Michel Wu, der mit seinem vollen chinesischen Namen Wu Baozhang heißt, bei einer Podiumsdiskussion am 1. Juni in Berlin. Anlass der Veranstaltung war das Erscheinen der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei in der Wochenzeitung Die Neue Epoche. Die Neue Epoche hatte zu dieser Veranstaltung hochkarätige Referenten aus Taiwan, China und Deutschland eingeladen zu dem Thema „China und Taiwan – Wohin führt ihr Weg?“

Michel Wu ging nach dem oben beschriebenen Erlebnis nicht mehr in seine Heimat China zurück, sondern wurde Leiter der China-Redaktion bei Radio France International und übte dieses Amt 13 Jahre lang in Paris aus. Er ist ein exzellenter Medienkenner. Das fand auch seinen Niederschlag in seinem Vortrag in Berlin. Hier zwei Auszüge:

„Gegenwärtig ist die chinesische KP besonders bemüht, sich auch die Medien im Ausland unterwürfig zu machen. Visa zur Einreise nach China, Berechtigungen zur Berichterstattung, Berechtigungen zu Untersuchungen, Berechtigungen zur Nachrichtenverbreitung bis hin zu Fernsehrechten sind schon lange zu erpresserischen und verdeckten Erpressermitteln geworden. Das damit verfolgte Ziel ist eindeutig: die Medien sollen dazu gezwungen werden, die Richtlinien der Berichterstattung der KP zu befolgen.

Deine Erzeugnisse sollen den Anforderungen ihrer Politik entsprechen. Kein Mittel ist ihnen für die Durchsetzung dieses Zieles zu schade und auch an Geldern fehlt es nicht. Kurz nach der Kulturrevolution beschloss Deng Xiaoping, dass die Gelder, die für die weltweite Revolution vorgesehen waren, nun für die weltweite Propaganda genutzt werden sollten. Daher gibt es auch ein nur dafür zuständiges Institut und im Jahr 2003 wurde noch ein Institut gegründet, in dem die Mitglieder des Komitees sich ausschließlich um Fragen der ausländischen Propaganda kümmern. Sie sind seitdem auf der Suche nach einem oder mehreren Ausländern, die etwas Gleichwertiges wie das damals erschienene Buch „Der rote Stern Chinas“ schreiben könnten.

Kürzlich nahm ein schreibfreudiger amerikanischer Banker diese Aufgabe an. Wer hätte gedacht, dass die Propagandaabteilung der chinesischen KP bei der Übertragung des Buches ins Chinesische alle darin enthaltenen Paragraphen von Jiang Zemin herausstrich. Was vom Propagandaministerium herausgestrichen wurde und wie der englische Urtext eigentlich aussah, ist heute ins Lächerliche gezogen und in Zeitungen in Hongkong zu lesen.

Soll denn etwa nicht das Fenster des freien, nach Asien sendenden chinesischen Fernsehsenders NTD-TV auch unter dem Druck aus China geschlossen werden? Zur Zeit schaut die ganze Welt auf diesen erbitterten Kampf zwischen Demokratie und totalitärem Regime.

………

Genau in diesem Moment all der Entwicklungen in China hat die chinesische Zeitung The Epoch Times ihre Neun Kommentare veröffentlicht. Die Neun Kommentare der Epoch Times sprechen mit objektiven Tatsachen in aller Schärfe und klarem Ton das aus, was Millionen durch die Gewalt der KP Geschädigten am Herzen liegt. Natürlich musste das zu einer absehbaren, aber doch alle Erwartungen übertreffenden Reaktion führen. Noch nicht einmal ein halbes Jahr ist seit der Veröffentlichung vergangen und schon haben durch Veröffentlichungen im Internet und durch die Verbreitung durch Touristen zwei Millionen KP-Mitglieder hauptsächlich auf dem chinesischen Festland ihren Austritt aus der Partei erklärt. Diese Kampagne ist noch weiter auf dem Vormarsch und der von ihr erzeugte Effekt bewirkt in ganz China eine Welle, in der das Volk der Partei nicht mehr weiter folgt.

Davon abgesehen muss betont werden, dass die von Epoch Times herausgegebenen Neun Kommentare in allen Parteien und unterschiedlichen politischen Gruppen auf äußerst positive Resonanz gestoßen sind. Alle von Mao Tse-tung, Deng Xiaoping, Jiang Zemin und Hu Jintao gemeinsam „erschaffenen“ Oppositionen finden in dieser Ausgabe der Neun Kommentare einen gemeinsamen Faden und dadurch kommt auch der Beifall aus allen Ecken zustande. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Veröffentlichung der Neun Kommentare den Chinesen einen großen Schritt in Richtung Demokratie und Freiheit ermöglicht, wieder ist China ein wertvoller Atemzug geschenkt worden. Nun wird weiter kräftig in das Horn zur Beendigung des Kalten Krieges in Asien und zur Ausrottung des letzten Teils des weltweiten Kommunismus geblasen.“

Neben Michel Wu saßen auf dem Podium einer der durch das Tiananmen -Massaker verletzte Organisatoren Jian Zhang neben dem Dissidenten Jingsheng Wei, Vorsitzender der Chinesischen Demokratischen Koalition in Übersee. Der Botschafter von Taiwan, Prof. Dr. Jhy-wey Shieh und die Chefredakteurin der Epoch Times, Lea Zhou, sprachen zu der Situation von Taiwan und über die zwei Millionen Austritte aus der KP Chinas. Grußworte sprachen als Gäste die Bundestagsabgeordneten Rainer Funke, FDP, Walter Link, CDU, und Wilhelm-Josef Sebastian, CDU, die Schirmherrschaft und Eröffnung des Abends übernahm Dr. Klaus Rose, MdB CSU, Vorsitzender des Parlamentarischen Freundeskreises Berlin – Taipeh. Alle Redner setzten sich für ein konsequent friedliches Zusammenleben im südostasiatischen Raum ein.

 

 

 

 

 

 



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