Harvard-Professor wegen Täuschung über China-Kontakte verurteilt

Seit der ehemalige US-Präsident die „China-Initiative“ 2018 ins Leben gerufen hatte, wurden einige Professoren in den USA angeklagt, weil sie es versäumt haben, ihre Beteiligung am „Thousand Talents Plan“ der KP Chinas offenzulegen. Einer von ihnen wurde für schuldig erklärt.
Titelbild
Charles Lieber (links) und sein Verteidiger, Marc Mukasey, verlassen am 17. Dezember 2021 das John Joseph Moakley U.S. Courthouse in Boston.Foto: Learner Liu/The Epoch Times
Von 23. Dezember 2021

Charles Lieber, ehemaliger Professor der Harvard University, wurde am 21. Dezember von einem US-Geschworenengericht für schuldig befunden, die Behörden über seine Verbindungen zu einem Anwerbungsprogramm der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) belogen zu haben.

Lieber hat 2011 eine Stelle als „strategischer Wissenschaftler“ an der Technischen Universität Wuhan angenommen und war am sogenannten „Thousand Talents Plan“ der KPC beteiligt, während er an sensibler US-Forschung arbeitete.

Peking führte 2008 den Plan „Tausend Talente“ ein, der darauf abzielt, vielversprechende Forscher aus Wissenschaft und Technik aus dem Ausland für die Arbeit in China zu gewinnen.

Der 62-Jährige wurde nun von einer Bundesjury in Boston in allen Anklagepunkten für schuldig befunden. Er soll sechs Straftaten begangen haben, darunter zwei Falschaussagen, zwei falsche Steuererklärungen und er hat zweimal nicht angegeben, dass er über ein ausländisches Bankkonto in China verfügt.

Bei der Gerichtsverhandlung am 17. Dezember wurden Aufnahmen von seinem Verhör durch Bundesermittler präsentiert, das im Jahr 2018 durchgeführt wurde.

In den Aufnahmen hat er noch behauptet, er habe keine Zahlungen von einer chinesischen Universität angenommen, mit Ausnahme der Erstattung seiner Reisekosten nach China. 

Schnell änderte er seine Aussage jedoch, nachdem FBI-Agenten ihm Kopien von Beweisen vorgelegt hatten, darunter einen Vertrag, den er 2011 mit der Technischen Universität Wuhan unterzeichnet hatte.

Zahlungen in 100-Dollar-Scheinen

Im weiteren Verlauf des Gesprächs zeigten die Agenten Lieber eine E-Mail, in der er die Wuhan-Universität aufforderte, ihm die Hälfte seines Gehalts in bar auszuzahlen und die andere Hälfte auf ein chinesisches Bankkonto einzuzahlen.

Lieber sagte, dass er wahrscheinlich nicht mehr als sechs Reisen nach China um das Jahr 2012 gemacht habe. Jedes Mal hatte er 10 bis 20.000 US-Dollar erhalten – insgesamt etwa bis zu 100.000 US-Dollar. Er habe das Geld für Lebensmittel und Lebenshaltungskosten ausgegeben.

Die Zahlungen erfolgten in 100-Dollar-Scheinen, die Lieber in seinem Gepäck mit in die USA brachte, sagte er während des dreistündigen Verhörs. Er hat sie nicht beim Zoll deklariert und auch keine Steuern auf das Geld gezahlt.

In der Aufzeichnung sagte Lieber wiederholt, er könne sich nicht an den genauen Geldbetrag erinnern, den er von der Universität Wuhan erhalten habe, da er ein „selektives Gedächtnis“ habe.

Das für ihn eingerichtete chinesische Bankkonto wies 2014 ein Guthaben in Höhe von 200.000 US-Dollar auf, das nach Angaben von Lieber unter anderem wegen seines sich verschlechternden Gesundheitszustands und einer kürzlich gestellten Krebsdiagnose nie abgehoben wurde.

Fördergelder von US-Behörden erhalten

Seit 2008 hat die Lieber-Forschungsgruppe an der Harvard-Universität, die von Lieber geleitet wurde, mehr als 15 Millionen Dollar an Fördermitteln von der US-Gesundheitsbehörde und dem Verteidigungsministerium erhalten.

Lieber war mindestens zwischen 2012 und 2017 vertraglich an dem „Thousand Talents Plan“ beteiligt, wie aus einem Gerichtsdokument hervorgeht. 

Die Verbindung mit dem chinesischen Rekrutierungsprogramm ist zwar an sich nicht illegal, stellt aber einen ausländischen Interessenkonflikt dar, den Forscher offenlegen müssen, bevor sie Bundeszuschüsse erhalten.

Lieber sagte, dass seine Motivation für die Teilnahme an dem Talentprogramm nicht das Geld war, sondern der Wunsch, anerkannt zu werden. Er sei damals „jünger und dümmer“ gewesen, sagte er.

Jeder Wissenschaftler wolle einen Nobelpreis.

Später versuchte er, sich von der Zusammenarbeit mit Wuhan zu distanzieren, indem er unter anderem eine Reise an die Universität im Juni 2015 absagte.

Lieber wollte Vertrag in China verschweigen

In einer E-Mail aus dem Jahr 2018 an einen Forschungskollegen – nur zwei Tage nach seiner Befragung durch das Verteidigungsministerium – äußerte sich Lieber besorgt über eine chinesische Website, auf der er als Leiter des Forschungslabors in Wuhan aufgeführt war.

„Ich habe letzte Nacht nicht viel geschlafen, weil ich mir Sorgen gemacht habe, und ich möchte lieber früher als später alles korrigieren“, schrieb er in der E-Mail, die bei der Gerichtsanhörung am 17. Dezember vorgelegt wurde. 

Er wollte „vorsichtiger“ vorgehen, was er mit der Harvard Universität bespricht. Und an die Ermittler des FBI wollte er gar keine Informationen weitergeben, schrieb er in der E-Mail.

Im Verhör bestand Lieber darauf, dass er nichts Falsches getan habe – außer, dass er „keine Vereinbarung hätte treffen und kein Geld annehmen dürfen“.

Monatliches Gehalt von 50.000 US-Dollar

Die Bundesstaatsanwälte erklärten bei der Verhandlung, dass Lieber nicht nur zustimmte, ein „strategischer Wissenschaftler“ an der Technischen Universität Wuhan in China zu werden, sondern er war von mindestens 2012 bis 2017 vertraglich an dem Programm beteiligt.

Die Staatsanwaltschaft wirft Lieber vor, falsche Steuererklärungen eingereicht zu haben, um die Finanzierung, die er aus dem Programm des chinesischen Regimes erhielt, falsch darzustellen. 

Er soll monatlich 50.000 US-Dollar an Gehalt und zusätzlich 158.000 US-Dollar an Lebenshaltungskosten erhalten haben. Dazu kamen mehr als 1,5 Millionen US-Dollar an Zuschüssen von der Technischen Universität Wuhan.

Die Staatsanwaltschaft warf ihm außerdem vor, bei Befragungen des US-Verteidigungsministeriums und der US-Gesundheitsbehörde über seine Rolle in dem Programm gelogen zu haben.

Viele Professoren in den Vereinigten Staaten wurden angeklagt, weil sie es versäumt haben, ihre Beteiligung am „Thousand Talents Plan“ offenzulegen.

Der Plan wurde von den US-Behörden als mögliche Bedrohung der nationalen Sicherheit eingestuft.

„China-Initiative“ von Trump hat Lieber angeklagt

Lieber wurde zunächst im Januar 2020 und später im Juni und Juli 2020 im Rahmen der „China-Initiative“ des Justizministeriums angeklagt, die 2018 unter der Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ins Leben gerufen wurde. 

Die Initiative zielte darauf ab, von der KP Chinas initiierte Fälle von Wirtschaftsspionage und Forschungsdiebstahl gegen die Vereinigten Staaten zu verfolgen.

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden setzt die Initiative fort, obwohl das Justizministerium erklärt hat, es überprüfe seinen Standpunkt.

Seit Liebers Verhaftung auf dem Harvard-Campus im Januar 2020 ist er in bezahltem Sonderurlaub.

Lieber, der derzeit gegen ein Lymphom im Endstadium kämpft, wird in einer späteren Anhörung verurteilt, berichtete „The Harvard Crimson“.

(Mit Material von The Epoch Times USA)



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